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21.02.07 - Bad Kissingen

Verbrannt, zerstört & jetzt virtuell neu entstanden - Die Neue Synagoge

Nach beinahe 70 Jahren ist sie wieder entstanden – virtuell: Die Neue Synagoge Bad Kissingen – 1902 eingeweiht. In der Reichskristallnacht 1938 von Nationalsozialisten in Brand gesteckt und 1939 abgerissen. Dank moderner Computertechnik, Fördermittel der Unterfränkischen Kulturstiftung, des Kulturfonds Bayern und der Sparkasse Bad Kissingen ist es nun erstmals wieder möglich, sich ein Bild von dem monumentalen Bauwerk zu machen. Am 1. März wird die virtuelle Synagoge, die einst nach den Plänen des Kissinger Architekten Carl Krampf im neoromanischen Stil gebaut worden war, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie galt als eine der größten Synagogen Bayerns.

Nach fünfjähriger Zusammenarbeit mit Architectura Virtualis (Kooperationspartner der TU Darmstadt) ist die virtuelle Rekonstruktion des Bauwerks abgeschlossen. Im Jahr 2002, zum 100. Jahrestag der Einweihung der „Neuen Synagoge“, war in einem ersten Schritt die Außenansicht virtuell rekonstruiert worden. Besonders gespannt sein darf man jetzt auf die Rekonstruktion des Innenraums: Zum ersten Mal seit der Zerstörung in der NS-Zeit wird es durch Animationssoftware möglich sein, sich ein Bild vom Inneren der Synagoge zu

verschaffen.

Als Einstimmung auf dieses besondere Ereignis veranstaltet die Stadt Bad Kissingen in einer Zusammenarbeit von Museum Obere Saline, Jack-Steinberger-Gymnasium und VHS Bad Kissingen am 1. März 2007 ein abwechslungsreiches, ganztägiges Symposium. Das Thema: „Wie herrlich ist deine Wohnung, Herr der Heerscharen – Die Synagoge im Wandel der Zeit“.

Beginn der Tagung im Rossini-Saal des Regentenbaus in Bad Kissingen ist um 9.30 Uhr. Hochkarätige und renommierte Experten, wie Dr. Frowald Gil Hüttenmeister (Tübingen), Dr. Ulrich Knufinke (Braunschweig), Dr. Hans-Peter Baum (Würzburg), Prof. Dr. Falk Wiesemann (Düsseldorf) und Prof. Dr. Peter van Treeck (München) verfolgen dabei die Entwicklung der Synagoge – von ihren Anfängen in der Antike über das Mittelalter und die Neuzeit bis in die Gegenwart. Dabei werden vor allem die fränkischen Synagogen und ihre Gemeinden im Mittelpunkt stehen.

Als Abschluss des Symposiums wird die virtuelle Rekonstruktion der „Neuen Synagoge“ um 19.30 Uhr im Rossini-Saal erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ihren festen Platz wird die virtuelle Synagoge Bad Kissingen dann in der Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Bad Kissingen“ im Jüdischen Gemeindehaus, Promenadestraße 2 finden. Die Dauerausstellung ist jeden Mittwoch von 15 – 17 Uhr geöffnet.

Das Programm:

9.30 – 10.00 Uhr: „Die Synagoge im Wandel der Zeit“, Einführung und Power-Point-Präsentation von Hans-Jürgen Beck (Bad Kissingen)

10.00 – 10.45 Uhr: „Die antike Synagoge“, Dr. Frowald Gil Hüttenmeister (Tübingen)

11.00 – 11.45 Uhr: „Synagogale Architektur vom Mittelalter bis zum Barock“, Dr. Ulrich Knufinke (Braunschweig)

12.00 – 12.45 Uhr: „Vom Land in die Stadt – Fränkische Synagogen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts“, Barbara Eberhardt (Erlangen)

14.00 – 14.45 Uhr: „Das Ringen um die jüdische Emanzipation – 1780 bis 1870“, Dr. Hans-Peter Baum (Würzburg)

15.00 – 15.45 Uhr: „Jüdische Hochzeitssteine – Zum Funktionswandel des Synagogenbaus

vom 18. zum 19. Jahrhundert in Süddeutschland“, Prof. Dr. Falk Wiesemann (Düsseldorf)

16.15 – 17.00 Uhr: „´Und dieses Haus, geweiht dem Ewigen, Der Andacht Stätte durch Gebet und Lehre` - Zur Geschichte der Kissinger Synagogen“, Hans-Jürgen Beck (Bad Kissingen)

17.15 – 18.00 Uhr: „Die Glasfenster der Neuen Synagoge in Bad Kissingen“, Prof. Dr. Peter van Treeck (München)

19.30 Uhr: Erinnerung an die deutschen Synagogen - Die virtuelle Rekonstruktion der Neuen Synagoge in Bad Kissingen, Marc Grellert (Darmstadt) +++

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