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Der Transport eines rund 130 Tonnen schweren Treibrades für das K+S-Werk Werra...
Über sieben Meter breit und auf 17 Achsen verteilt... - Fotos: Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld
06.07.12 - PHILIPPSTHAL
Es war schon eine logistische Herausforderung, was sich in den beiden vergangenen Nächten über Osthessens Straßen rollte. Gut eingepackt und vor Regen geschützt unter vielen Quadratmetern Plane bewegte sich der Schwertransport von Haiger bis nach Alsfeld-Eifa (1. Etappe) und in der vergangenen Nacht dann bis zur Endstation im Kaliwerk Hattorf bei Philippsthal.
Bei dem insgesamt 37 Meter langen, 7,20 Meter breiten, 4,75 Meter hohen und 223 Tonnen schweren Einzelstück handelte sich um um eine neue Treibscheibe (130 t) für das K+S-Werk Hattorf. Vom Ausgangsort Haiger ging es in der ersten Nacht über Kirtorf/Vogelsberg und Alsfeld bis zum Autobahnparkplatz Alsfeld-Eifa. Von dort aus ging es in der vergangenen Nacht ab 22 Uhr bis zum Hattenbacher Dreieck, nach Niederaula und über die B 62 bis nach Philippsthal.
"Es hat alles reibungslosgeklappt, wir sind gut durchgekommen", sagte der Schwertransport-Lenker Jürgen Heidicke am frühen Freitagmorgen vor den Werkstoren in Philippsthal-Hattorf gegenüber osthessen-news. Ihn reize solch Aufgaben. "Da muß man die Nerven behalten und mit ein bisschen Popo-Gefühl geht das schon", erklärte der erfahrene Fahrer, der seit über 35 Jahren bereits Schwertransporte lenkt. Insgesamt über 230 Tonnen wurden über die 165 Kilometer lange Strecke vom westhessischen Haiger nach Philippsthal-Hattorf bewegt. Eine Polizeieskorte mit mehreren Streifen und Motorradbesatzung begleitete den Transport und später jeweils abschnittsweise die Fahrbahnen auf der Autobahn und der B 62 ab. In der Nacht kam es aber nur zu geringen Behinderungen.
In der kommenden Woche soll das neue Treibrad im Werk installiert werden. Das tonnenschwere Gerät ist für die Förderanlage notwendig. Sie bringen die Stahlseile an den Fördertürmen in Bewegung. Sie sind allerdings nicht mit den Umlenkrädern hoch oben an den Fördertürmen zu verwechseln.
Die nachfolgenden Bilder vermitteln einen Eindruck von diesem "Monster-Transport". Sehen Sie zu diesem Thema einen ausführlichen Videobeitrag aus der vergangenen Nacht.
HINTERGRUND zum Treibrad:
Das Treibrad soll in der nächsten Woche gegen die alte, ca. 50 Jahre alte Transportscheibe ausgetauscht werden. Wie Jens Hohmann, als Elektroingenieur zuständig für die Schachtförderanlagen der K+S Werke Hattorf mit der Schachtanlage Hera in der Nippe und Wintershall mit der Schachtanlage Herfa Grund zwischen Wölfershausen und Herfa, gegenüber Osthessen-News mitteilte, werden dafür umfangreiche Vorbereitungen noch in dieser Woche anlaufen. Bauingenieur Malte Grimm, zuständig für alle baulichen Maßnahmen über Tage sagte, dass dafür das Dach geöffnet werden muss und mit einem Spezialkran die alte Scheibe erst raus und danach die neue in das Gebäude hinein gehoben wird. Für diese umfangreichen Arbeiten werde die drei wöchige Betriebsruhe genutzt. Trotzdem ist das Zeitfenster für die Arbeiten eng bemessen, da die Demontage der alten Scheibe und das montieren der neuen mit allen erforderlichen sicherheitsrelevanten Prüfungen einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. (ma/hhb/gm) +++
...Millimeterarbeit am sogenannten Eichhof-Kreisel bei Bad Hersfeld...
...der Fahrer Jürgen Heinicke im osthessen-tv-Gespräch...
...gerade in den Steigungsstrecken ging es...
...einige Straßenschilder mussten abgeschraubt werden...
...für den 230 Tonnen-Transport nur im Schritttempo voran...
...Kurze Pause am Industriegebeit vor Niederaula...
...die Ortsdurchfahrt durch Niederaula war kein Problem...
...die sogenannte Eckstock-Kreuzung...
...in Niederaula...
...anschließend ging es auf der Bundesstraße 62 nach Asbach...
...Abschrauben der Schilder in Asbach...
...und am Eichhof-Kreisel...
...im HIntergrund die Raststätte Rimberg an der Autobahn A 5...
Jens Hohmann, links und Malte Grimm, Daumen hoch, da geht’s hin mit dem alten Teil, (im Hintergrund) raus aus dem Dach. - Fotos (2): Gerhard Manns
Der alte Motor, auch er hat ausgedient und muss neuer Technik weichen.