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14.01.12 - HÜNFELD

Pater Prof. Dr. Josef METZLER OMI (91) gestorben - bekannt und bescheiden

Im 91. Lebensjahr, im 63. Jahr seiner Priesterweihe und im 72. Jahr seiner Oblation ist am 12. Januar im Elisabethkrankenhaus in Hünfeld der aus dem Bistum Fulda stammende langjährige Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs und Kirchenhistoriker Pater Prof. Dr. Josef Metzler OMI gestorben. Pater Metzler wurde von der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich für seine wissenschaftlichen Verdienste ausgezeichnet. Trotz seiner Bekanntheit blieb er stets bescheiden.

Pater Metzler wurde am 7. Februar 1921 in Eckardroth bei Bad Soden-Salmünster geboren, besuchte die Missionsschule der Oblaten in Obermedlingen und sodann das Missionskonvikt in Borken (Westfalen). 1939 legte er am dortigen Städtischen Gymnasium sein Abitur ab. 1939/40 machte er sein Noviziat im Kloster Engelport an der Mosel. Danach begann er sein philosophisch-theologisches Studium an der Ordenshochschule der Oblaten zu Hünfeld, das durch die Zeitverhältnisse allerdings eine längere Unterbrechung erfuhr. Zunächst zum Arbeitsdienst eingezogen, wurde er mit Kriegsbeginn der Wehrmacht eingegliedert. Im September 1945 wurde er aus Kriegsdienst und Gefangenschaft entlassen und nahm seine Studien in Hünfeld wieder auf, wo er am 1. November 1946 die Ewigen Gelübde ablegte.

1947 wurde Metzler nach Rom an die Gregoriana geschickt, wo er 1953 den Doktortitel in Kirchengeschichte erwarb. Bereits am 3. Juli 1949 war er zusammen mit seinem Cousin August Bös in Hünfeld zum Priester geweiht worden. Josef Metzler hat sein ganzes Leben der theologischen und historischen Wissenschaft gewidmet. Von 1953 bis 1958 war er Professor für Kirchengeschichte und Missionswissenschaft an der Hochschule in Hünfeld. Ab 1958 war er Professor für Missionsgeschichte an der Universität Urbaniana in Rom. Von 1966 bis 1984 war er Archivar der Kongregation „De Propaganda Fide“. 1984 wurde er schließlich Präfekt des Vatikanischen Geheimarchivs, das er bis zum Jahre 1995 leitete. Nachdem sein Auftrag in Rom erfüllt war, kehrte er in seine Heimat zurück.

Als rüstiger Ruheständler wollte er sich aber noch nicht zur Ruhe setzen. Deshalb freute er sich, dass er in der Kurklinik Sebastianeum in Bad Wörishofen noch einen wertvollen Dienst tun konnte. Als seine Kräfte allerdings immer mehr nachließen, kam er im April 2008 nach Hünfeld auf die Krankenstation. Die letzten Lebensjahre von Pater Metzler waren gekennzeichnet von zunehmender Schwäche. Pater Metzler hat zahlreiche Ehrungen für seine Arbeit erhalten. Erwähnt sei, dass er 1985 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt und 1994 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. 1984 wurde ihm außerdem die Ehrdoktorwürde der theologischen Fakultät der Universität in Uppsala verliehen und 2000 die der Universität von Washington.

Das Requiem für den Verstorbenen findet statt am Dienstag, 17. Januar, um 11 Uhr in der Klosterkirche zu Hünfeld. Anschließend ist die Beerdigung auf dem dortigen Klosterfriedhof.+++

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