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31.08.06 - Hünfeld

Nach 116 Jahren: Holzverarbeitungs-Firma Joh. SCHÖN meldet Insolvenz an

Die Holzverarbeitungsfirma Joh. Schön GmbH in Hünfeld-Mackenzell mit 28 Mitarbeitern hat beim Amtsgericht Fulda Insolvenz beantragt. Das bestätigte heute auf Anfrage von Osthessen-News der angestellte Geschäftsführer der Firma, Bertram Göb. Das mittelständische Traditionsunternehmen produziert seit 50 Jahren Schuhspanner aus Holz - und zusätzlich Kleinmöbel sowie hochwertige Esstische aus Massivholz., Beistellmöbel, Kleinmöbel, TV-, Video und Phonomöbel, Spiegelrahmen, Garderobenteile aus Eiche, Buche und anderen Holzarten.

"Wir müssen jetzt versuchen, die Insolvenz als eine Chance zu begreifen", sagte Göb. Man versuche aus möglichen Fehlern der Vergangenheit eine Lehre und Konsequenzen zu ziehen. "Fest steht, dass wir auf jeden Fall am Standort und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festhalten wollen". Dabei helfe der vorläufige Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Andreas Schafft von der Kanzlei Westhelle aus Kassel tatkräftig mit. Die Gespräche seien auf den Erhalt der Firma ausgerichtet und keineswegs destruktiv, wie man hätte befürchten müssen. "Ich bin positiv überrascht von dieser Unterstützung", sagt der Geschäftsführer, der nach eigenen Worten noch keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat: "Das ist meine erste Insolvenz - und hoffentlich auch meine letzte!"

Während der Schuhspannerabsatz durch die Belieferung an den Fachhandel relativ stabil sei, wüssten die wenigsten Kunden in der Region, was die Firma in der Möbelproduktion leiste. Aber alle Lieferanten hätten dem Unternehmen zugesagt, jetzt nicht abzuspringen, sondern die Krise gemeinsam bewältigen zu wollen. Jetz müssten intensive Gespräche mit allen Kunden geführt werden.

"Vor allem unsere Belegschaft steht auch in dieser schwierigen Situation fest zusammen und hinter der Firma. Ich muss unserem Personal ein großes Lob aussprechen", sagte Göb. Das Betriebsklima sei sehr gut, da könne man jeden der Mitarbeiter fragen. "Immerhin besteht die Firma seit 1890

Firmenchronologie

1890: Gründung einer Wagnerei durch Isidor Schön

1924: Übernahme durch Sohn Johannes und Beginn der serienmässigen Produktion von Holzschuhen

1928: Bau eines neuen Fabrikgebäudes an der jetzigen Stelle in der Nüster Straße

1947: Produktions-Aufnahme von gewerblichen Holzartikeln wie Stempelgriffe und Leisten Schalen, Frühstücksbretter und Lockenwickler

1953: Beginn der Herstellung von Holzschuhspannern, die den Grundstein für den heutigen Betrieb darstellen

1957: Holzsandalen werden in die Produktion aufgenommen

1965: Umwandlung des Einzelbetriebes in die Joh. Schön KG. Holzverarbeitung. Adolf Schön übernimmt die Geschäftsleitung

1975: Beginn der Produktion von Möbelteilen aus Holz

1978: Nach dem Tod von Adolf Schön übernehmen seine jüngeren Brüder Winfried und Rudolf Schön die Geschäftsführung

1990: Einstieg in die CNC-gestützte Fertigung von Möbelteilen

1992: Einstellung der Sandalen-Produktion

2002: Umwandlung der KG in die Joh. Schön GmbH. Johannes Schön (Sohn von Adolf Schön) übernimmt die Geschäftsführung. " http://www.schuhspanner.de " +++

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