Lückenschluss rückt näher - Spatenstich für letzten Bauabschnitt der A66

Der Lückenschluss der A66 zwischen dem Distelrasen Schlüchtern und der A 7 bei Fulda rückt näher. Heute vollzogen Hessens Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel und Angelika Mertens, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen, den ersten Spatenstich für den letzten, rund sieben Kilometer langen Abschnitt von der Anschlussstelle Neuhof-West bis zum jetzigen Autobahnende bei Fulda-Süd. Unterstützt wurden sie dabei von dem Vertreter der Deutschen Bahn AG, Bringfried Belter, dem Landrat des Landkreises Fulda, Fritz Kramer, und der Bürgermeisterin der Gemeinde Neuhof, Maria Schultheis.

Das Projekt untergliedert sich in zwei je 3,5 Kilometer lange Teilabschnitte: von der Anschlussstelle Neuhof-West bis zur künftigen Anschlussstelle Neuhof Ost und von der Anschlussstelle Neuhof-Ost bis zum Autobahnende bei Fulda-Süd. Das Kostenvolumen für diese Maßnahme beträgt rund 130 Millionen Euro. Hinzu kommen rund 55 Millionen Euro für die Linienverbesserung der DB-Strecke einschließlich der Bahnhofsumgestaltung in Neuhof, die die DB AG trägt.

„Damit wird auch der schwierigste Abschnitt im Bereich Neuhof in Angriff genommen. Kernstück ist der 1,6 Kilometer lange Tunnel, in dem die Autobahn den Ort durchquert“, erklärte der Verkehrsminister, der übrigens heute Geburtstag hat, am Vormittag in Neuhof. Bevor die konkreten Arbeiten beginnen können, sind zahlreiche Vorarbeiten erforderlich. So muss die heutige Bundesstraße 40 provisorisch verlegt werden, die Fliedetalbrücke im Westen von Neuhof einschließlich erforderlicher Hochwasserschutzanlagen hergestellt, das Kanalnetz der Gemeinde teilweise neu verlegt sowie die Bahnlinienverlegung mit einem Brückenbauwerk vorbereitet werden. Der eigentliche Tunnelbau, der im engen Zusammenhang mit den DB-Arbeiten erfolgen soll, wird voraussichtlich ab Ende 2007 beginnen.

Im Umfeld des Tunnels werden insgesamt sechs größere Brücken errichtet. Weitere elf Brücken sind laut Verkehrsminister in Richtung zum Verknüpfungspunkt an die bestehende A 66 bei Kerzell geplant. „Eine besondere Herausforderung stellt hierbei der Abbruch und Neubau der Zollwegbrücke dar. Mit diesem Brückenneubau über die Fliede, die Bahnanlagen und dem zukünftigem Tunnel, wird die Verbindung der beiden Neuhofer Ortsteile wieder hergestellt“, erklärte der Minister. Für Fußgänger und Bahnpendler soll es später eine Fußgängerunterführung geben, über die auch die einzelnen Bahnsteige zu erreichen sind.

"Für die Bahn bedeutet das Bauvorhaben einen wichtigen Schritt für den Ausbau des wichtigen Schienenwegs im Kinzigtal", erklärte Bringfried Belter, Leiter Anlagenmanagement Fern- und Ballungsnetz bei der DB Netz AG. Das Bau Projekt der Bahn erstreckt sich auf einen 3,3 Kilometer langen Abschnitt vor und im Bahnhof Neuhof. Durch die Neutrassierung kann die Geschwindigkeit der Züge von 130 auf künftig 160 km/h gesteigert werden, so Belter. Die Bahn plant, die neue Trasse in 2011 in Betrieb zu nehmen.

Voraussichtlich im Sommer 2012 werden die ersten Fahrzeuge die A 66 im Landkreis Fulda durchgängig befahren können. Nach den Verkehrsprognosen werden dann täglich zwischen 25.000 und 35.000 Fahrzeuge die Autobahn befahren. "Mit dem neuen Autobahnabschnitt der A 66 wird die Region gestärkt und die Verkehrssituation insbesondere im Bereich von Neuhof deutlich verbessert, erklärte Angelika Mertens. Lärm und Abgase würden reduziert, die Verkehrssicherheit deutlich erhöht, so die Staatssekretärin abschließend. +++