Beeindruckt von erneuerbarer Energie - Mexikanische Delegation zu Besuch

„Ich bin sehr beeindruckt dass es eine kleine Gemeinde, wie Ulrichstein geschafft hat, erneuerbare Energie in vielfältiger Art zu nutzen und dabei auch noch die Bevölkerung mit ein zu beziehen“. Dieses Lob zollte am Freitagabend der mexikanische Präsident für Energieersparnis Dr. Juan Mata nach einem Kurzbesuch in Hessens Bergstädtchen Bürgermeister Erwin Horst im Rathaus. Der Präsident wurde von Dr. Bernhard Boesl, Direktor der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in Mexiko (GTZ), Miguel Carvalho und Mauricio Gomez von der Buderus Hauptverwaltung sowie Manfred Rahn und Wolfgang Kämper von der Buderus Niederlassung Gießen begleitet.

Erstes Ziel der Besuchergruppe war die Firma Ludwig im Lacheweg. Nach einer kurzen Begrüßung ging es zum Innovationszentrum, wo Bürgermeister Horst die Gruppe begrüßte. Zusammen mit Bodo Stein von der Firma Ludwig informierte Horst die Gäste über die Elektro- und Heizungsanlagen im Innovationszentrum. So ist auf dem Dach der Stadthalle eine 44 kWp Photovoltaikanlage installiert, die Heizung wird mit Holzpelletts gespeist und zudem trägt eine Solaranlage zur Unterstützung bei. Dr. Mata meinte, dass dieses Modell auch für Städte und Gemeinden in Mexiko übertragbar sei, zumal die Energieträger Holz und Sonne in ausreichender Form vorhanden seien. Dies würde erheblich dazu beitragen, das Energieproblem Mexikos zu lösen. Auch die Stromerzeugung mittels Windkraftanlagen fand großen Anklang bei dem Präsidenten für Energieersparnis. Horst hatte Dr. Mata informiert, dass die 17 städtischen Windenergieanlagen mit 12,8 Megawatt Leistung, jährlich einen Überschuss von über 250.000 Euro erzielen, die zu Gunsten der Bevölkerung im städtischen Haushalt Verwendung finden.

Nach der Überreichung einer Stadtansicht und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Ulrichstein besichtigte die Besuchergruppe die Firma Ludwig. Reinhold und Roland Ludwig stellten die Firma vor, die 1897 als reine Blechwarenfirma gegründet wurde. Während der Winterzeit wurden Eimer, Gießkannen und anderes Haushaltsgegenstände gefertigt und im Sommer die Landwirtschaft betrieben. Erst 1956 sei dann mit dem Heizungsbau begonnen worden, die später mit Solar- und Photovoltaiktechnik ergänzt wurde. Nach der Besichtigung der Ausstellungsräume zollte Dr. Mata Lob und Anerkennung über die Leistungen der insgesamt 17-köpfigen Firma. (gr) +++