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11.09.04 - Fulda

"Zeitreise" durch 20 Jahre Katholikenrats-Arbeit - Bilanz von Tobias ANGERT

Vor der Vollversammlung des Katholikenrates im Bistum Fulda an diesem Wochenende hat am Freitgabend der langjährige Vorsitzende Dr. Tobias Angert (Hanau) einen Rückblick mit Betrachtung der Zeit von 1984 bis 2004 aus seiner Sicht vorgelegt. Weil er sich jetzt eine Auszeit nimmt und nicht mehr bei der Vorstandswahl kandidierte, hat er in seinem vorerst letzten Rechenschaftsbericht einige markante Fakten, Begebenheiten und Erlebnisse aus den letzten zwanzig Jahren zusammengefasst. "Ich möchte Sie so auf eine kleine Zeitreise mitnehmen, bei der der Wandel, den der Katholikenrat im Bistum Fulda und unsere Kirche durchlebt hat, an einigen Stellen sehr deutlich wird" sagte Angert.

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung für die Laienarbeit und "Einblicke" in die katholische Kirche wird "Osthessen-News" diese einzigartige "Bilanz" auch wegen ihrer Ausführlichkeit weitgehend "IM WORTLAUT" an dieser Stelle veröffentlichen.

I. CHRONOLOGIE

1984 war ein einschneidendes Jahr für den damaligen Lektoren, Ministranten, Mitglied des Pfarrgemeinderates der Stadtpfarrei "Mariae Namen" in Hanau sowie Studenten der Theologie und Biologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Der damalige Stadtpfarrer Willi Acker sprach den jungen Studenten mit dem frechen Mundwerk mit den Worten "Tobias, Du kannst doch gut reden, du solltest nach Fulda gehen und uns dort vertreten" auf eine Kandidatur im Katholikenrat an. Die Frage, was denn dort auf ein Katholikenratsmitglied alles zukomme, beantwortete der Geistliche ehrlich mit den Worten "Ich weiß es nicht, aber Du wirst es schnell merken."

(.....) Im Laufe der Jahre habe ich die Katholische Kirche in ihrer hierarchischen Verfasstheit immer besser kennen gelernt und mich auf diese Hierarchie eingestellt. Dazu hat auch das Theologiestudium beigetragen und insbesondere die manchmal sehr quälende Auseinandersetzung mit dem Kirchenrecht. Zwei Stunden lateinische Textanalyse des "Codex Iuris Canonici" mit drei Studenten und einem Professor waren äußerst schweißtreibend, aber auch sehr lehrreich. So möchte ich an dieser Stelle an den im vergangenen Jahr verstorbenen Domkapitular und Kirchenrechtsprofessor Dr. Werner Böckenförde erinnern. Ich danke ihm für seinen Unterricht und die von einer tiefen Liebe zur Kirche geprägten kritischen Anmerkungen, mit denen er auch mein Leben und meine "Karriere" im Katholikenrat begleitet hat. Er hat mir die Augen geöffnet und die harte Realität unserer Katholischen Kirche gezeigt und mich in meiner jugendlichen Naivität tief erschüttert. Diese Erschütterung war aber überaus heilsam, weil ich bis in die heutige Zeit weiss, woran ich bin und die Kirche so sehe, wie sie ist: Voller Fehler, voller Probleme - aber auch voll von Gottes Gnade, voller Heil und voller Chancen.

Dieses Wissen und das daraus resultierende Verständnis haben mir in vielen Situationen geholfen und mich weiter gebracht. Auch der Katholikenrat Fulda hat allen Grund, Professor Böckenförde ein ehrendes Andenken zu bewahren, stand er uns doch bei vielen Problemen mit seinem Rat zur Seite.

Nach einigen Jahren im Katholikenrat erging es mir, wie es einem in katholischen Gremien sehr oft so geht: man macht seinen Mund auf und bekommt ein Amt. Ich wurde in den Vorstand gewählt, machte dort meinen Mund auf und wurde stellvertretender Vorsitzender. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Vorstand nur das "abzunicken" hatte, was an anderer Stelle schon längst entschieden war. Legendär waren die Treffen - meist an einem Samstagnachmittag - auf irgendwelchen Autobahnraststätten. Jedes Mal, wenn ich an der Rastanlage "Pfefferhöhe" vorbeikomme, wird diese Erinnerung wieder lebendig. Legendär waren auch die Anrufe, bei denen einem eine Resolution vorgelesen wurde und dann schnell zustimmen sollte.

Wichtig war mir die Arbeit in der Kommission "Kirche und Medien", die ich ins Leben gerufen hatte und zwei Wahlperioden lang als Kommissionsvorsitzender leiten durfte. Wir haben damals unzählige Redaktionen besucht und den Journalisten gezeigt, dass sich im Katholikenrat ganz normale Menschen engagieren, die es ernst meinen mit ihrem Glauben und als "gesellschaftlich relevante Gruppe" in den Medien präsent sein wollen. Wir haben aber auch versucht, einige "Scharfmacher" im Katholikenrat und in unserer Kirche zu bremsen und innerhalb der Kirche um Verständnis für die Arbeit der Medien und der Menschen, die hinter ihnen stehen, zu werben.

Wir sind dabei mit kritischen Journalisten nicht immer fair umgegangen. Kritik vertragen wir schlecht im Katholikenrat, da haben wir noch einen großen Lernbedarf.

Daher entschuldige ich mich hiermit bei allen Menschen, die im Katholikenrat bzw. durch den Katholikenrat Leid erfahren haben bzw. die ungerecht und herabsetzend behandelt wurden. Ich denke dabei insbesondere an solche - von mir sehr geschätzte - Persönlichkeiten wie Uschi Heppenstiel, die aufgrund ihrer engagierten Leserbriefe häufig angefeindet wurde und Harald Pawlowski, der als Journalist und Herausgeber der kritischen katholischen Zeitschrift "Publik forum" auf eine üble, unsachliche Art angegriffen wurde

Außerdem bitte ich persönlich all diejenigen um Verzeihung, denen ich Unrecht getan habe.

Meinen Damen und Herren, nach vier Jahren als stellvertretender Vorsitzender hatte ich 1996 fast resigniert. Überall negative Schlagzeilen, überall Ärger, Frustration und keine Perspektiven. Dies änderte sich mit der Neuwahl im Jahr 1996, ein Ruck ging durch den Katholikenrat, ein großer Umbruch, viele langjährige Mitglieder hörten auf, neue Mitglieder mit neuen Ideen und neuem Schwung bereicherten den Rat. Der bisherige Vorsitzende wurde in seinem eigenen Wahlkreis nicht mehr gewählt.

Bei der konstituierenden Sitzung wurde es dann plötzlich ernst: "Wir können nicht immer nur meckern und kritisieren, wir müssen auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen" war ein vielgehörter Satz in den Dachstuben. "Würdest du denn als Vorsitzender kandidieren?", diese Frage kam ziemlich überraschend für mich. Spontan sagte ich "Ja" und wurde am nächsten Tag dann auch zum Vorsitzenden gewählt. Die "schöne Zeit der Opposition" war plötzlich vorbei, jetzt galt es, Verantwortung zu zeigen, Visionen zu entwickeln und die Gegenwart zu gestalten.

Mit Erzbischof DDr. Johannes Dyba gab es dann ein ernstes Gespräch unter Männern und unter vier Augen. Er lud mich ein zum Antrittsbesuch und nach dem Austausch von ein paar Höflichkeiten wurde es ernst und laut. Nach kurzer Zeit aber war die Konfrontation verflogen und ein gegenseitiger Respekt und eine gegenseitige Akzeptanz entstanden, die im gemeinsamen Mittagessen mündeten. Es war eigentlich nicht vorgesehen, doch der Erzbischof lud mich spontan ein, rief in der Küche an, ein zusätzliches Gedeck wurde bereitgestellt und der vorhandene Fisch geteilt. In diesem Moment musste ich an Jesus denken und an die Mahlgemeinschaft mit seinen Jüngern. Da das Tischgespräch sehr entspannt verlief, teilte ich meine Gedanken Erzbischof Dyba mit. Er entgegnete: "Ich bin nicht Jesus, aber Jünger kann ich immer gebrauchen." Ich wurde nicht unbedingt zu einem "Dyba-Jünger", aber ich habe diesen geradlinigen Mann sehr geschätzt, trotz aller Schwierigkeiten, die wir so manches Mal mit ihm und durch ihn hatten.

II. BILANZ

Lassen sich mich jetzt anhand einiger markanter Punkte aufzählen, was wir in den vergangenen Jahren so geleistet haben: In meiner Zeit als Vorsitzender haben wir:

- das "Interregnum" gut gemeistert

- uns auf die veränderte Personalsituation (neuer Bischof, neuer Generalvikar, Weggang von Weihbischof Schick, neuer geistlicher Beirat usw.) gut eingestellt

- mit vielen Menschen geredet und nicht nur über sie

- uns vor den heiligen Vater gestellt

- die Strukturreform des Katholikenrates abgeschlossen

- den Pastoralen Prozess unterstützt und vorangebracht

- ein Leitbild formuliert

- zweimal die Pfarrgemeinderatswahlen durchgeführt

- die Pfarrgemeinderäte in ihrer Arbeit unterstützt

- Großereignisse wie die Katholikentage in Berlin und Ulm sowie die Bonifatiusfeste mitgestaltet

- ein vernünftiges Verhältnis zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) aufgebaut

- eine erfolgreiche Tagung für die Vertreter des ZdK und die Vorsitzenden der deutschen Katholikenräte in Fulda durchgeführt

- geschwisterliche ökumenische Kontakte aufgebaut und gepflegt

- wichtige Initiativen gestartet

- gute Arbeitsergebnisse erzielt

- die Erkenntnis gewonnen, dass wir manchmal unserer Zeit voraus waren und Recht hatten

- miteinander geglaubt, gebetet, gefeiert, gearbeitet, gesungen und gelitten

- in die Öffentlichkeit gewirkt.

Sicherlich lässt sich diese Aufzählung noch vervollständigen, die Bilanz der Arbeit der vergangenen vier Jahre kann jeder selbst ziehen. Bedenkt man die einschränkenden Faktoren wie hierarchische Strukturen, Angst, persönliche Unzulänglichkeit, Unfähigkeit, Eitelkeit, Egoismus, Selbstdarstellung, Unverständnis, Ignoranz, mangelnden Glauben und mangelndes Gottvertrauen u.v.a., die unsere Arbeit immer wieder erschwert haben, dann fällt die Bilanz um so positiver aus.

III. KOMMUNIKATION

Vieles ging mir bei der Arbeit zu langsam. Erkenntnisreich war für mich ein Satz, den mir Herr Ziegler einmal von seiner Frau übermittelte. Sie hatte zu ihm gesagt: "Das wird Schwierigkeiten geben, Du bist zu langsam und Herr Dr. Angert ist zu schnell." Wir sind sehr schnell geworden im Katholikenratsvorstand. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten nutzen wir die modernen Kommunikationsmittel, wir arbeiten mit E-Mails, dem Internet und Telefonkonferenzen. Diese Mittel ergänzen unsere regelmäßigen Sitzungen.

Es gibt aber immer noch einiges zu perfektionieren: Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit z.B. könnte noch breiter abgestimmt und der gesamte Katholikenrat stärker mit eingebunden werden. Wir haben im Vorstand jetzt die Regelung getroffen, dass Pressemitteilungen bis Mittwoch erstellt, dann an alle Vorstandsmitglieder per E-Mail versandt werden und diese mir bis Samstag eine Rückmeldung geben können. Alle Rückmeldungen werden dann von mir eingearbeitet, an die Geschäftsstelle geschickt und am Montag dann zur Bischöflichen Pressestelle gegeben. So kommen wir weg von einer hierarchisch auf den Vorsitzenden zugeschnittenen Arbeit hin zu immer mehr Teamarbeit.

IV. EIN OFFENES WORT

Liebe Mitchristen, es gibt drei Dinge, die ich bis heute noch nicht verarbeitet habe und die immer wieder meine Gedanken beschäftigen:

1. Mein einer Tageszeitung gegebenes Interview, dass ich dann wieder zurückgezogen habe.

2. Die Worte von Frau Eckstein, die mir an meinem Geburtstag den Blumenschmuck der Vollversammlung schenkte und dazu sagte: "Jetzt verbringen Sie schon Ihren Geburtstag mit unserer Vollversammlung und dann haben Sie noch nicht einmal Blumen bekommen."

3 Die Angst, die man immer wieder in unserer Kirche spüren kann. Diese Angst zeigt sich vielfach bei Priestern, Domkapitularen, Generalvikaren und Bischöfen, also gerade bei Menschen, die eigentlich ein starkes Gottvertrauen haben sollten. Beten wir für diese Menschen um mehr Gottvertrauen.

V. DANK

Nach zwanzig Jahren im Katholikenrat bin ich von einer großen Dankbarkeit erfüllt. An erster Stelle bin in ich meinen Eltern zu Dank verpflichtet. Sie haben mich im katholischen Glauben erzogen und mir damit die ersten wichtigen religiösen Lebenserfahrungen geschenkt. Als nächstes ist der ehemalige Hanauer Stadtpfarrer, Geistlicher Rat Wilhelm Acker, zu nennen. Seine tiefe Gläubigkeit, seine Bescheidenheit und sein fröhliches, mutmachendes Wesen beeindrucken mich noch heute. Ich danke ihm auch für die vielen - mich immer wieder weiterführenden - Gespräche und seinen klaren, verlässlichen Standpunkt.

Ich danke auch meinem Religionslehrer Hubert Dudek, der mich auf seine manchmal etwas sehr ungewöhnliche Art und Weise an die katholische Theologie herangeführt hat. Ich danke unserem Bischof Heinz Josef Algermissen und all den Mitgliedern der Bistumsleitung, des Geistigen Rates, des Priesterrates, der Dechantenkonferenz und allen Geistlichen, die unsere Arbeit wohlwollend begleitet und unterstützt haben. Mein Dank geht auch an die Abteilungsleiter im Bischöflichen Generalvikariat, mit denen wir einen guten Gedankenaustausch gepflegt haben und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Generalvikariat, die für uns tätig wurden.

Ich danke insbesondere unserem Vorstand, die Vorstandskollegen sind mir zu guten Ratgebern und Mitarbeitern geworden, die mich immer wieder unterstützt haben, die tatkräftig zugepackt und Initiativen gestartet haben. Ohne diese breite Hilfe hätte ich nicht so viel erreichen können. Ohne diese starke Unterstützung und das Gefühl, vom Vorstand getragen zu sein, hätte ich so manches Mal resigniert.

Ich danke allen Katholikenratsmitgliedern, die sich auch für unsere gemeinsame Sache, für unseren Glauben und für unsere Kirche im Bistum Fulda engagiert haben. Es war mir in meiner Amtszeit ein immerwährendes Anliegen, diese Dankbarkeit auch äußerlich sichtbar zu machen. So mögen Ihnen die Krawatten, Schals und die Bonifatiusplakette auch in Zukunft zeigen, dass Ihr Engagement wahrgenommen und gewürdigt wurde.

Ich danke aber auch unserer Geschäftsstelle, ohne die wir nur sehr schwer existieren könnten. Ich danke allen Geschäftsführern, die ich im Laufe der Jahre kennen lernen durfte. Dabei denke ich in diesem Moment besonders an den kürzlich verstorbenen Heinz K. Nicolai, an Winfried Möller, Burkhard Melzer, Dr. Ludwig Unger, an Mathias Ziegler und an unsere Sekretärinnen Frau Hahn und Manuela Kühner. Ein herzliches Dankeschön und "Vergelt's Gott!"

VI. FREUDE

Meine Damen und Herren, ich habe in meiner zwanzigjährigen Amtszeit viele Momente großer Freude erleben dürfen. Ich erinnere mich an die Besuche des Heiligen Vaters in Fulda, an unsere Fahrt mit Erzbischof Dyba und dem Katholikenrat nach Rom, meine Teilnahme an der Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes, meinen Besuch im vergangenen Jahr mit Schülern beim Papst und freue mich jetzt auf die von uns organisierte Bistumswallfahrt nach Rom.

Ich habe weiterhin viel Freude und fröhliche Momente auf diversen Katholikentagen erleben dürfen, in Berlin zur Zeit der Mauer und im Jahre 2000 beim ersten ökumenischen Kirchentag, bei den Katholikentagen in Düsseldorf, in Mainz, in Hamburg und Ulm. Eindrucksvoll und sehr fröhlich waren die Feiern zum Heiligen Jahr 2000 und die Bonifatiusfeste, insbesondere das diesjährige Jubiläumsfest.

Ich freue mich, durch den Katholikenrat mit so vielen besonderen Menschen zusammengetroffen zu sein. Viele wären hier zu nennen und nur einige kann ich namentlich herausstellen. Ich möchte besonders den Heiligen Vater Papst Johannes Paul II., Kardinal Josef Ratzinger, Erzbischof DDr. Johannes Dyba, Bischof Heinz Josef Algermissen, Abt Dr. Fidelis Ruppert, Militärdekan Walter Theis, Pater Lothar Groppe SJ, die Geistlichen Wilhelm Acker, Hubert Dudek, Gotthard Fuchs und die Laien Generalmajor Kurth, Oberst Werner Bös, Prof. Dr. Hans Kessler, Reinhold Stanitzek, Richard Pfeifer, Harald Pawlowski und Uschi Heppenstiel nennen.

Ich gedenke der Verstorbenen: Domkapitular Prof. Dr. Werner Böckenförde, Pater Archangelus Löslein OFMcap, Helene Wischnewski, Rudolf Wirtz, Hanspeter Roiner und Heinz K. Nicolai.

Diese Menschen haben einen tiefen und nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht. Die Begegnungen mit ihnen haben mich geprägt und prägen mich immer noch.

VII. HOFFNUNG

"Eine Firma, die so alt geworden ist, wird auch uns überdauern." Diese Worte meines theologischen Lehrmeisters Prof. Dr. Werner Böckenförde geben auf eine etwas andere Art Hoffnung für die Zukunft. Aber auch über den Satz: "Glaube ist Hoffnung wider alle Hoffnung" habe ich sehr oft nachgedacht. Ich hoffe, dass das von mir begonnene Werk fortgeführt wird, dass der Katholikenrat noch effektiver arbeiten wird, dass der Umgang untereinander noch besser wird und dass der Katholikenrat eine immer wichtigere und stärkere Stellung in unserer Kirche und in unserer Gesellschaft einnehmen wird.

"Ecclesia semper reformanda", die Kirche ist eine immer zu reformierende, das gilt auch für den Katholikenrat. Diejenigen von Ihnen, die auch dem neuzuwählenden Katholikenrat angehören werden bitte ich inständig: "Arbeiten Sie dafür, dass diese Hoffnungen wahr werden!"

Diejenigen von Ihnen, die nicht mehr kandidieren werden oder die nicht mehr gewählt werden bitte ich ebenso inständig: "Gehen Sie nicht im Zorn oder frustriert, schließen Sie den Katholikenrat und die Menschen, die sich für ihn engagieren in Ihr Gebet mit ein und begleiten Sie ihn und sie wohlwollend!

VIII. GLAUBEN

Nach zwanzigjähriger Tätigkeit habe ich die Gewißheit: Mein Glauben ist gewachsen, ich durfte einiges von der Fülle unseres katholischen Glaubens erfahren.

Meine Damen und Herren, ich habe katholische Theologie studiert, und bin trotzdem gläubig geblieben, ich war Pfarrgemeinderatssprecher, und bin trotzdem gläubig geblieben, ich war zwanzig Jahre lang Mitglied des Katholikenrates, und bin trotzdem gläubig geblieben und ich war 8 Jahre Vorsitzender des Katholikenrates, und bin trotzdem gläubig geblieben. Trotz alledem aber auch durch all diese Erfahrungen bekenne ich heute: "Ich bin katholisch und ich bin es gerne!"

IX. RESÜMEE

Nach zwanzig Jahren im Katholikenrat - darunter 8 Jahre als Vorsitzender - blicke ich voll Freude und Dankbarkeit zurück. Ich habe es als Geschenk und Berufung empfunden, dieses Amt innehaben zu dürfen. Ich habe gerne in unserer Kirche, der "una sancta catholica et apostolica ecclesia" und für unsere Kirche gewirkt. Insgesamt gesehen war es eine schöne Zeit, mit vielen erfüllten Begegnungen, neuen und tiefen Glaubenserfahrungen, beeindruckenden Festakten und Festgottesdiensten, Pontifikalämtern und Wallfahrten, Akademieabenden, Gastvorträgen, Grußworten und Vollversammlungen.

Um all diese schönen Dinge genießen zu können, braucht es einen intensiven Arbeits- und Zeiteinsatz, eine gehörige Portion Optimismus, eine große Frustrationstoleranz, unzählige gefahrene Kilometer, viele leere Tinten- und Tonerpatronen sowie viele tausend bedruckte Blatt Papier. Die wichtigste Voraussetzung ist jedoch ein fester, unerschütterlicher Glaube und ein hohes Maß an Gottvertrauen. Ich freue mich, dass mein persönlicher Glaube durch das Engagement im Katholikenrat gewachsen ist, ich durfte erfahren, was Gnade bedeutet. Dafür danke ich Gott!

Allen, die mich, den Katholikenrat und die katholische Kirche in unserem Bistum und darüber hinaus durch ihren Einsatz unterstützt haben, danke ich von ganzem Herzen. Ohne diese Unterstützung - insbesondere auch durch die Vorstandsmitglieder - hätte ich nicht so viel bewirken können.

Liebe Mitchristen, lassen Sie mich mit einem Gebet enden, das mir sehr wichtig geworden ist und dessen hohe Ansprüche auch ich nicht immer erfüllt habe:

Herr,

mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr,

lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde,

sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde,

sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde,

sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird vergeben;

und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Ich wünsche Ihnen allen Gottes Gnade und seinen reichen Segen und gebe die Worte weiter, die der Heilige Vater mir am 29. Januar 2003 sagte:

"Gott schütze Fulda."

Und ich füge meine persönlichen Wünsche dazu : "Gott schütze Sie und Gott schütze den Katholikenrat!"

Amen Halleluja! "

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