Polizeistation nach 18 Monaten wiedereröffnet - Kosten: 2,1 Mio. Euro

Nach 18 Monaten war es heute endlich soweit: Im Rahmen einer Eröffnungsfeier wurde die Polizeistation Bad Orb nach der Grundinstandsetzung und Aussensanierung des denkmalgeschützten Gebäudes offiziell wieder in Betrieb genommen.

Nach rund 18monatiger Bauzeit übergab heute Innenstaatssekretärin Oda Scheibelhuber offiziell das aufwändig sanierte Polizeidomizil. "Für die Polizeibediensteten bedeutet das erneuerte Gebäude eine zeitgemäße Unterbringung und Technik. Für die Bürgerinnen und Bürger der Region führen diese besseren Arbeitsbedingungen zu mehr Sicherheit", betonte Staatssekretärin Scheibelhuber während der Einweihungsfeierlichkeiten.

Das ehemalige bayrische Landgerichtsgebäude wurde 1821 zeitgleich mit Fassung der Sauerbornquelle an einem Platz außerhalb der Stadtmauern errichtet. Das damals nur 19 m lange Gebäude wurde 1864 um zweimal 3 Fensterachsen auf die heutige Größe gebracht. Es folgte die Nutzung als hessisches Amtsgericht, die Polizeistation zog erst im Dezember 1968 ein, als das Gericht dem Amtsgericht Gelnhausen angegliedert wurde.

Nach der intensiven Planung des Fuldaer Architekturbüros Staubach + Partner (Fulda) begannen im Mai 2003 in enger Zusammenarbeit mit dem Hessischen Baumanagement Fulda (früher Staatsbauamt Fulda) die lang ersehnten Bauarbeiten der Grundinstandsetzung und Außensanierung des deutlich in die Jahre gekommenen Gebäudes. Für die Bauzeit bezog die Polizei als Ausweichquartier Räume im Badehaus Orbgrund in der Horststraße.

Im Vordergrund bei den umfangreichen Baumaßnahmen, bei denen das Gebäude fast völlig entkernt wurde, stand die Einrichtung von modernen, mit zeitgemäßer Technik ausgestatteten Arbeitsplätzen für die Polizeidienststelle. Mit der Sanierung des Hauses wurden aber nicht nur die Relikte der früheren Wohnnutzung durch den Gerichtspräsidenten getilgt, sondern auch die Eingangssituation durch aufgeweitete Räume großzügig verändert und die Gewahrsamszellen völlig erneuert und mit einer Fußbodenheizung versehen.

Dennoch kam der Denkmalschutz nicht zu kurz. Trotz des Einbaus von Technikräumen im Dachgeschoss konnte die historische Holzkonstruktion des Dachstuhls unverändert samt Ziegeleindeckung beibehalten werden. Die wertvollen Eichenholzfenster der Erbauungszeit blieben nicht nur erhalten, fehlend Fenster wurden sogar originalgetreu nachgebaut.

Während der Bauarbeiten wurde im ehemaligen Gerichtssaal im Erdgeschoss das Wandbild wiederentdeckt, das seit der letzten Renovierung im Jahr 1958 den Raum hinter dem Richtertisch schmückte. Nach der behutsamen Restaurierung kann es heute wieder als Teil des Besprechungsraums bewundert werden. „Ein schönes historisches Schmuckstück - wie das ganze Haus“ freute sich auch EPHK Eberhard Eisentraud, der Leiter der Polizeidienststelle.

Für öffentliche Bauvorhaben trotz langer Bauzeit und „Sanierungs-Überraschungen“ eher ungewöhnlich: Die veranschlagte Investitionssumme von knapp 2,1 Millionen Euro konnte sogar unterschritten werden.

Innenstaatssekretärin Scheibelhuber erinnerte daran, dass ein modernes Arbeitsumfeld für eine erfolgreiche Polizeiarbeit enorm wichtig sei. "Dies erhöht die Motivation der Polizeikräfte und kommt damit den Bürgern zugute", betonte die Staatssekretärin. Sie wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Land in den vergangenen Jahren nachhaltig in die Sachausstattung der Polizei investiert habe.

Dazu gehöre beispielsweise die verbesserte Ausstattung mit Informations- und Kommunikationstechnik, die Anschaffung eines nachtflugtauglichen Hubschraubers, die Modernisierung der gesamten Einsatzwagenflotte der Polizei und die Ausstattung mit persönlichen Unterziehschutzwesten. "Die Hessische Polizei gilt zu Recht als die bundesweit am besten ausgestattete Polizei", betonte Scheibelhuber. +++