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02.10.05 - Mücke
"Noch große Wachstumschancen" - SPD informierte sich über Tourismus
Der SPD-Arbeitskreis Wirtschaft unter seinem Vorsitzenden und Landratskandidaten Karl Heinz Krug führte ein Fachgespräch mit Uta Nebe, Geschäftsführerin der Region Vogelsberg Touristik und Günther Hartenstein, Geschäftsführer des Camping-Platz Groß-Eichen. Das Gespräch fand auf der Campinganlage des Betreibers statt. Auf dem Bild (v.l.) Bürgermeister Matthias Weitzel, Günther Hartenstein, Uta Nebe und Karl Heinz Krug.
Geschäftsführer Hartenstein informierte die Sozialdemokraten über sein aktuelles Investitionsvorhaben, mit dem er den Platz am Markt neu aufstellen möchte. Groß-Eichen ist einer der sechs Campingplätze im Vogelsbergkreis mit insgesamt 350 Stellplätzen und verfüge über ein gutes Infrastrukturangebot, das noch attraktiver werden soll.
In den Jahren 1994 bis 1996 sei der Platz immer voll belegt gewesen. Dann hätte der Abschwung eingesetzt. Hartenstein hat den Betrieb darauf übernommen. Zur Zeit ist der Platz mit 140 festen Campern belegt. Ziel sei es, so Hartenstein, in zwei bis drei Jahren wieder eine Belegung zu 75 Prozent im Dauercampingbereich zu erreichen. Ca. 100 Plätze sollen für Touristik-Camper zur Verfügung stehen.
Überhaupt sei Camping eine nicht zu unterschätzende Tourismusgröße. Während es 22,6 Millionen Betten im Campingbereich und 400 Tausend Wohnmobile gebe, liege die Zahl der Hotelbetten lediglich bei 2,4 Millionen. Mit sportlichen angeboten bewirbt der Campingplatz den aktiven Camper. mit dem DSV-Nordic-Walking-Park habe man ein besonderes Profil im Nordic-Walking-Bereich aufgebaut. Am 08.10.2005 findet hier der erste Halbmarathon mit anschließendem Oktoberfest statt. Als nächstes sollen Tennisplätze dazukommen.
Frau Nebe erläuterte die Ergebnisse des Destinationskonzepts für den Vogelsberg. Dieses Konzept sehe ein konkretes Arbeitsprogramm für die im Tourismus beteiligten Träger aus Politik, Wirtschaft und Vereinen vor. Die Anforderungen aus diesem Konzept an die Region Vogelsberg Touristik seien kaum zu leisten. Man strebe an, so Nebe, diese Aufgaben schrittweise mit langem Atem umzusetzen.
"Auch für die Politik stehen dort ja viele Aufträge drin, deren Umsetzung durch uns im Kreis zu hinterfragen ist", so Karl Heinz Krug. Die Tourismusexpertin machte darauf aufmerksam, dass "es Ziel der Politik sein müsse, die Mittel zu bündeln um gemeinsam die Ziele des Konzeptes zu verfolgen". Leider würden noch zu viele unterschiedliche Erwartungen an die Region Vogelsberg Touristik die Arbeit nicht immer einfach machen.
Die Übernachtungszahlen im Vogelsbergkreis sind nach wie vor in rückläufiger Tendenz. Die gute Auslastung in vielen Betrieben, die investiert haben, machen jedoch Mut. Steigende Zahlen in Schotten zeigten z.B, dass mit dem Generationenwechsel in den Betrieben ein Aufschwung einsetzte. "Das kann man durchaus positiv sehen: Wir haben noch große Wachstumschancen", so Günther Hartenstein. Die derzeitige Situation biete viele Chancen, die es zu nutzen gelte.
Frau Nebe führte aus, dass derzeit intensiv daran gearbeitet wird, der Region ein Profil in den Themen Wandern und Radfahren zu geben. Der Vulkanradweg habe als Marke mittlerweile eine große Bekanntheit erlangt. Das muss für die Region Vogelsberg genutzt werden. Die Teilnehmer des Arbeitskreises kamen darin überein, dass der Tourismus ein intensives und unternehmerisches Engagement der Politik erfordere, um sich weiter zu entwickeln. "Wir wollen den Tourismus voranbringen und ähnlich wie in Schotten zu einem engeren Schulterschluß zwischen Politik und Wirtschaft kommen. Dies wurde bei dem Destinationskonzept auf Kreisebene nur ansatzweise erreicht", so Krug. +++