Strom vom „Bürger-Solardach“ auf Schule direkt ins Netz der Stadtwerke

Ein rekordverdächtiges Projekt, dessen Fertigestellung von Bürgern und Investoren begeistert unterstützt wurde, haben Landrat Erich Pipa, Schulamtsdirektor Joachim Pfannmüller, Schulleiter Josef Funk und Bürgermeister Jürgen Michaelis an der Gelnhäuser Philipp-Reis-Schule in Betrieb genommen. Das „Bürger-Solardach,“ eine 40 Kilowatt-Photovotaikanlage, speist ab sofort Strom in das Netz der Stadtwerke ein. Im Foyer der Schule zeigt eine Anzeigetafel zudem die Leistung der Anlage in Kilowattstunden an. Auf dem Bortz-Bild (v.li.) Josef Funk, Mike Lorenz und Erich Pipa vor der Anzeigetafel.

Bei der Feierstunde waren auch Bauamtsleiter Günter Kauder und Stadtwerke-Chef Siegfried Rückriegel dabei. „Eine Baumaßnahme mit dieser Geschwindigkeit gab es an unserer Schule noch nie,“ freute sich Funk. Fertiggestellt wurde die Anlage genau zu Schulbeginn nach den Herbstferien. Man sei nun nicht nur aus pädagogischer Sicht „Vorreiter“, sondern ginge auch als gutes Beispiel voran.

Auch die beruflichen Schulen in Gelnhausen zeigten Interesse an einem solchen Projekt. Mike Lorenz von der zuständigen Firma „Energie-Lorenz“ aus Mittelgründau berichtete, dass er zunächst die zeitlich ordnungsgemäße Fertigstellung bezweifelt habe. „Mit reichlich Tatkraft und dank des guten Wetters“ habe man es dennoch rechtzeitig geschafft. Jährlich werde der Betreiber mit der Anlage 18.500 Euro Ertrag verbuchen können.

Auf dem Dach der Schule installierte die Fachfirma sechs Wechselrichter des Herstellers „Cargo“ und 144 Großmodule mit je 247 Watt Nennleistung. Mehrere hundert Anlagen hätten er und sein Team nun schon im Kreis in Betrieb genommen und die Nachfrage steige stetig. Landrat Erich Pipa lobte das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerschaft, bei der die Planung und Idee der Investoren von Anfang an hoch im Kurs gestanden hatten. In seiner 18-Jährigen Tätigkeit als Umweltdezernent habe auch er ein Fabel für solche Energien erlangt. „Wir müssen alles tun, damit unsere Umwelt entlastet wird.“

Gelnhausens Bürgermeister Jürgen Michaelis freute sich: „Dieses Beispiel muss Schule machen.“ „Der erwartete Produktions-Ertrag liegt bei zehn 3-4 Personenhaushalten,“ erläuterte Stephan Consemüller, Vorsitzender des BUND, dessen gemeinnütziger Verein bei der Planung der Anlage behilflich war. „Wir sparen durch diese Anlage 27 000 Kilogramm Kohlendioxid.“ Die Dachfläche hat der Kreis für dieses Projekt gemietet. Consemüller dankte Olivia Broz und Gabriele Mann von der BMD Gelnhausen und der Liegenschaftsverwaltung für ihre Unterstützung.

Schulamtsdirektor Joachim Pfannmüller betonte, dass die Philipp-Reis-Schule einen „Ruf als anerkannte Bildungseiririchtung über die Grenzen der Stadt Gelnhausen hinaus“ genieße. Dass die Solardachanlage eingeweiht werden könne, liege daran, dass Schulleitung, Lehrerkollegium, Eltern und Schüler gemeinsam, zielgerichtet an einem Strang ziehen. „Es liegt aber auch daran, dass die Schu1e, der MKK als Schulträger, Energieversorgungsunternehmen, der BUND und ganz wesentlich, engagierte Förderer die Entwicklung regionaler Notwendigkeiten erkennen und die Chancen vor Ort nutzen um somit die Zukunft nachhaltig und wertvoll zu gestalten,“ stellte Pfannmüller fest.

Schüler könne man so an die Zukunftstechnik heranführen und sensibilisieren. „Auf dem Weg in eine gemeinsam zu gestaltende Zukunft werden Formen der Kooperation, wie hier durch die Einweihung der Solardachanlage herausragend geschehen, eine immer wichtiger werdende Funktion übernehmen.“ Zum Abschluss überreichte Mike Lorenz „als kleines Dankeschön“ Holz-Bausätze mit Solarantrieb an einen sichtlich begeisterten Josef Funk. „Dann können die Schüler auch schon mal am kleinen Beispiel üben.“ (dbo) +++