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27.07.06 - Vogelsberg

Fortbildung zur Integration behinderter Kinder - Zertifikate für Erzieherinnen

In 33 der 60 Kindertageseinrichtungen im Vogelsbergkreis werden im Kindergartenjahr 2006/2007 voraussichtlich 75 Kinder mit Behinderungen betreut. "Diese Kinder werden gezielt in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung gefördert und ihre Eingliederung in die Gesellschaft unterstützt. Benachteiligungen werden vermieden oder abgebaut." Dies sagte Kreisbeigeordnete Sylke Emmermann, als sie kürzlich in der Lauterbacher Sparkassen-Aula an Erzieherinnen Fortbildungs-Zertifikate des Projekts "Quint" überreichte.

Die Gleichstellungsbeauftragte lobte sowohl die Weiterbildungsbereitschaft der Fachkräfte als auch das Engagement der Einrichtungen selbst. Sie stellte auch die Vorreiterrolle heraus, die der Vogelsbergkreis in Hessen einnehme: mit bereits drei Quint-Kursen stehe der Kreis mit an vorderster Stelle. Seit 1999 besteht eine Rahmenvereinbarung zwischen den Kommunalen Spitzenverbänden und der Liga der freien Wohlfahrtspflege, wonach jedes Kind mit einer Behinderung wohnortnah einen Platz in einer Regeleinrichtung erhalten soll.

Das Projekt "Quint" - Qualitätsentwicklung Integrationsplatz - wurde 2001 vom Hessischen Sozialministerium in Auftrag gegeben. Das Institut für Kinder- und Jugendhilfe in Mainz ist mit der Umsetzung der Fortbildungsmodule in der Praxis betraut. Nach Aussagen von Projektleiterin Daniela Adams wurden bisher hessenweit über 1000 Erzieherinnen in 23 Jugendamtsbezirken geschult. Insbesondere sei es durch Quint möglich geworden, den Blick auf das Kind zu schärfen und Bedürfnisse noch besser zu erkennen. Darüber hinaus habe man die Bedeutung der Gespräche mit den Eltern noch stärker heraus gearbeitet. Bemerkenswert sei, dass sowohl Kinder mit als auch ohne Behinderung von diesem Prinzip des "Noch-genauer-Hinschauens" profitierten.

Aus Sicht von Monika Lein und Claudia Pelinka von der Fachstelle für Kindertageseinrichtungen beim Vogelsbergkreis trage die Quint-Fortbildung erheblich zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung in den Einrichtungen bei. Innerhalb der vergangenen Monate seien drei Kurse in jeweils drei Modulen vom Amt für Jugend, Familie und Sport veranstaltet worden. Die Atmosphäre in diesen Sieben-Tage-Seminaren sei durch die hohe Motivation und Konzentration der Teilnehmerinnen geprägt gewesen, berichtete Claudia Pelinka.

Schwerpunkte der Fortbildung waren die individuelle Hilfeplanung, das Führen von Hilfeplangesprächen, die Beobachtung und Dokumentation der individuellen Entwicklung, die strukturellen Rahmenbedingungen für eine gelingende Integration sowie die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kindertagesstätte. Das Projekt Quint habe sich äußerst nützlich in den Qualitätsprozess der Einrichtungen eingefügt.

Im Herbst werde ein überarbeitetes Quint-Handbuch den an der Fortbildung teilnehmenden Kindertageseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Um ein einheitliches Verfahren der Dokumentationen über die Entwicklung der Kinder im Vogelsbergkreis festzulegen, wird eine Arbeitsgruppe aus Jugendamt, Sozialamt, Gesundheitsamt und Kindertageseinrichtungen gegründet. Das Jugendamt strebe eine weitere Qualifizierung und eine Optimierung der Fortbildungsangebote an, betonte Monika Lein abschließend. +++

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