Archiv

Dirigent Siegfried Heinrich

Dvorák-Sinfonieorchester Prag
03.01.07 - Region
Mit Musik ins neue Jahr: Dvorák-Sinfonieorchester Prag - Abschlusskonzert Schlitz
Die zur Tradition gewordenen Neujahrskonzerte in Hessen und Thüringen mit dem Dvorák-Sinfonieorchester Prag unter Leitung von Siegfried Heinrich bringen in diesem Jahr zwei erlesene Programme.
Besinnlich und heiter das erste Programm mit Werken von Mendelssohn bis Johann Strauß, sinfonisch das zweite mit Dvoráks 8. Sinfonie, die aus Dvoráks Gesamtschaffen durch ihren Einfallsreichtum und die ihr innewohnende böhmische Musizierlust herausragt. Mit Julia Küßwetter (Sopran) und Franziska König (Violine) konnten hervorragende Solistinnen gewonnen werden.
Als Auftragsarbeit der Londoner Philharmonischen Gesellschaft schrieb Mendelssohn, der ein Faible für die hohe Frauenstimme hatte, Anfang 1834 die große Gesangsszene „Infelice“ op. 94 für Sopran und Orchester. Vivaldi ist der Meister und Vollender der italienischen Concerto-grosso-Form. Die ersten vier Concerti grossi (alle sind Violinkonzerte) aus op. 8 bilden den Zyklus „Le quattro stagioni“. Alle sind dreisätzig: schnell – langsam – schnell. Der Winter stellt sich im vierten Concertino ein mit Kälte, Wind und Schnee. Das Largo gehört dem Solisten, der vergangenen Zeiten nachsinnt. Schließlich beendet ein rhapsodisches Allegro diesen vierten Satz. Anfang 1843 überarbeitete er das Werk, das die Leipziger Sängerin Sophia Schloss bald darauf zum ersten Mal vortrug.
Eintrittskarten für die Neujahrskonzerte gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen in den jeweiligen Städten.
Julia Caroline Küßwetter studierte Gesang in Rom, Graz, München und Berlin. Die Stipendiatin des Deutschen Bühnenvereins erhielt 2003 das Opern- und Konzertdiplom. Zuvor war die Sopranistin Preisträgerin des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“. Ihr Repertoire enthält Opernpartien von Rossini bis Britten, außerdem hat sie sich als Oratorien- und Konzertsängerin, u. a. bei den Hersfelder Festspielkonzerten (Orff „Carmina burana“), einen Namen gemacht. Meisterkurse, u. a. bei Emma Kirkby, Ruth Ziesak und Rudolf Pirnay, ergänzen ihre sängerische Ausbildung.
Franzsika König (Violine) studierte an der Musikuniversität Wien und bei ihrem Vater an der Staatlichen Hochschule Trossingen. Nach beruflicher Praxis in Orchestern und als Lehrerin, ist sie heute freischaffend tätig. Konzertreisen als Sologeigerin und Kammermusikerin führten sie durch Europa, in die USA, Mexiko, Japan und Taiwan. Verpflichtungen bei Festspielen, u. a. 2001 beim Rheingau-Musikfestival und den Internationalen Bach-Tagen, Bad Hersfeld, machten die vielseitige Künstlerin bekannt. Das breit gefächerte Repertoire umfasst Violinkonzerte, Kammermusik, Solo- und Virtuosenliteratur.
Das Dvorák-Sinfonieorchester Prag setzt sich aus Mitgliedern des Radio-Sinfonieorchesters Prag sowie der Opernorchester des National- und des Smetana-Theaters in Prag zusammen. Seit dem Jahr 1961 gastieren die tschechischen Musiker mehrmals pro Jahr bei den Internationalen Bachtagen, Saison- und Festspielkonzerten sowie den „Bad Hersfelder Opernfestspielen“. Als Opernorchester fungiert das Dvorák-Sinfonieorchester Prag seit dem Jahr 1980. Während der mehr als vierzigjährigen Zusammenarbeit Siegfried Heinrichs mit dem professionellen Orchester entstanden enge Bindungen, die einen kulturellen Austausch über den Eisernen Vorhang hinweg ermöglichten. Zahlreiche Aufnahmen für den Rundfunk, das tschechische Fernsehen sowie Schallplatten, Video- und CD-Aufnahmen - unter anderem mit Siegfried Heinrich und dem Hersfelder Festspielchor - runden die Konzerttätigkeit des Orchesters ab.
Der Dirigent Siegfried Heinrich war Schüler der Dresdner Kreuzschule und Sänger im Dresdner Kreuzchor. Seine Dirigentenausbildung erhielt er unter anderem bei GMD Zwißler, Ristenpart, Solti und Stephani. Seit dem Jahr 1961 ist Siegfried Heinrich Künstlerischer Direktor der Bad Hersfelder Festspielkonzerte. Im Jahr 1980 kam die Künstlerische Leitung der Bad Hersfelder Opernfestspiele hinzu. Heinrich dirigierte zahlreiche Werke der barocken und klassischen Literatur sowie Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Komponisten, darunter Krzysztof Pendereckis „Lukas-Passion“. Er dirigierte zahlreiche Orchester, darunter die Rundfunksinfonieorchester Frankfurt am Main, Hannover, Luxemburg, Warschau, Kattowitz, Krakau und Prag, die Budapester Symphoniker und das Orchester des Teatro La Fenice in Venedig. Weiterhin arbeitete Heinrich mit den Rundfunkchören aus Prag, Krakau, Warschau und Zagreb zusammen.
Er ist Leiter des Hersfelder Festspielchores sowie der Konzertchöre in Marburg und Frankfurt/Main. Zahlreiche Konzertreisen führten Siegfried Heinrich ins In- und Ausland. Schallplatten- und CD-Aufnahmen sowie Videoproduktionen runden seine künstlerische Tätigkeit ab. Für seine internationale künstlerische Arbeit erhielt Siegfried Heinrich im Jahr 1976 die Bundesverdienstmedaille und im Jahr 1983 die Goethe-Medaille, die höchste kulturelle Auszeichnung des Landes Hessen. Seit 1988 ist Siegfried Heinrich Träger des Bundesverdienstkreuzes. Im Jahr 2004 wurde er in Prag mit dem Gustav-Mahler-Preis der „European Union of Arts“ ausgezeichnet. In diesem Jahr verlieh ihm das Land Hessen die erste Ehrenprofessur des Landes.
Aufführungen:
Sa 06.01.07 18.00 Uhr Hanau, Congreß-Park
So 07.01.07 11.00 Uhr Bad Hersfeld, Stadthalle
17.00 Uhr Flörsheim a. M., Stadthalle
Mo 08.01.07 20.00 Uhr Fulda, Stadtsaal der Orangerie
Abschlusskonzert des Intensivkurses Blues, Boogie-Woogie, Stride Piano, Rockpiano
SCHLITZ. Zu seinem traditionellen Abschlusskonzert lädt der TASTENKOLLEG-Intensivkurs Blues, Boogie-Woogie, Stride Piano, Rockpiano mit Helge Barabas (Pianist und Klavierpädagoge) am Freitag, 5. Januar 2007, um 20. Uhr ganz herzlich ein. Der Kurs findet nun bereits zum vierten Mal in der Landesmusikakademie Hessen statt. Sechs hoch motivierte Klavierspieler trainieren eine Woche lang intensiv die Besonderheiten von Blues, Boogie-Woogie- und Rockmusik am Klavier im wunderschönen Ambiente des Barockschlosses Hallenburg.
Kursleiter Helge Barabas verweist Ansichten, wonach man „den Blues im Blut haben müsse“ immer wieder entschieden in den Bereich der Mythologie. Denn Blues- und Boogie-Woogie-Improvisation kann man genauso erlernen, wie jede andere Klaviermusik auch – das ist die Spezialität der TASTENKOLLEG-Kurse: Nach einem eigens dafür entwickelten didaktischen Konzept lernen die Teilnehmer Grundlagen und Aufbauwissen über Blues und Blues-Improvisation. Und der Erfolgt gibt ihm recht: Die letzten beiden Male gab’s „Standing Ovations“ beim Abschlusskonzert der Teilnehmer.
Der Teilnehmerkreis ist bunt gemischt: verschiedene Altersgruppen und Berufe sind vertreten; auch der Kenntnisstand der Teilnehmer ist sehr unterschiedlich. Einige waren schon öfter dabei, denn bei jedem Kurs gibt es wieder etwas Neues dazuzulernen, neue Übetechniken auszuprobieren, sich Stücke selbst „raus zu hören“ und ein zu studieren, oder sich von Helge Barabas zeigen zu lassen, wie man einem Stück, an dem man schon länger „kaut“ endlich den richtigen Pfiff gibt. Das Abschlusskonzert des Kurses findet am Freitag, den 5. Januar um 20.00 Uhr in der Musikakademie statt. Der Eintritt ist frei.
Helge Barabas aus Würzburg steht seit über 20 Jahren professionell auf der Bühne, zunächst in Blues- und Rockbands als Pianist und Keyboarder, seit 20 Jahren mit Soloprogrammen aus dem Bereich Blues, Boogie-Woogie, Ragtime, frühe Jazzstile. Weitere Aktivitäten: Neuvertonung und Live-Begleitung von Stummfilmen, Bühnenmusik. Seit 20 Jahren hält er Kurse für Klavierpädagogen, fortgeschrittene Schüler und Hobbymusiker. Er ist Autor zahlreicher Unterrichtswerke, sowohl für den Anfänger- als auch für den professionellen Bereich; über 30 Veröffentlichungen sind bisher zu den Themen Blues, Boogie-Woogie, Rockpiano, Improvisation, „paradoxe Klavierpädagogik“ erschienen, darunter Lehrwerke mit Titelfigur „Egon“, Stückesammlungen, sowie Einzelausgaben eigener Auftrittsstücke. +++

Julia Caroline Küsswetter, Sopran

Franziska König, Violine