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27.02.05 - Tann

AKTUELL: "Rhöner Jong" neuer Oberbürgermeister in Kassel: Bertram HILGEN

Eine "faustdicke Überraschung" hat sich heute in der nordhessischen Metropole Kassel vollzogen: bei der Stichwahl für die Oberbürgermeister-Direktwahl hat der Sozialdemokrat Bertram HILGEN (51) gegen den seit 1993 amtierenden Christdemokraten Georg Lewandowski gewonnen. Er wird sein neues Amt allerdings erst im Juli antreten. Nach dem vorläufigen Endergebnis entschieden sich 53,38 Prozent der Wähler in den 191 Wahlbezirken für den Herausforderer. Der Amtsinhaber konnte nur 46,6 Prozent der Stimmen erringen. Die Beteiligung lag mit 42,7 Prozent nur geringfügig höher als beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen.

Bertram Hilgen ist ein "echt Rhöner Jong". Er wurde am 9. Februar 1954 in Tann/Rhön (Landkreis Fulda) als Sohn des amtierenden SPD-Bürgermeisters Karl Hilgen (Amtszeit: 1949 - 1983) geboren, machte in Fulda sein Abitur und studierte in Marburg studierte er Rechts- und Politikwissenschaften. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung begann Bertram Hilgen seine berufliche Laufbahn 1980 in Kassel.

Als Referent des damaligen Oberbürgermeisters Hans Eichel gewann er schnell dessen Vertrauen und übernahm 1986 die Leitung des Rechtsamtes der Stadt. 1991 folgte Bertram Hilgen dem damals frischgewählten Ministerpräsidenten Hans Eichel nach Wiesbaden. Am 1. Juli 1996 hieß es dann: „Ein Kasseler kehrt zurück“. Zwar nicht zurück ins Rathaus, dafür aber ins Regierungspräsidium.

In seiner Amtszeit als Regierungspräsident forcierte Bertram Hilgen die Planungen für die Autobahn A44 Kassel-Eisenach, trat für eine regional abgestimmte Abfallentsorgung und für die Realisierung des Nationalparks Kellerwald ein. Seit 1999 leitet Bertram Hilgen das Kommunale Gebietsrechenzentrum (KGRZ) in Kassel. Darüber hinaus ist er einer von zwei Geschäftsführern des IT-Unternehmens ekom 21 mit rund 400 Mitarbeitern.

Der Tanner SPD-Stadtrat Lothar Dänner sagte heute Abend: "Der Sieg von Bertram freut mich natürlich, ich kenne ihn als kompetenten Politiker". Außerdem habe er auch als sechsjähriger Bub zusammen mit Hilgen angefangen, im Verein Fußball zu spielen. Auch heute sehe man sich noch. Die Mutter und Witwe des langjährigen Tanner Bürgermeisters lebt ja noch in Tann. Und - wie es bei vielen "verstreuten Tannern" ist - zu den großen Anlässen treffe man sich traditionell in großer Zahl: zum Wirtefest oder Klasmarkt kämen auch immer wieder Bertram Hilgen und sein älterer Bruder in die Rhönstadt.

Ob der 34 Jahre lang amtierende Tanner Bürgermeister seinen Söhnen für politische Aktivitäten eine Richtschnur oder Tipps an die Hand gegeben hat, wissen wir von "osthessen-news" natürlich nicht. Aber das, was Karl Hilgen bei seiner Verabschiedung 1983 zur kommunalen Aufgabe sagte, trifft heute noch genauso zu und wäre eine gute Handlungsgrundlage für den künftigen Kasseler OB: "Ich habe nie Augenblicks-Mehrheiten den Mund geredet, mit Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit eine lange Distanz zurückgelegt. Mein Appell an die Kommunalpolitiker: Gehen Sie vorsichtig mit den Finanzen der Stadt um, bilden Sie Rücklagen und sehen Sie Maßnahmen immer zum Nutzen von Bürgerschaft, Handwerk und Handel". +++

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