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26.02.05 - Vogelsberg
Grünen-Kritik an Verbrennung von Getreide zur Energiegewinnung
Ob die Verbrennung von Getreide als Reaktion auf die wirtschaftlichen Probleme in Zukunft für die Landwirtschaft hilfreich ist, ist mehr als fraglich. Dies stellte der Vogelsberger Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen in seiner jüngsten Sitzung fest. Anstatt mit hohem Chemieeinsatz zu viel Getreide zu produzieren, ist es sinnvoller, qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel auf extensiv genutzten Flächen anzubauen. Das Verbrennen von Getreide stelle eine Entwertung von Lebensmitteln dar, die ethisch nicht vertretbar sei, erklärt Vorstandsmitglied Christiane Löchel aus Mücke.
Selbst durch das Verbrennen von unverzehrbaren Getreideresten kommt es zu erheblichen Problemen. Denn die darin enthaltenen Schadstoffe, wie z.B. Chlor, schädigen die Feuerungsanlagen und auch erheblich die Umwelt. Um diese Schädigungen zu vermeiden, ist ein erheblicher finanzieller Aufwand nötig, der die eingesparten Kosten von 1,20 Euro pro Kilo bei externer Verbrennung wieder ausgleicht.
Als sinnvolle Alternative bietet sich das Vergären des Restgetreides in Biogasanlagen an. Schon heute tragen sie vielerorts günstig und umweltfreundlich zum Einsparen der Energiekosten von Landwirten bei.
Zum Verbrennen nachwachsender Rohstoffe gibt es im Vogelsberg immer noch reichlich eine ebenso preisgünstige wie technisch besser handhabbare Alternative zu Getreide: das Holz. "Für unsere Region bietet es sich an, diesen Brennstoff und seine Vermarktungsmöglichkeiten mit den vorhandenen, ausgereiften technischen Möglichkeiten noch besser zu nutzen und damit auch Arbeitsplätze zu schaffen, anstatt Lebensmittel zu verbrennen", betonte Christiane Löchel in der Erklärung des Kreisvorstandes der Grünen. +++