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- Fotos: Max C. Heydenreich

06.01.05 - Fulda
"Kinder haben eine Stimme" - Zentrale Aussendung für 1.035 Sternsinger
Am heutigen Donnerstag, 6. Januar, dem Hochfest der Erscheinung des Herrn (Dreikönig), fand im Fuldaer Dom wieder eine zentrale Aussendungsfeier für die Sternsingergruppen des Bistums statt. Um 11 Uhr feierte Weihbischof Johannes Kapp mit 1035 tausend Sternsingern in ihren bunten Gewändern die heilige Messe.
Die Jungen und Mädchen in ihren farbenprächtigen Gewändern, mit ihren goldenen Kronen und leuchtenden Sternen kamen aus allen Teilen des Bistums: aus den Regionen Hanau und Kassel, aus Oberhessen und der Rhön.
„Bei euren Besuchen laßt die Menschen: die alten und kranken, die coolen und die suchenden, vor allem die Kinder spüren, daß Ihr IHN bringt und daß ER bei ihnen bleiben will mit seiner Liebe und seinem Trost, mit seiner stärkenden Nähe und mit seiner Freude, von der er will, daß sie in uns ist und wächst“, sagte Weihbischof Kapp in seiner Begrüßung.
In seiner Predigt erinnerte Kapp daran, daß einem in der Bibel der lebendige Christus begegne. „Die Bibel bietet uns in einfachen Worten Besinnung, Tiefe, Hoffnung, Stärkung“, so habe der Chefredakteur der Bild-Zeitung kürzlich gesagt. Der Weihbischof ergänzte: „Das sind Wege zu Jesus und Geschenke von Jesus.“ Der Gedanke aus dem Eingangslied „Wir bleiben hier“ verweise auf die Nähe zu Jesus, auch in der gemeinsamen Meßfeier, da er in mitten unter den Sternsingern sei. „Wir bleiben hier“ bedeute auch: in den Begegnungen vor den Weltjugendtagen und während der Weltjugendtage Anfang und Mitte August in Köln mit Jugendlichen aus der ganzen Welt, mit dem Papst und in ihnen mit Jesus.
Als Anregung gab Kapp den Wunsch mit, daß die Sternsingergruppen im eucharistischen Jahr zu den regelmäßigen Anbetungen, zu denen die Pfarrgemeinden einlüden, „selbst einladend und beispielgebend Schrittmacherdienste für andere“ leisteten. „Dann habt Ihr eine Stimme über eure Kirchen und alle Kirchen unseres Bistums hinaus nicht nur bis in das überflutete Thailand und Südostasien, sondern bis zum erhöhten Christus, dem besonderen Freund der Kinder und jungen Menschen“, stellte Weihbischof Kapp heraus.
Der Bischof erinnerte daran, daß das Motto der kommenden Aktion „Kinder haben eine Stimme“ das Programm umschreibe, unter dem sich die Sternsingergruppen Jahr für Jahr auf den Weg machten. „Die jungen Sängerinnen und Sänger leihen ihre Stimme den vielen Kindern in der Welt, deren Hilferufe wir sonst nicht hören würden.“ Zugleich würden sie zur Stimme Christi, der den Notleidenden seine Nähe zusage.
Bei ihrer letzten Aktion haben die Sternsinger in Deutschland wieder viel Geld für Kinder in Not „ersungen“. Anfang 2004 sammelten sie 34, 34 Millionen Euro. Bundesweit hatten sich 12.516 katholische Gemeinden und Gruppen an der Aktion beteiligt. Die Sternsinger wurden dabei durch über 80.000 ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützt. Im Bistum Fulda brachte das Dreikönigssingen 2004 ein beachtliches Ergebnis. Die Sternsinger ersangen hier rund 529.214 Euro. Insgesamt hatten sich im Bistum Fulda 263 Gemeinden beteiligt.
Das "Sternsingen" war ursprünglich ein mittelalterlicher Brauch, wurde 1958 durch das Missionswerk der katholischen Kirche wiederbelebt und ist heute mit über 3.500 Projekten die "weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder".
Sternsinger besuchten Polizeipräsidium Osthessen - Spende für Flutopfer
Die Sternsinger der Pfarrgemeinde St. Andreas in Fulda-Neuenberg besuchten auch in diesem Jahr in Begleitung der Katechetin Frau Gabriele Enders das in Polizeipräsidium Osthessen in Fulda. Polizeipräsident Gero Kolter empfing heute gemeinsam mit dem Leiter der Polizeidirektion Fulda, Polizeioberrat Lothar Wiese und dem Chef der Polizeistation Fulda, Polizeirat Berthold Schäfer, die drei Weisen aus dem Morgenland zur Segnung des Gebäudes. Sie dankten Moritz und Luzia Kremer sowie Florian Fleck für ihr Kommen und verabschiedeten sie nicht ohne die obligatorische Spende, die in diesem Jahr für die Opfer der Naturkatastrophe in Thailand bestimmt ist. So prangt auch in diesem Jahr wieder der typische Segensspruch 20*C+M+B*05 an der Haupteingangspforte des Polizeipräsidiums Osthessen. Es ist die lateinische Abkürzung "Christus mansionem benedicat", zu deutsch "Herr segne dieses Haus".
Bischof Algermissen feierte Pontifikalamt zum Dreikönigsfest im Dom
„Wir Deutsche nennen die Sternendeuter die ‚heiligen drei Könige’, mit Recht. Denn es sind Menschen mit einem königlichen Herzen, mit untrüglichem Gespür für das wahre Königtum.“ Dies unterstrich Bischof Heinz Josef Algermissen am heutigen Donnerstagabend während eines Pontifikalamtes zum Fest Epiphanie im Fuldaer Dom. In seiner Predigt erinnerte der Oberhirte daran, daß die Sterndeuter nach der Huldigung vor dem Jesuskind einfach wieder heimgegangen seien. Das sei das Zeichen, daß sie wirklich verstanden hätten, was sie in Betlehem sahen. Sie hätten nämlich erfaßt, „daß Gott, wenn er in so unscheinbaren menschlichen Verhältnissen in Betlehem sein kann, auch in ihrer fernen Heimat nicht weit weg ist“. Es habe dabei keinen Glanz, kein Wunder, nichts Spektakuläres oder Sensationelles gegeben, so der Oberhirte. Aber gerade das sei das Wunderbare: „Gott ist da, mitten in unserer Alltäglichkeit und Gewöhnlichkeit“.
Der Domchor Fulda unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber sang Chorsätze von Heinrich Fidelis Müller (aus „Die heiligen drei Könige“ und „Emanuel“) sowie weitere Choräle im Wechsel mit der Gemeinde; an der Domorgel Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser, der zur Kommunion „Les Mages“ von Jean Langlais und zum Auszug Olivier Messiaens „Dieu parmi nous“ aus „La Nativité du Seigneur“ intonierte. +++


















