Millionenzuschuss des Landes für neuen Busbahnhof "Stadtschloss"

Einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 1,264 Millionen Euro für die Neugestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) "Stadtschloss" am Heertorplatz in Fulda konnte Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel am heutigen Mittwoch an Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) und Stadtbaurätin Cornelia Zuschke überreichen. Die Gesamtinvestitionskosten betragen 1.861.900 Euro. Die Mittel stammen aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und dem Finanzausgleichsgesetz (FAG). Insgesamt wurden 13 Bushalteplätze errichtet. "Die Berücksichtigung von historischen Blickachsen zum denkmalgeschützten Heertor und die Bewahrung des historischen Ambientes des Platzes sind keine alltäglichen Aufgaben der Verkehrsplanung", so Dr. Rhiel. Dennoch weise der neu gestaltete Busbahnhof ein Höchstmaß an betrieblicher Flexibilität für den Buslinienverkehr auf.

Wie der Minister erläuterte, ersetze die Baumaßnahme die im Jahre 1959 errichtete Anlage. Unter anderem aufgrund fehlender Überdachungen, fehlender Niederflurtauglichkeit und einfachster Ausstattung entsprach der Busbahnhof nicht mehr dem heutigen Standard.

Das Land Hessen ermöglichte Ende Januar mit einem "Vorsorgebescheid" den Baubeginn der zentralen Haltestellenanlage. Der Bau des seit dem 8. September diesen Jahres offiziell in Betrieb genommenen Busbahnhofes ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Die Fertigstellung der Fahrgastwartehallen, Einbauten zur Beleuchtung und die dynamische Fahrgastinformation werden in Kürze erfolgen.

Sechs Bushaltestellen sind entlang der Rabanusstraße an einem ca. 60 Meter langen Längsbussteig angeordnet, weitere fünf Wartepositionen befinden sich entlang der Schlossstraße als Einzelbussteige in Schrägaufstellung. Direkt vor dem in das Gesamtkonzept eingebundene Kundenzentrum befindet sich ein weiterer Längsbussteig, an dem entweder zwei Standard- oder ein Gelenkbus halten können. Alle Haltestellen sind mit 16 cm hohen Sonderbordsteinen ausgestattet und erleichtern so den Ein- und Ausstieg.

War vorher nur die am Kundenzentrum liegende Wartefläche überdacht, so hat nun jeder Bussteig eine Wartehalle mit Wetterschutz. Infovitrinen, Sitzgelegenheiten, Beleuchtungseinrichtungen und Abfalleimer ergänzen die Ausstattung in den Wartebereichen. Zusätzlich wird ein dynamisches Fahrgastinformationssystem installiert, das die aktuellen Abfahrtszeiten der einzelnen Buslinien anzeigt. Durch Optimierung der Ein-, Aus- und Umsteigevorgänge und Verbesserungen der Signalsteuerung entstehen zeitliche Vorteile für den Fahrbetrieb der Stadt- und Regionalbuslinien.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die blindenspezifische Gestaltung des Busbahnhofes gelegt. In Zusammenarbeit mit der "Deutschen Blindenstudienanstalt" in Marburg wurde ein Leitsystem mit tastbaren Führungslinien für Sehbehinderte und Blinde in die Oberflächenbefestigung eingebaut, die dem Auffinden und Verbinden der Bushaltestellen dienen. "Da blinde Verkehrsteilnehmer in besonderem Maße auf die Nutzung von Bussen angewiesen sind, leistet die Stadt Fulda einen wichtigen Beitrag für die soziale und berufliche Integration blinder, sehbehinderter sowie mobilitätseingeschränkter Bürger," sagte der Minister.

Der Busbahnhof Stadtschloss, der im Zentrum von Fulda liege, habe insbesondere die Funktion der Verknüpfung der Stadtbusse untereinander. Insgesamt trage die Baumaßnahme an diesem strategisch wichtigen Haltepunkt, der täglich von bis zu 13.000 Fahrgästen frequentiert werde, zur Verbesserung der Attraktivität und der Kundenzufriedenheit bei. +++