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Eine trendige Tragepackung für Spirituosen des Hamburger Design-Studenten Ben Wessler belegte den 1. Platz beim STI Design-Award. Die Jury überzeugte das außergewöhnliche Design und die einfache Konstruktion der Verpackung.

08.11.06 - Fulda

"Semo" und "Hoba" in neuem Gewand - STI Design Award vergeben

„Drei, zwei, eins, meins“ - Genauso schnell, wie man diesen Werbespruch sagen kann, wandert im Supermarkt die Ware in den Korb. Im Geschäft, am „Point of Sale“, dauert die Kaufentscheidung durchschnittlich 3,5 Sekunden. In dieser kurzen Zeit ist die Verpackungsoptik ein wichtiges Kaufkriterium. Erstmals wurde in diesem Jahr der STI Design Award an junge Nachwuchsdesigner vergeben, die sich ansprechenende Verpackungen erdachten. Die Teilnehmer von drei deutschen Universitäten hatten die Aufgabe eine Verkaufsverpackung für die ausgedachte Pralinenmarke „Semo“ und die ebenfalls fiktive Spirituosenmarke „Hoba“ zu gestalten. Gestern Abend wurden die Gewinner anlässlich des „Packaging Kongresses“ in Fulda bekannt gegeben. Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis ging an den 24-jährigen Ben Wessler von der Design Factory International in Hamburg.

Er hatte für die fiktive Spirituosenmarke „Hoba" eine im Stil der aktuellen Mode gehaltene Tragetasche entwickelt. Die Jury würdigte neben der kreativen Idee auch ihre gute Umsetzbarkeit, die eine kostengünstige Produktion ermöglicht. Jury-Vorsitzender Prof. Franz-Rudolf Esch: „Ben Wessler hat den 1. Preis klar gewonnen. Die Verbindung aus innovativem Design und technischer Machbarkeit hat die Jury sofort überzeugt. Gerade die wettbewerbsintensive Spirituosenbranche lebt von Innovationen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich ein Industrieunternehmen für diese Arbeit begeistern lässt und wir diesen Entwurf schon bald im Laden sehen."

Der gebürtige Hamburger studiert seit drei Jahren Design und befasst sich mit Grafik-Design seit seinem 12. Lebensjahr. Die Auszeichnung hat ihn trotzdem überrascht: „Mich hat die Wettbewerbs-Aufgabe gleich begeistert, und ich habe viel Energie in meinen Entwurf gesteckt, aber dass ich den 1. Preis holen würde, hätte ich mir nie träumen lassen!"

Der zweite Preis - im Wert von 2.000 € - ging an die beiden Designerinnen Carlotta Werner und Lisa Dinges von der Bauhaus-Universität Weimar. Die Studentinnen haben mit ihrem Entwurf für die Pralinenmarke „Semo" die Jury überzeugt. Der Entwurf, der in seiner gesamten Optik stark an eine klassische Milch-Tetrapack-Verpackung erinnert, begeisterte die Jury vor allem aufgrund seiner starken Impulswirkung im Verkaufsregal. Jury-Mitglied Heidrun Krost von der Lebensmittel Zeitung zu dem Entwurf: „Die Verpackung ist einfach in ihrem technischen Anspruch und kann doch die größte Herausforderung an eine Verpackung erfüllen: sie fängt den Blick der Konsumenten im Handel ein und animiert zum spontanen Kauf. Wir wissen schließlich, dass 60 Prozent aller Kaufentscheidungen am Point-of-Sale getroffen werden."

Die strahlenden Sieger freuten sich über ihre Auszeichnung: „Die Arbeit für den Award hat uns viel Spaß gemacht. Die Idee für die Verpackung hatten wir sofort. Dies aber auch praktisch umsetzbar herzustellen, das war für uns die große Herausforderung. Umso mehr freuen wir uns, dass wir es geschafft haben, die Jury von unseren Vorschlägen zu überzeugen“, äußerten sich die Studenten übereinstimmend.

Über 60 Exponate trafen bis zum Anmeldeschluss Ende Juni bei STI am Pro-duktionsstandort Alsfeld ein. „Wir waren überwältigt von der Kreativität und dem Erfindungsreichtum der Teilnehmer", so Dr. Kristina Stabernack, Vorsitzende des STI-Beirates und Jury-Mitglied, hocherfreut. „Eigentlich hätten wir heute gerne 50 Preise übergeben. Alle Arbeiten haben uns sehr gut gefallen, da fiel die Entscheidung sehr schwer."

Ziel von Firmeninhaberin, Dr. Kristina Stabernack ist es, den Award von nun an im zweijährigen Turnus mit wechselnden Hochschulen und zu unterschiedlichen Aufgabenstellungen als feste Einrichtung zu etablieren, um so den Nachwuchs in der Branche zu fördern.

"Verpackungen machen Produkte"

Der Erfolg einer Marke hängt neben der Produktidee, der Positionierung des Produktes und den Kommunikationsmaßnahmen wesentlich vom Produktauftritt im Handel ab. Die Entscheidung für oder gegen eine Marke wird von der Produktgestaltung, der Anzahl der Varianten, der Impulswirkung der Zweitplatzierung und natürlich dem Preis beeinflusst. Aber wie stark ist der Einfluss der Verpackung auf die Kaufentscheidung, und wie ändert sich die Preisbereitschaft der Verbraucher, wenn ein und dasselbe Produkt in unterschiedlichen Verpackungen angeboten wird?

Um den Einfluss der Verpackungsgestaltung auf die Kaufentscheidung am POS zu untersuchen, haben die STI Group - einer der führenden europäischen Verpackungshersteller - und das Institut für Marken- und Kommunikationsforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen unter Leitung von Prof. Franz-Rudolf Esch eine umfangreiche Studie durchgeführt, in der die Aufmerksamkeitswirkung und Preisbereitschaft unterschiedlicher Verpackungsformen und -veredelungen getestet wurden.

Für die Studie wurden 194 Probanden befragt. Als Teststimuli dienten Produkte aus den Kategorien Süßwaren (fiktive Pralinenmarke „Semo“) und Spirituosen (fiktive Marke „Hoba"). Um eine möglichst realitätsnahe Darstellung der Musterpackungen zu gewährleisten, wurde ein reales Süßwaren-/Spirituosenregal aufgebaut.

Den Probanden standen für jede Produktkategorie zwei Verpackungsformen - eine schlichte rechteckige Form sowie eine Konturverpackung - und drei Verpackungsveredelungen von schlicht bis hochwertig als Auswahl zur Verfügung.

Die zentralen Ergebnisse der Studie bestätigen die besondere Rolle der Verpackung: Konturverpackungen und hochwertig veredelte Verpackungen überzeugten auf ganzer Linie. So wurden einfache Konturverpackungen im Vergleich zu rechteckigen Verpackungen bis zu dreimal so häufig, besonders konturierte Formen sogar bis zu sechsmal so häufig von den Probanden ausgewählt. Dabei griffen die Probanden bevorzugt zu der Süßwarenschachtel und der Spirituose mit einer Konturverpackung, einem Sichtfenster oder einer besonderen Lackierung. Die einfachen Verpackungen mit einer rechteckigen neutralen Form und ohne Veredelung fanden hingegen wenig Zuspruch.

Auch die Produktbeurteilung und ihre ästhetische Anmutung fielen eindeutig besser aus. Und so verwundert es nicht, dass die Probanden eher bereit waren, die aufwändiger gestalteten Produkte zu kaufen und dafür auch einen höheren Preis zu zahlen. Die Preisbereitschaft für eine veredelte Konturverpackung lag bei Pralinen um 91% höher als bei der Darbietung des gleichen Inhaltes in einer unveredelten, rechteckigen Packung. Bei der getesteten Spirituosenverpackung steigerte ein Sichtfenster die Preisbereitschaft um 31%.+++




Der dritte Preis des STI Design-Awards ging an das Studententeam Jessica Klopsch, Lina Roos, Madlen Szabo und Barbara Wild von der Bauhaus-Universität in Weimar.





















STI Design-Award 2006 – Die Nominierten Neben den drei Preisträgern des in 2006 erstmalig ausgeschriebenen STI Design-Awards wurden 7 weitere Ideen aus insgesamt 68 Einreichungen nominiert. Zwei Studentengruppen erhielten als Sonderpreis einen Praktikumsplatz in der STI Group.


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