Kuchen, Kunst, Kultur und Cocktails - "Café IDEAL" heute eröffnet

Heute Mittag öffnete das „Kultur Café IDEAL“ in der Rabanusstraße 12 seine Pforten. Das neue Café ist der Nachfolger des bisherigen „Kult-Cafés Flamme“, das acht Jahre lang unzählige Gäste in die Friedrichstraße zog. Mit alt Bewährtem und etlichen Innovationen gehen Geschäftsführerin Ulrike Härtel und ihr 40-köpfiges Team an den Neustart. Was vom „Flamme“, dessen Räume jetzt leer stehen, mitgenommen wurde ? Köstlicher Kuchen, vertraute Gesichter, Kunst und Kultur. Der Rest ist anders - stilvoll, aber auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Besucher sollten sich auf optische, akustische und lukullische Entdeckungen gefasst machen.

Wer das „Flamme“ im Kopf hat, sucht die samtig-dunkelrote, intime Atmosphäre vergebens. Alles ist größer, weiter, höher und deutlich heller. Cremefarbene Wände, brauner Holzfußboden und riesige Fenster sorgen für das sanfte Licht im Kultur Café. Hingucker gibt es viele: eine kunstvoll gearbeitete Stuckdecke, die etwa zehn Meter lange Theke, überdimensionale Bilder und vier gewaltige Säulen, die für eine optische Trennung von Bar und Cafébereich sorgen. Soviel zum Interieur. Doch das Café lebt von den Menschen, die es betreiben, daran erinnerte auch Prof. Dr. Knut Krusewitz in seiner Festrede.

Inhaberin Ulrike Härtel sei zwar noch jung, aber deutlich routiniert, wenn es um die Eröffnung von Cafès geht. „Es ist meine vierte Eröffnung“, berichtete sie den knapp 200 geladenen Gästen. Mit der Gelassenheit einer erfahrenen Geschäftsfrau hat sie in nur vier Monaten alle organisatorischen Herausforderungen bewältigt. Neue Räume gefunden, ein neues Konzept aus dem Boden gestampft, einen neuen Namen kreiert, weiteres Personal eingestellt und auch noch die Stammgäste des „Flamme“ über den Verlust hinweggetröstet.

Doch Härtel schreibt sich die Leistung nicht nur auf die eigenen Fahnen. „Ich habe Säulen, die mich stützen“, sagte sie. Ohne die beiden Konditorinnen Karina Pappert und Jana Steingreber sowie Kellner Kai Eckhoff wäre das "Flamme" nicht zu dem geworden, was es war, ist die Geschäftsführerin überzeugt.

Kellner Kai Eckhoff wagte einen kurzen Blick zurück: „Das Team war sehr traurig.“ Immerhin sei das "Flamme" für viele zu einem zweiten Wohnzimmer geworden. Doch über den kurzen Anflug der Melancholie siegte schnell die Freude über den Neubeginn. „Wir wollen hier so sein, wie wir sind“, brachte er die Philosophie des Kultur Cafés auf den Punkt. Eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Menschen, Branchen, sozialen Schichten wünsche sich die Crew des "IDEAL".

Die Crew ist im Übrigen deutlich gewachsen. Koch, Cocktailprofi, Personalchef und weitere Service-Kräfte wurden eingestellt, um den etwa 200 Gästen, die im Café und auf der Terrasse Platz finden, gerecht zu werden. Am gewohnten Kulturprogramm soll sich nicht viel ändern. Konzerte, Ausstellungen, Tangoabende, philosophische Soireen sind längst geplant. Pausen gönnt sich die Mannschaft kaum. Sieben Tage in der Woche, von 9.00 morgens bis 1.00 Uhr nachts, wird das Café geöffnet sein. Es gibt also viel zu tun - schließlich gilt es nicht nur, dem neuen Namen gerecht zu werden. (Dorit Gutowski)+++