Stolze Feuerwehrbilanz 2004 im Kreis: 333 Brände und 777 Hilfeleistungen

1110 Einsätze - darunter 333 Brände und 777 Hilfeleistungen - sind von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Fulda mit insgesamt 4.840 Aktiven in den Einsatzabteilungen "abgearbeitet" worden. Ein stolze Bilanz, die am Wochenende in Hofbieber auf der Jahreskonferenz des Kreisfeuerwehrverbandes Fulda vorgelegt wurde. Dieser ist zugleich der Dachverband der 176 Freiwilligen Feuerwehren und der vier Werkfeuerwehren im Landkreis Fulda mit rund 20.000 Männern, Frauen und Jugendlichen.

Sorge bereitet dem Kreisbrandinspektor und 1. Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Stefan Schmidt immer noch die Tagesalarmsicherheit. Auch müsse dem Trend, dass Jugendliche im Alter von 17-26 Jahren die Feuerwehr wieder verlassen, unbedingt entgegengewirkt werden. Für den Erhalt des flächendeckenden Brandschutzes - und damit auch kleine leistungsfähige Feuerwehren in Zukunft Bestand haben - müsse gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen eine Lösung herbeigeführt werden. Auch die Einstellung in einigen Feuerwehren sollte sich gründlich ändern, so der Kreisbrandinspektor.

Zur Verbandsversammlung im Hofbieberer Bürgerzentrum konnte der Vorsitzendes des Kreisfeuerwehrverbandes und Kreisbrandinspektor Stefan Schmidt auch den Kreisbeigeordneten Alfred Metz, für das Regierungspräsidium Kassel Erwin Baumann und für die Hessische Landesfeuerwehrschule den stellv. Direktor Dipl.-Ing. Hans Röntgen begrüßen. Als Hausherr anwesend war der Bürgermeister von Hofbieber, Marcus Schafft, sowie zahlreiche Bürgermeister mit ihren Führungskräften. Für die CDU waren der MdL Dr. Norbert Herr und für Bündnis 90/die Grünen den Landratskandidaten Helmut Schönberger. Weitere Gäste: für das Polizeipräsidium Osthessen POR Schäfer, die Ehrenmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes Karl Breemann, Walter Krämer und Eugen Jung sowie vom KFV Bad Salzungen die Kameraden Heinz Wehner und Kurt Mey. Ein besonderer Gruß galt dem MHD-Vertreter Christoph Hartung.

In seinem Grußwort gratulierte Bürgermeister Schafft zum Erfolg für den Feuerwehraktiontag in 2004, diese Art der Veranstaltungen müssten wiederholt werden, denn gute Öffentlichkeitsarbeit sei sehr wichtig. Die Versammlung diene der Standortbestimmung der Feuerwehren im Landkreis Fulda, so der Kreisbeigeordnete Alfred Metz in seinem Grußwort. Niemand anderer sei in der Lage bei einem Brand, Unfall oder Hilfeleistung innerhalb kürzester Zeit soviel Helfer bereitzustellen wie die Feuerwehr, die sich hier in den Dienst der Bevölkerung zu stellen. Werbung unter dem Slogan „Freiwillig, stark und fair“ ist notwendig, und dem Bürger dies nahe zu bringen.

Eine gute und geziehlte Jugendarbeit im Landkreises sei wichtig, und er sprach Dirk Wächtersbach und dem Kreisjugendausschuss besonderen Dank aus. Erwin Baumann überbrachte die Grüße der Hessischen Landesregierung, des Regierungspräsidenten sowie die des Vorsitzenden des Kurhessisch Waldeckschen Feuerwehrverbandes Werner Bähr. Er bedankte sich für die Arbeit und den Einsatz der Feuerwehren des Landkreises Fulda. Der stellv. Leiter der Landesfeuerwehrschule Hans Röntgen überbrachte Grüße aus Kassel, und bat darum die Aufgaben der Feuerwehren immer im Auge zu behalten. Christoph Hartung sprach die Verbundenheit zwischen Feuerwehr und den Hilfsorganisationen aus, und dankte auch im Namen seines Präsidenten für die gute Zusammenarbeit.

Die Versammlung im Landkreis Fulda sei immer ein wichtiger Erfahrungsaustausch für die Feuerwehren aus Thüringen, so Heinz Wehner vom KFV Bad Salzungen. Auch hier wird der Fortbestand der Feuerwehren diskutiert, und das Ehrenamt sei auch in Thüringen nicht mehr so gefragt. Es gibt Anstrengungen dies in der Zukunft zu verbessern. Dr. Norbert Herr grüßte alle Anwesenden, und sprach seine Verbundenheit mit den Feuerwehren aus. Die Aktivitäten der Feuerwehren decken ein breites Spektrum an Arbeit ab, so Helmut Schönberger. Er wünschte sich größeres Verständnis bei den Arbeitgebern für Einsätze und Lehrgänge, an denen ihre Arbeitnehmer als Feuerwehrleute teilnehmen.

Stefan Schmidt als Verbandsvorsitzender schlug den Kreisbrandmeister a.D. Karl Müller der Verbandsversammlung zur Ernennung zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes vor. Alle Delegierten stimmten dem zu. Müller hat über viele Stationen das Feuerwehrwesen im Landkreis Fulda und der Gemeinde Flieden maßgeblich mitgestaltet. 1958 trat er in die Einsatzabteilung der FF Flieden – Buchenrod ein und nahm an vielen Lehrgänen teil. Er trägt den Dienstgrad Hauptbrandmeister und hat über die Stationen des Ortsbrandmeisters der Gemeinde Buchenrod und nach der Gebietsreform auch als Ortsbrandmeister der Gemeinde Flieden, 1977 die Mitarbeit als Kreisausbilder beim KFV aufgenommen. Hier lag nach einigen Jahren Tätigkeit bis hin zu seinem Ausscheiden sein Hauptaugenmerk in der Fachrichtung Maschinistenlehrgang.

Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen wurde Müller 1993 zum Kreisbrandmeister des Landkreises Fulda berufen. Diese Dienstellung übte bis zum November 2003 aus. Durch sein ruhiges, besonnenes aber auch aber auch fachlich zielorientiertes Wesen erfuhr er in allen Bereichen seiner Feuerwehrtätigkeit und im besonderen als Kreisbrandmeister große Anerkennung. Sein Feingefühl für Menschen machte Ihn in seiner über 20jährigen Tätigkeit auch als Schiedsrichter beliebt. Für seine Verdienste im Feuerwehrwesen wurden Ihm das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande und die St. Floriansmedaille in Silber am Bande verliehen.

Die „Flüstertüte“, Mitteilungsblatt der Kreisjugendfeuerwehr, ist als neues Kommunikationsorgan des KFV Fulda umgesetzt worden. Hier können Berichte, Informationen und sonstige Events, der Mitgliedsvereine veröffentlicht werden. Schmidt bat um entsprechende Unterstützung. Auch die Homepage „KFV-Fulda.de“ wird zur Zeit überarbeitet, und steht im Laufe des Jahres mit mehr und ausführlicheren Informationen zur Verfügung.

Die Arbeit der Kreisausbilder in allen Bereichen der Ausbildung auf Kreisebene sei gut. Die Auslastung liege bei 97,7 %. Im Berichtsjahr sind 693 Feuerwehrangehörige auf Kreisebene in 6 Grundlehrgängen, 5 Maschinistenlehrgängen, 5 Atemschutz-geräteträgerlehrgängen, 4 Truppführerlehr-gängen, 6 Sprechfunklehrgängen, 2 Technische Hilfeleistung Bahn und 4 Führungsseminaren ausgebildet worden. Er erwähnte die gute Zusammenarbeit mit den Leitern der Feuerwehren, und bedankte sich ganz besonders beim „Florix-Beauftragten“ Peter Schöppner für dessen Einsatz bei der Florix–Erfassung.

Der dezentrale Kreisfeuerwehrtag in 2004 , an dem von 23 Gemeinden und Städten 19 teilgenommen haben, habe ca. 4500 Mitbürger direkt erreicht. Es waren gute Veranstaltungen, die auch im Jahr 2006 wieder fortgeführt werden. Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Wächtersbach gab kurze Erläuterungen zu seinem Bericht, und ging auf einige Themen speziell ein. So war die Vorstellung des Werbetrailers der Kreisjugendfeuerwehr, der ab Anfang März im Cinema in Fulda vorgeführt wird, und die Ausgabe von Kompetenznachweisen wegweisende Aktionen im Jahr der Jugendfeuerwehr.

Die Kreisfrauensprecherin Heike Münker sprach bei ihrem Jahresbericht von viel Überzeugungsarbeit, die geleistet werden müsse, um die Frauenarbeit auf Kreisebene zu intensivieren. Die Arbeit im vergangenen Jahr lag mehr auf Landesebene, wo aktuelle Themen zum Thema Frauen in der Feuerwehr behandelt wurden. Auch in diesem Jahr seien wieder einige Veranstaltungen geplant, an denen die Frauensprecherinnen der Gemeinden des Landkreises teilnehmen können. 64 Frauen seien mehr in den Einsatzabteilungen, als im vergangenen Jahr. Die Grüße der Musikzüge im Kreisfeuerwehrverband überbrachte Kreisstabführer Theo Jahn. Von den Zügen wurden im Berichtsjahr 252 Auftritte absolviert.

Am Ende wies Kbi Schmidt auch auf die Durchführung der Feuerwehrleistungsübung auf dem neuen Feuerwehrstützpunkt Fulda-Nord hin. Auch bat er darum, den Kreisjugendfeuerwehrtag 2005 gut zu besuchen und kräftig daran mitzuarbeiten, um so gute und erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit durchzuführen. In diesem Zusammenhang dankte Schmidt allen, die an der "Aktion Südostasienhilfe" mitwirkten: mittlerweile seien von den Feuerwehren fast 25.000 Euro gesammelt worden. (L.M.) +++