Fulda
- 19.09.2018"Wir sind die Alternative für Demokraten": Christian Lindner wirbt für die FDP
Bei der letzten Landtagswahl in 2013 hat die FDP mit 5 Prozent knapp den Einzug ins Parlament geschafft. Um die Freien Demokraten für den nächsten Durchgang am 28. Oktober marktkompatibel zu präsentieren, kam am Mittwoch Christian Lindner ins Parkhotel Kolpinghaus. Der Bundesvorsitzende ist das Aushängeschild der Liberalen und sollte als Business-Coach für Demokraten Licht ins Dunkel bringen. Die lokalen Freidemokraten Mario Klotzsche, Jürgen Lenders und Jörg Witzel gerieten angesichts der Präsenz des Liberalismus-Verkäufers ein wenig ins Hintertreffen, doch Lindner überzeugte als Rationalisierer. "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren" – die Reduzierung aufs Jamaika-Zitat nervt den Bundesvorsitzenden inzwischen. Angesichts der aktuellen Debatten um Maaßen und Migration sei es aber notwendiger denn je, mit kühlem Kopf drängende Probleme anzugehen – und die Bürger in die Entscheidung einzubeziehen: "Wir Liberalen wollen die Menschen befreien, wir sind in die Freiheit verliebt. Die Grünen wollten bei den Verhandlungen nach links, wir nach vorne – und die CDU wollte gar nichts. Wir reden jetzt schon eine Woche über Maaßen, dabei ist das Problem einfach: Ein Geheimdienstchef darf öffentlich keine falschen Behauptungen in die Welt setzen. Wenn man ihm nicht vertraut – und Zweifel an der Amtsführung sind begründet – befördert man ihn nicht." Den Bürokratismus als lähmende Kraft verortete Lindner in der Berliner Republik ebenso wie einen Moralismus, der die eigenen Ideale in der Hitze des Gefechts allzu leicht vergessen lasse: Eine Verrohung des Diskurses im Umgang mit der AfD sei stillos, wer Veränderungen wolle, gehe an die Wahlurne.