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Ministerin Lautenschläger (rechts) überreicht die Medaille an Bärbel Leuchtmann

Der Geehrten gratulierte heute auch Stadträtin Gisela Aha (Mitte), die Sozialministerin links im Hintergrund

03.11.04 - Hessen

Erste Landes-Pflegemedaille verliehen - auch an 4 Menschen aus Osthessen

Die Pflegemedaille des Landes Hessen – eine neue, vom Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Auszeichnung, mit der auf den Einsatz pflegender Angehöriger aufmerksam gemacht wird - ist heute in Wiesbaden zum ersten Mal verliehen worden. Ministerpräsident Roland Koch und Sozialministerin Silke Lautenschläger übergaben die Medaille mit entsprechender Urkunde bei einem Festakt im Schloss Biebrich an zwölf hessische Bürgerinnen und Bürger, die über lange Jahre unentgeltlich einen ihnen nahe stehenden Menschen zu Hause gepflegt haben. Aus der Region Osthessen sind vier Menschen - aus Flieden, Hünfeld und Kirtorf - ausgezeichnet worden.

„Das Land Hessen übermittelt Dank und Anerkennung für dieses herausragende Wirken“, erklärte Ministerpräsident Roland Koch. Die Pflegenden hätten sich große persönliche Verdienste erworben und einen wesentlichen gesellschaftlichen Beitrag geleistet. Angesichts der zunehmenden Individualisierungstendenzen in der Gesellschaft sei es nicht mehr selbstverständlich, dass Pflegebedürftige von nahe stehenden Menschen zu Hause versorgt und betreut würden.

„Wir ehren heute Menschen, die mit teilweise übermenschlicher Kraftanstrengung ihr gesamtes Leben in den Dienst des anderen stellen und rund um die Uhr dessen Pflege und Versorgung zu Hause gewährleisten“, führte Sozialministerin Silke Lautenschläger aus. Die Geehrten ermöglichten, dass pflegebedürftige Menschen zu Hause in der vertrauten Umgebung bleiben könnten und trügen damit entscheidend dazu bei, dass Menschlichkeit und Miteinander ihren Platz hätten. Die Ministerin wies darauf hin, dass von Pflegebedürftigkeit alle Generationen betroffen sein können, auch junge Menschen, wenn sie krank oder schwerstbehindert sind.

Mit der Pflegemedaille des Landes Hessen wurden ausgezeichnet:

das Ehepaar Herta und Oskar Abel aus Flieden (Landkreis Fulda), 72 und 67 Jahre, das seit 39 Jahren seine Tochter pflegt;

das Ehepaar Gabriele und Hans Joachim Stefer aus Reichelsheim (Wetteraukreis), 55 und 59 Jahre, das seit 10 Jahren seine Tochter pflegt;

Frau Hedwig Hanewacker aus Büdingen (Wetteraukreis), 86 Jahre, die seit 65 Jahren ihren Sohn pflegt;

Frau Elena Michel aus Kirtorf (Vogelsbergkreis), 42 Jahre, die seit 20 Jahren ihre beiden Zwillingstöchter pflegt;

Franz Steinmetz aus Oestrich-Winkel (Rheingau-Taunus-Kreis), 71 Jahre, der seit 7 Jahren seine Ehefrau pflegt und seine inzwischen verstorbene Tochter betreute;

Frau Paula Bergmann aus Rodgau (Landkreis Offenbach), 67 Jahre, die seit 7 Jahren ihren Ehemann pflegt;

Frau Rosemarie Bittner aus Gießen, 75 Jahre, die seit Jahren ihre hochbetagte Mutter pflegt;

Frau Bärbel Leuchtmann aus Hünfeld (Landkreis Fulda), 68 Jahre, die 43 Jahre ihren Schwager gepflegt hat und nun ihre Schwester betreut;

Frau Bärbel Ernst aus Wiesbaden, 65 Jahre, die zunächst ihre Mutter pflegte und seit sechs Jahren ihren erkrankten Ehemann betreut;

Herr Armin Bender aus Heidenrod (Rheingau-Taunus-Kreis), 68 Jahre, der seit Jahren seine Ehefrau pflegt.

Fast drei Viertel der Pflegebedürftigen in Hessen, die Leistungen nach der Pflegeversicherung erhalten, nämlich 87.279 Personen, werden nach den Angaben der Ministerin zu Hause gepflegt, davon der größte Teil ohne Unterstützung durch ambulante Pflegedienste. Entsprechend einer bundesweiten Erhebung würden 92 Prozent der Pflegebedürftigen von den näheren Familienangehörigen versorgt. In 28 Prozent der Fälle werde die Pflege und Betreuung von dem Ehe- oder Lebenspartner geleistet, in 26 Prozent von der Tochter, in 10 Prozent vom Sohn und in 6 Prozent von der Schwiegertochter.

Aus Hünfeld im Kreis Fulda war eine kleine Delegation da, um Bärbel Leuchtmann zu begleiten und zu gratulieren. Die Stadträtin Gisela Aha überbrachte die Glückwünsche von Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, der Bärbel Leuchtmann beim Ministerpräsidenten für diese Auszeichnung vorgeschlagen hatte. Der Bürgermeister freue sich, dass die Hessische Landesregierung diesem Vorschlag gefolgt sei, nachdem bereits ihre Schwester Dorothea Hoffmann mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet worden war. Er halte es für wichtig, - so übermittelte Aha aus dem Grußwort des Bürgermeisters -, dass das aufopferungsvolle Wirken der Pflegenden und ihre herausragenden Leistungen öffentlich gewürdigt würden. In Zukunft werde die Gesellschaft angesichts zurückgehender öffentlicher Ressourcen um so mehr auf den freiwilligen Dienst von Menschen angewiesen sei.

Gisela Aha selbst hob hervor, dass die Öffentlichkeit Bärbel Leuchtmann gar nicht ausreichend danken könne. Das könnten nur die Menschen, denen Sie mit helfender Hand zur Seite gestanden habe. Zu den Gratulanten aus Hünfeld in Wiesbaden gehörten auch Ehrenstadtverordnetenvorsteher Kurt Schramm, Pfarrer Jürgen Gossler, Pfarrerin Renate Ziegler und zahlreiche Weggefährtinnen, die mit Frau Leuchtmann in der Sozialarbeit sowie in der Kirchengemeinde engagiert sind. +++


Ministerpräsident Koch (hinten links) im Kreise aller Medaillenempfänger in Schloss Biebrich

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