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- Alle Bilder: Max Colin Heydenreich

16.11.04 - Fulda

Um die Wette gekocht - Erstmals "Erdgaspokal der Schülerköche"

Sie hatten geschält, gehackt und gebrutzelt, garniert und sogar die Tische festlich gedeckt. Am Ende waren die vier Schülerinnen und Schüler der Heinrich-von Bibra-Schule in Fulda die strahlenden Sieger. Beim "8. Erdgaspokal der Schülerköche" hatten sich dort heute Nachmittag in der heimischen Küche das Kochquartett der Bibra-Schule und die Mannschaft der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule/Lüdertalschule aus Großenlüder ein Kochduell geliefert - 120 Minuten "Kochen in höchster Konzentration" für die 15 bis 17-jährigen Jugendlichen. Unterstützt wurden die Teilnehmer des Wettbewerbs von der Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH (GWV).

Beim Erdgaspokal messen mehr als 230 jeweils vierköpfige Schülerteams aus zehn Bundesländern ihr kulinarisches Können. Initiiert wurde der Wettbewerb vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Erstmals nehmen in dieser Saison Schülerinnen und Schüler aus den Regionen Hessens teil.

Vorsichtig schneidet Daniel Borrmann das Hähnchenfleisch in kleine Stückchen. Am großen Arbeitstisch gegenüber stehen Anita Piatek und Donna Hauswirth, schnipseln Äpfel und streuen Pistazien in eine Pfanne. Es ist still im Raum, nur ab und zu wird eine Anweisung gegeben. Das Team aus Großenlüder ist aufmerksam bei der Arbeit, um die Vorgaben möglichst genau zu erfüllen.

„Die Vorspeise muss aus Gemüse und einer Getreidezutat bestehen, dann als Hauptspeise etwas Leichtes mit Hähnchenbrust und zum Nachtisch etwas mit Äpfeln“, erklärt Jurorin Siegrid Schwarz. „Außerdem durften die Zutaten nicht mehr als 12 Euro kosten.“ Gemeinsam mit Philipp Starker, ebenfalls Profi-Koch vom Hessen-Team Marburg im "Verband der Köche Deutschlands", hatte sie die Jugend zu bewerten.

Viel frisches Gemüse bereiten auch Nicole Gegner und ihr Team von der Heinrich-von-Bibra-Schule zu, die am zweiten Arbeitstisch kochen. Nicole will selbst gerne Köchin werden, hat auch schon eine Lehrstelle und freute sich nun, die Kochkünste unter Beweis stellen zu können. Vorsichtig balanciert sie ein Eigelb in die Schüssel, während die Schulkameradin Carina Kress, die ebenfalls künftig Köchin lernt, den Blumenkohl wäscht und in einen großen Topf legt. Stephan Kunth hilft beim Sellerie-Schälen.

Während die anderen kochen, deckt jeweils das vierte Mitglied der Mannschaft den Tisch. Rebecca Fladung und Ann – Kathrin Halbig verwandeln Schultische in festliche Tafeln, dekoriert mit Blumen und Servietten. Denn neben Geschmack und Kreativität zählen auch die Arbeitsweise und die Optik. Am Tisch, aber auch während des Zubereitens: „Wir schauen auch, wie sauber der Arbeitsplatz ist oder wie die jungen Köche mit den Lebensmitteln umgehen“, sagt Jurorin Schwarz.

Zusammen gestellt haben die Schülerinnen und Schüler die Gerichte gemeinsam mit ihren Lehrerinnen der Hauswirtschaftslehre, die sie auch auf den Wettbewerb vorbereitet hatten. „Nicole, die selbst Köchin werden will, durfte sich ihr Team frei zusammen stellen“, berichtet Fachlehrerin Uta Liebig von der Heinrich-von-Bibra-Schule, die sich dafür engagierte, dass diese Schüler mitmachen durften. „Ich finde, sie haben es verdient.“

Stolz ist auch Fachlehrerin Susanne Bäßler, dass ihre Gruppe von einer Lernbehindertenschule solche gute Leistung gezeigt hat, auch wenn sie nicht gleich gewonnen haben. „Es ist eine gute Truppe und so etwas ist für das Selbstbewusstsein gut.“ Auch wenn Teamleiter Daniel trotz Kochkünsten in der Freizeit lieber Steinmetz als Koch werden will.

Am Ende hatten es die Juroren nicht leicht, zu entscheiden, welches Gericht denn nun das bessere war. "Filet von der Hühnerbrust auf einem Lauchbrett" und "panierte Apfelringe" des Großenlüderer Teams oder "Heinrichs Schlemmerfilet" samt Apfelmousse mit Waffeln von den Fuldaern. Schließlich galten nicht nur der Gaumen-, sondern auch der Augenschmaus.

Letztlich erhielt die Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule/Lüdertalschule aus Großenlüder 80, die Heinrich-von-Bibra-Schule 99 Punkte. Doch in einem sind sich Lehrer wie Teilnehmer ohnehin einig: Dabei sein war alles. Auch für das Team aus Großenlüder, dem leider eine "ursprünglich geplante Köchin" fernbleiben musste: sie sitzt im Rollstuhl und die Schulküche ist nicht behindertengerecht augestattet.

Die Siegermannschaft aus Fulda kann sich trotzdem besonders freuen, sie fährt zur Regionalmeisterschaft Kassel, die Anfang 2005 stattfindet. +++








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