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20 neue Azubis nutzen ihre Chance bei Grümel... - Fotos: Max Colin Heydenreich

25.10.06 - Fulda

"Mehr Praxis, weniger Theorie" - 20 Sonderschulabgänger nutzen Chance

Anfang des Monats haben 20 Jugendliche mit Behinderung in Fulda eine besonders auf ihre Fähigkeiten zugeschnittene Ausbildung begonnen. Die Agentur für Arbeit hat dafür mit den Bildungsträgern Grümel und Educationcenter BBZ fünf verschiedenen Ausbildungsberufe initiiert, die eher praktische Fähigkeiten als Theorieverständnis voraussetzen. Vor fünf Jahren wurde bei Grümel zuerst der Ausbildungsgang zur Hauswirtschaftshelferin angeboten. Es folgten Metall- und Holzbearbeiter, die Fachkraft für Textilreinigung und die für Verkaufsvorbereitung. Die besondere Ausbildung der Rehabilitation nach § 102 Sozialgesetzbuch III endet für diese Jungen und Mädchen in einem anerkannten Abschluss gemäß § 66 Berufsbildungsgesetz. Die ersten Qualifizierungsmaßnahmen sind schon abgeschlossen und die Absolventen konnten hervorragende Ergebnisse aufweisen - fast alle der Ausbildungen sind in ein Arbeitsverhältnis eingemündet.

Mit einer Feier wurden die frischgebackenen Azubis dieser neuen Berufsfelder heute In der Propstei Johannnesberg begrüßt. Der Reha-Berufsberater der Arbeitsagentur, Wolfgang Möller beschrieb die Schwierigkeiten, die neuen Ausbildungsgänge für Sonderschulabgänger zu etablieren. Zum Teil sei ein langer Weg notwendig, bis das Angebot für lernschwache Jugendliche auch in der Region realisiert werden könne. "Die Alternative wäre gewesen, dass ich Sie nach Würzburg, Bad Arolsen oder Karben ins Internat hätte schicken müssen", sagte Möller.

Die wohnortnahe Ausbildung sei nicht nur für die Jugendlichen ein Vorteil, die in der Familie und bei ihrem Feundeskreis und den heimischen Vereinen bleiben könnten. Sie erspare auch die Hälfte der Ausbildungskosten, die übrigens voll von der Arbeitsagentur finanziert werden. "Wir hatten in den letzten Jahren dank der intensiven Betreuung nur drei Ausbildungsabbrecher - das ist eine überdurchschnittlich gute Bilanz", lobte Wolfgang Möller.

Grümel-Geschäftsführer Matthias Kraft beglückwünschte die 20 Neu-Azubis zu der Chance, auf diese Weise einen qualifizierten beruflichen Abschluss zu erreichen und anschließend einen festen Arbeitsplatz zu bekommen. Die kooperierenden Betriebe bilden nämlich nur so viele Jugendliche aus, wie sie später auch tatsächlich übernehmen können. "Ihr habt eine Chance bekommen, um die Euch viele beneiden. Ganz wichtig ist die richtige Motivation und Einstellung zur Ausbildung. Hier gelten klare Regeln, über die nicht diskutiert wird", stellte er fest. Dafür seien die späteren Berufsaussichten auch positiv, denn der Fachkräftemangel mache sich allgemein bereits bemerkbar.

Die Jugendlichen berichteten über die Erfahrungen in den ersten Wochen am neuen Ausbildungsplatz. Die 6 angehenden Fachkräfte für Textilreinigung bekommen ihre Ausbildung in einer Großwäscherei und zwei chemischen Reinigungen, wo außer Mangeln und Pressen auch der richtige Umgang mit Kunden geübt wird. Die Azubis, die Fachkraft für Verkaufsvorbereitung werden wollen, bekommen, Materialkundeunterricht und bereiten diverse Waren wie Möbel oder Autos zum Verkauf vor. Die angehenden Hauswirtschaftshelferinen lernen in der Jugendherberge und dem von Grümel betriebenen Bürgerhaus Aschenberg in Fulda. Dort arbeiten sie in der Großküche und lernen alle Arten der Nahrungzubereitung.

Die Holzbearbeiter berichten vom Schleifen und Wachsen historischer Fenster und die Metall-Azubis vom Feilen, Drehen und Bohren. Jedes Jahr beenden rund 150 Jugendliche im Kreis Fulda die Sonderschule und haben gute Aussichten, danach auch eine weiterführende Ausbildung zu bekommen. Zu verdanken sei das vor allem der guten Kooperation von Arbeitsagentur, Bildungsträgern und IHK - und großem persönlichen Engagement. "Hier gibt es kurze Wege - man kennt sich untereinander. Das ist in den Ballungsgebieten ganz anders", sagte Wolfgang Möller. Nicht umsonst sei die Arbeitslosenquote auch unter Jugendlichen in Fulda erfreulich niedrig.+++




Angehende Verkaufvorbereiter ...

Fachkräfte für Holz- ...


und Metallbearbeitung stehen seit Anfang des Monats im Ausbildungsverhältnis.


Harald Hahner ist Geschäftsführer beim Educationcenter BBZ.



Reha-Berufsberater Wolfgang Möller (links) und Lothar Leipold vom BBZ.


Vorn im Bild Grümel-Geschäftsführer Matthias Kraft.









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