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Bischof Heinz Josef Algermissen und .... - Fotos: Katholikenrat Fulda

..Prof. Dr. Peter Schallenberg vor dem Plenum des Katholikenrates
12.09.05 - Bistum Fulda
Katholikenrat tagte: Pastoraler Prozess und Thema "Typisch katholisch"
Der Katholikenrat des Bistums Fulda - das höchste Laiengremium - hat sich am Wochenende bei seiner Vollversammlung mit einer Arbeitsbilanz des vergangenen Halbjahres, Wahlen, einem Referat zum Thema "Typisch katholisch" und schwerpunktmäßig einem Gespräch mit Diözesanbischof Heinz Josef Algermissen zum Thema "Pastoraler Prozess" befasst.
Der Sprecher des Katholikenrates, Matthias Ziegler, berichtete von der Vollversammlung des Katholikenrates, die Tagung sei durch das Gespräch mit Bischof Algermissen geprägt worden. Neben einem Erfahrungsaustausch über den Weltjugendtag stand die Entwicklung des Pastoralen Prozesses im Mittelpunkt des Austausches. Die Entwicklung – vor allem im letzten halben Jahr – werde durch viele positive und hoffnungsvolle Schritte gekennzeichnet. Sicher habe es auch schwer verständliche Reaktionen in Bezug auf den Pastoralen Prozess gegeben. Die Tatsache, dass die Diözese alleine in den vergangenen 10 Jahren 27.000 Mitglieder verloren habe, könne man nicht ignorieren und dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben, so Bischof Algermissen. In diesem Zusammenhang lobte der Bischof den Einsatz des Katholikenrates für den Pastoralen Prozess im Bistum Fulda. Der Pastorale Prozess sei ein neuer Anfang für die Seelsorge im Bistum Fulda. Es komme darauf an, in die theologische Argumentation einzutreten und eine für die Menschen verständliche Sprache finden.
Die Vollversammlung im Fuldaer Bonifatiushaus war weiterhin bestimmt durch den Bericht des Vorsitzenden des Katholikenrates. Richard Pfeifer gab Rechenschaft über die Vorstandsarbeit des vergangenen Halbjahres. Er lobte insbesondere den Einsatz von Katholikenratsmitgliedern bei den Veranstaltungen des Weltjugendtags, auf dem Hessischen Familientag in Hofgeismar und beim 350jährigen Jubiläumsbistumsfest in Leitmeritz. Pfeifer hob das spontane Votum des Katholikenrates hervor, den Bischof auf dem Weg des Pastoralen Prozesses zu begleiten, auch auf schwierigen Wegstrecken.
Im Anschluss an die Tätigkeitsberichte aus den Foren und Projekten des Katholikenrates wurden folgende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in den Katholikenrat hinzugewählt: Zdzislawa Pantkowski (Kassel), Eva-Maria Eckstein (Niederaula) und Rita Fennel (Hünfeld). Als Vertreter des Katholikenrates im Kuratorium des Bonifatiushauses wählte der Katholikenrat Alfons Spors (Hofbieber) für den Zeitraum von 5 Jahren.
Ob sie glauben, dass am Gründonnerstag Gott in Jesus Christus die Eucharistie und das Amt gestiftet hat, sei die unterscheidende Frage für alle Katholiken. Aufgabe der Kirche sei, diesen Glauben in Sakramenten und kirchlichem Handeln zu verdeutlichen, sagte Prof. Dr. Peter Schallenberg in seinem Einführungsreferat zu dem Thema “Typisch katholisch“ am Samstagvormittag. Die Apostolische Überlieferung in Schrift und Tradition bezeichnete Prof. Schallenberg, Moraltheologe an der Theologischen Fakultät in Fulda, als unverwechselbares Kennzeichen katholischen Christentums. In seinem Vortrag wies er vor allen Dingen auf die Entwicklung der Religion in der Postmoderne hin. Diese Zumutung absoluter Liebe fordere vom Menschen ebenfalls eine absolute Antwort. Richard Pfeifer dankte dem Referenten für sein pointiertes und in-haltlich tiefgreifendes Referat.
Das Thema “Typisch katholisch“ wurde in Arbeitsgruppen, die wichtige Lebensbereiche repräsentieren, vertieft. Die Ergebnisse wurden dem Plenum vorgestellt. Dr. Wolfgang Hamberger leitete den Arbeitskreis zum Thema „Glaube: prägendes Element in Wirtschaft und Politik“; Dechant Markus Günther zum Thema „Die Verantwortung, Gemeinde zu prägen“; Bürgermeister Bruno Block zum Thema „Katholische Verbände als Interessen- und Wertegemeinschaften - Chance oder Auslaufmodell?“ und Oberschulrat i. K. Dieter Wagner zum Thema „Religiöse Erziehung in der Schule“.
Die Vollversammlung des Katholikenrates wurde eröffnet mit einem Grußwort des Fuldaer Oberbürgermeisters Gerhard Möller. In Anlehnung an das Thema der Vollversammlung „typisch katholisch“ wies der Oberbürgermeister darauf hin, dass der Begriff „typisch fuldisch“ auf einen markanten Unterschied aufmerksam mache. „Fuldisch“ beziehe sich auf ein gemeinsames Wertefundament in den gesellschaftlichen Gruppierungen der Stadt. Zwischen typisch fuldisch und typisch katholisch gebe es eine gemeinsame Schnittmenge. Diese sei aber nicht durch Magistratsbeschluss zu erreichen sondern nur durch gemeinsames Zeugnis zu leben, so der Oberbürgermeister.
„Das Generalthema dieser Herbst-Vollversammlung “Typisch katholisch“ hat dem Katholikenrat das Wesen des Katholizismus neu ins Bewusstsein gerückt. Unsere Quellen der Freude, der Kraft und des Trostes wurden uns neu aufgezeigt. Außerdem wurden für die wichtigen Lebensbereiche Schwachstellen unseres christlichen Lebens beleuchtet, aber auch neue Chancen eröffnet.“, sagte Richard Pfeifer abschließend. +++
Wörter 577 Zeichen 3723 Fulda, 12. September 2005
Anlage: 2 Fotos (