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26.11.06 - Hutzdorf
Theaterbühne begeisterte 500 Besucher mit Volkskomödie "Schwarze Hochzeit“
Sie hatten die Rollen schon lange in ihrem Besitz, aber wegen der makabren, darin beschriebenen Szenen, haben sich die Mitglieder der Theaterbühne Hutzdorf erst den Mut genommen, das Stück, „Die schwarze Hochzeit“, das als musikalische Volkskomödie von Hugo Rendler geschrieben wurde, einzuüben, als sie die folgenden Informationen hatten: Erste Uraufführung am 8. Juli 2005 im Deutschen Staatstheater Temeswar, Rumänien und Tourneestück des Ohnsorg-Theaters Hamburg im kommenden Jahr. Es war also, wie Frank Döring bei seiner Begrüßung sagte, eine zweite Uraufführung, an dem sich erneut, so wie in den letzten Jahren und während vier Aufführungen, etwa 500 Besucher im DGH Hutzdorf erfreuen konnten.
Wenn es auch eine Wiederholung an dieser Stelle bedeutet, allen Mitwirkenden an der Aufführung der Theaterbühne Hutzdorf, in einem weiteren Jahr ihrer Aktivitäten, ein hohes Lob zu zollen: für ihre klare Aussprache, für das Hineinfinden in die einzelnen Rollen, für die tollen, selbst genähten Kostüme und für die Gestaltung des Bühnenbildes und anderes mehr, so bleibt für den Berichterstatter nur zu kritisieren, dass es nichts zu kritisieren gibt. So sah es auch Erster Stadtrat Norbert Schäfer, der eine sehr positive Beurteilung zur „schwarzen Hochzeit“ und zu den Leistungen der LaienspielerInnen abgab.
Zur Handlung:
Hochzeit und Leichenschmaus unter demselben Dach des DGH-Hutzdorf, da muss einfach etwas schief laufen. Auch die Personen, die auftraten, hatten es in sich: Franz, ein junger Bräutigam (Wingolf Jennert), der sich vor der Hochzeit störrisch zeigt, Gaby, eine junge Braut (Birgit Rothe), die unbedingt unter die Haube kommen will, um das sich rundende Bäuchlein in den nächsten Monaten nicht kaschieren zu müssen, Paul, ein jovialer Schwiegervater (Harald Krause), der nicht Nein sagen kann, wenn man ihn zu Reparaturen ersucht, selbst wenn es heißt, am Hochzeitstag seiner Tochter ein Grab auszuheben, Paula, die keifende Schwiegermutter (Ulrike Hohmeier), eine richtige Xanthippe, die den schönsten Tag der Tochter zu ihrem großen Tag machen will, Bernd, der Nichtsnutz und einzige Hochzeitsgast, der um jeden Tropfen bettelte (Frank Lachmann), Gerda, die Wirtin (Gaby Walde), die alles im Griff hat, und die junge Bedienung Claudia (Anne Schubert), mit mystischen "Theorien".
Auch der verstorbene alte Willibald scheint irgendwie präsent zu sein, in den Gesprächen und überhaupt, dabei liegt nicht einmal seine Leiche im Sarg, sondern die einer Frau. Ein gelungenes Duo: der "alte katholische Pfarrer" (Frank Döring), der das Brautpaar segnen soll, und die "neue, junge evangelische Pfarrerin" (Sonja Nowraty), die eine ergreifende Rede beim Begräbnis sprechen soll. Diese beiden "Konkurrenten" greifen sich an, das Ganze aber scheint doch nur ein Hänseln zu sein. Zuletzt müssen sie, in der komischen Situation, trotz der guten Vorsätze, doch sehr weltlich handeln, und reichen sich auch noch die Hand.
Eine gute Figur machte auch Walter, der Enkel vom Verstorbenen Willibald (Heidrun Kunstmann), die sehr gut in eine Männerrolle hineingeschlüpft war, genau so, wie Sänger und Musikant (Holger Hofmann), der keinen Ton heraus brachte und laufend Erkältungstropfen schluckte. Es war wieder einmal eine gut ausgewählte Besetzung, wobei es schwer wäre, eine Person aus dem Ensemble hervorzuheben, wollte man nicht Gefahr laufen, die Leistung einer anderen zu schmälern. Das Schminken und Pudern, die Maske, hatte, wie gewohnt, Doris Rietzrau übernommen, Katrin Turba war zum ersten Male als Einsagerin oder Soufflese dabei, und zum zweiten Male hatte Christoph Nowraty bei der Tontechnik alles im Griff.
Ihnen galt am Schluss der Vorführungen ein herzliches Dankeschön von Frank Döring, dem Sprecher der Theaterbühne Hutzdorf, genau so, wie allen Mitspielern, denen auch der teils frenetische Beifall des mehrmals voll besetzten Hauses verdienter Lohn war; ihm, Frank Döring, sprach „Pfarrerskollegin“ Sonja Nowraty den verdienten Dank aus. (hs). +++



Letztendlich war der in arger Geldnot steckende Bräutigam Franz, Wingolf Jennert, froh, dass seine motzige Braut Gaby, Birgit Rothe, das Brautkleid vor der Hochzeit ohne standesamtliche Trauung wieder gerne auszog und mit ihm trotzdem glücklich war.

Brautmutter Paula, Ulrike Hohmeier, hat es auf dem Weg zum Friedhof wegen des Glätte so richtig und ernsthaft „hingebatscht“. Die ehrgeizige Wirtin Gerda, Gaby Walde, versucht ihr erste Hilfe zu leisten.
