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So sieht es aus, wenn der "Herbsteiner Springerzug" unterwegs ist. Bilder aus den vergangenen Jahren, denn der "2005er" muss bis zum ersten Auftritt erst einmal kräftig üben.... - Fotos: Max Colin Heydenreich

02.01.05 - Herbstein

4.135 Euro heute bei Versteigerung für die 13 Plätze des Springerzuges

Bei der traditionellen "Versteigerung" der Teilnehmer-Plätze im historischen "Herbsteiner Springerzug 2005" haben heute Nachmittag 13 junge Männer aus der Vogelsbergstadt dafür genau 4.135 Euro bezahlt. Das sind genau 100 Euro weniger als im Vorjahr, aber das bisher höchste Gesamtergebnis lag 1999 bei (umgerechnet) über 8.500 Euro. In den vergangenen Jahren waren für die 13 Figuren des "Springerzuges" immer Beträge deutlich über 4.000 Euro zusammengekommen, die traditionell auch zur Finanzierung der Kampagne dienen.

Der 24-jährige Herbsteiner Holger Korell, von Beruf Zimmermann, ersteigerte in einem spannenden "Bieterkampf" mit anderen Interessenten für die relativ günstige Summe von 2.635 Euro das "Recht", ein Jahr lang - an Fastnacht und bei anderen Auftritten - den "Bajazz" als Leitfigur am Anfang des historischen Zuges zu tanzen. Im vergangenen Jahr war Korell unterlegen - damals kostete der Bajazz 3.410 Euro. Es war diesmal sein insgesamt dritter "Anlauf".

Vor 300 Zuschauern im Saal des "Hauses des Gastes" gingen heute die anderen Paare dann allerdings relativ "billig" weg: das so genannte "Tiroler Pärchen" als eine weitere bekannte Gruppe im Springerzug kostete noch 850 Euro (Matthias Staubach, vor 2 Jahren selbst Bajazz). Die weiteren fünf Paare gingen an

Andreas Wolf, Timo Staubach, Philipp Hoppe, Patrick Fresch und Thomas Traud (Bajazz 2004) für Summen zwischen 90 Euro und 200 Euro "weg".

Die Fastnachtsvereinigung Herbstein (FVH) war mit der großen Resonanz und Beteiligung von fast 60 jungen Männern an der Versteigerung dennoch "sehr zufrieden". Die Tradition und der Gemeinschaftssinn würden in der Vogelsberg-Stadt erfreulicherweise auch heute noch von der Jugend anerkannt und hochgehalten. Da sich mehr jüngere Männer mit geringerem Einkommen beteiligten und die Älteren beim "Mitsteigern" zurückhielten, gebe es nicht mehr so hohen Summen wie früher. Und schliesslich soll ja nicht unbedingt nur das Geld "regieren" - eben getreu dem Motto, das über der Bühne hing: "Die Garantie für Spaß und Fröhlichkeit, gibt´s in Herbstein zur Fastnachtszeit".

Die vom Bajazz angeführten sechs Paare - bei denen Männer auch die Mädchenrollen übernehmen - halten einen bunten Schirm in der Hand, fassen sich gegenseitig bei der Hand und springen gemeinsam mit Innen- und Außendrehungen hoch in die Luft. Die - durch stundenlanges Springen äußerst anstrengende - Mitwirkung im "Springerzug" gilt bei den jungen Männern von Herbstein seit Jahrhunderten als "ehrenvolle Aufgabe".

Die Existenz des "Herbsteiner Springerzuges" ist ab 1688 nachgewiesen, geht in den Ursprüngen aber wohl bis ins 13. Jahrhundert zurück, als Fahrensleute sich mit Tänzen zum Winteraustreiben Geld verdienten. Der "Springerzug" ist nicht nur die besondere Attraktion bei Fastnachtsumzügen. Die Gruppe vertritt die Stadt Herbstein alljährlich auch bei anderen Festen und Umzügen im In- und Ausland - etwa der Steubenparade in New York - sowie dem Hessentag. Alle Einnahmen kommen der Weiterführung des Springerzuges, der Traditionspflege sowie dem Erhalt des ersten hessischen Fastnachtsmuseums in Herbstein zugute. +++





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