Rückkehr zu den Wurzeln - "Stammhaus" Bäckerei PAPPERT teuer saniert

Genau 85 Jahre nach der Gründung der Bäckerei Pappert in der Rhöngemeinde Poppenhausen (Kreis Fulda) gab es am heutigen Dienstag einen besonderen Anlass: die Wiedereröffnung des so genannten "Stammhauses" als zeitgemäßes, modernes und freundliches Fachgeschäft. Was ist Jahre 1928 mit Wilhelm Pappert begann, ist heute dank seiner Nachkommen zu einer regelrechten "Bäckerei-Dynastie" gewachsen. Rund um den "Ursitz" unterhalb der Wasserkuppe gibt es im Jahre 2013 im Umkreis von 90 Kilometern noch 80 (!) weitere Bäckerei-Fachgeschäfte. "papperts" - wie es heute heißt - beschäftigt in Produktion, Auslieferung und Verkauf inzwischen 800 (!) Mitarbeiter. "Wir fühlen uns sehr gut" meinten am Montagabend bei der "Einweihungsfeier" mit kirchlicher Segnung in Poppenhausen die beiden Geschäftsführer Manfred Klüber und Bernd Pappert. Und ein Ende ist offenbar nicht in Sicht, denn bereits am morgigen Mittwoch (14.03.) wird in Hünfeld (Kreis Fulda) ein 250 Quadratmeter großer neuen Laden mit hohem Symbolwert eröffnet, denn damit kehrt "pappert" nach vielen Jahrzehnten wieder in die Haunestadt zurück.

Das Stammhaus in Poppenhausen, also so etwas wie die Urzelle mit jetzt 140 Quadratmetern, war über Jahre "vernachlässigt" worden, denn Expansion und neue Konzepte standen über viele Jahre im Vordergrund. Doch Manfred Klüber und Bernd Pappert wollten in Poppenhausen - wo sie auch die Brot- und Backwaren produzieren - wieder ein Aushängeschild, besonders für Gäste nach der Produktionsbesichtigung. Und so entstand in vielen Monaten Arbeit für fast eine halbe Million Euro ein "Schatzkästchen mit geilem Kachelofen, echten Eichenbalken und historischen Bildern von hoher Wertigkeit". Es ist ein echtes Vorzeigeobjekt geworden und Lob gab es dafür am Montagabend allenthalben von den fast 200 Gästen, denn neben dem Fachgeschäft finden auch 40 Gäste im angegliederten Bistro sowie mit 30 Plätzen auf einer windgeschützten Terrasse Platz. 

Für Manfred Helfrich, Bürgermeister der Rhöngemeinde, ist das Neubau-Projekt in zentraler Lage ein Beispiel für bedeutende Infrastrukturmaßnahmen. Das "Quartier Ortsmitte" entwickele sich gut und sehe einer "vorbildlichen Entwicklung" entgegen, denn da seien ja auch noch in unmittelbarer Nähe die neue Kinderkrippe, Wohnanlage St. Elisabeth, Seniorentagespflege, wiedereröffnete Gastronomie und Laden der Paradieshof-Metzgerei. Auf diese Weise würden Ortskern und Ortsmitte gestärkt, die Nahversorgung verbessert, Leerstände vermieden und die Infrastruktur verbessert. Helfrich lobte den Mut und das Engagement der Bäckerei Pappert wie auch den pragmatischen, kompetenten und zielführenden Architekten Edgar Heller.

Ein "pappert-Fachgeschäft" funktioniert nur richtig gut, wenn motivierte und freundliche Mitarbeiter das Geschäft mit Leidenschaft führen und leiten, wenn ein motiviertes Team der Backstube leckere, frische und hochwertige Produkte backt" sagte Geschäftsführer Manfred Klüber. Mit dem neuen alten "Stammhaus" wolle "pappert" ein Zeichen setzen und freue sich auf die neuen Herausforderungen. Doch Wichtiges sei konstant geblieben: "Die Leidenschaft und Liebe für das Brot, die handwerkliche Herstellung der Backwaren wie auch die Philosophie vom Familienbetrieb, der unverändert in Poppenhausen in der Rhön produziert". 

Und daran wird sich vorläufig wohl auch nichts ändern, wie Geschäftsführer Klüber gegenüber osthessen-news.de versicherte. Die Betriebsfläche sei vor drei Jahren um 300 Quadratmeter erweitert worden und "wir versuchen jetzt wieder, noch ein Stück Gelände zu bekommen". Und deshalb - so Klüber - "bleiben wir auch die nächsten Jahre hier in Poppenhausen". (Martin Angelstein)  +++