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15.03.05 - Region

Artenschützer informieren: heimische Amphibienarten wieder auf Wanderschaft!

Nach den kalten Wochen zeigt das Thermometer langsam wieder nach oben. Bei nächtlichen Temperaturen um zehn Grad legen viele heimische Amphibienarten wie Erdkröte, Teichmolch, Gelbbauchunke, Bergmolch, Geburtshelferkröte, Laubfrosch oder Feuersalamander weite Strecken zurück, um ihre angestammten Laichplätze aufzusuchen. "Die Wanderungen konzentrieren sich meist auf einige wenige Regennächte", informiert Guntram Ohm-Winter, Leiter des Dezernates für Artenschutz im Gießener Regierungspräsidium. Da die Straßenüberquerungen viel Zeit brauchten und die Tiere des Nachts nur schwer zu erkennen seien, komme es schon bei geringem Verkehrsaufkommen zu hohen Verlusten, so der Experte.

Können durch Amphibien stark frequentierte Straßen nachts nicht gesperrt werden, sind so genannte Amphibienleitanlagen ein oft eingesetztes Mittel. "Bei knappen Kassen werden vielfach mobile Fangzäune eingesetzt, die entlang der betroffen Streckenabschnitte aufgestellt werden", beschreibt Martin Schab, RP-Artenschutzexperte, die häufig angewandte Methode. Die Tiere treffen auf den Zaun und wandern so lange an ihm entlang, bis sie in einen in den Boden eingelassenen Eimer fallen, von wo aus sie von meist freiwilligen Helfern sicher auf die andere Straßenseite transportiert werden. Erst im vergangenen Monat habe die Obere Naturschutzbehörde (ONB) einen mobilen Zaun an der Landesstraße 3137 zwischen Hungen und Villingen (Landkreis Gießen) finanziert, den der dortige Bauhof installierte.

"Die zweite Variante des Amphibienschutzes sind so genannte stationäre Anlagen", führt Schab weiter aus und erklärt, dass stabile Leitanlagen aus Holz, Metall, Kunststoff oder Beton an den gefährdeten Abschnitten montiert werden. Entlang dieser Zäune wanderten die Tiere, bis sie durch Tunnel oder andere Durchlässe ohne fremde Hilfe auf die andere Straßenseite gelangen können. Freiwillige Helfer, Straßenmeistereien und Naturschutzbehörden haben auch nach dem Bau der Anlagen noch alle Hände voll zu tun. Besonders wenn die Wanderungen kurz bevor stehen, müssen verstopfte Rohre frei geräumt werden und Schäden z. B. durch umgestürzte Bäume beseitigt werden. "Heute werden bei Straßenneubauten, wie einer Ortsumgehung bereits in der Planungsphase Konzepte zum Schutz der Tiere entwickelt", berichtet der Artenschutzexperte und macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass längst nicht alle gefährdeten mittelhessischen Streckenabschnitte gesichert sind. Deshalb der abschließende Appell an alle Autofahrer, in den kommenden milderen Nächten verstärkt auf Hinweisschilder zu achten und die eigene Fahrweise anzupassen.

Folgende Straßenabschnitte im Vogelsbergkreis sind erfahrungsgemäß Schwerpunkte für Amphibienwanderungen:

B 275 bei Eisenbach,

B 254 zwischen Altenburg und Brauerschwend,

B 455 zwischen Schotten und Rainrod,

B 49 zwischen Romrod und Schellnhausen,

L 3161 zwischen Grebenau und Udenhausen sowie Wernges,

L 3348 zwischen Wingershausen und der B 276,

L 3070 zwischen Arnshain und Ruhlkirchen,

L 3071 zwischen Schellnhausen und Ehringshausen,

L 3139 zwischen Engelrod und Rebgeshain,

L 3162 zwischen Helpershain und Ulrichstein,

L 3326 zwischen Köddingen und Kestrich,

L 3325 zwischen Mücke-Ilsdorf und Groß-Eichen,

K 44 zwischen Merlau und K 45,

Verbindungsweg bei Freizeitanlage Stumpertenrod,

Ortsverbindung Rainrod und Brauerschwend sowie Udenhausen,

B 49 zwischen Romrod und Rasthof Pfefferhöhe,

B 275 zwischen Herbstein und Altenschlirf

B 276 zwischen Schotten und Eschenrod

B 62 zwischen Alsfeld und Leusel,

L 3070 zwischen Angenrod und Seibelsdorf (bei Antrifttalsperre)

L 3071 zwischen Kirtorf und Ehringshausen,

L 3073 zwischen Homberg/Ohm und Nieder-Gemünden,

L 3139 zwischen Rixfeld und Schadges,

L 3140 zwischen Schlitz und Willofs,

L 3143 zwischen Hartershausen und Hemmen,

L 3160 zwischen Wallersdorf und Kreisgrenze,

L 3165 zwischen Romrod und Strebendorf,

L 3181 zwischen Bermutshain und Ober Moos,

K 109 zwischen Lanzenhain und Herbstein,

K 456 bei Schalksbachteichen

K 64 zwischen Bernsburg und Ruhlkirchen,

K 64 zwischen Willingshausen und Bernsburg,

zwischen Groß-Felda und Stumpertenrod,

zwischen Vockenrod und Seibelsdorf. +++

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