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Bernhard Mundschenk von der Handwerkskammer Wiesbaden überreichte eine Ehrenurkunde an Claudia, Dieter, Elfriede und Franz Heuser (v. rechts) - Fotos: Dieter Graulich

Die Belegschaft mit den Familien Franz und Dieter Heuser und den zahlreichen Gratulanten zum 75-jährigen Jubiläum

04.03.07 - Herbstein

"Gigantische Leistung" - Schreinerei HEUSER über 7 Generationen betrieben

„Mittelständische Familienbetriebe sind für Gemeinden und Städte oft besser als Großbetriebe, die meist noch nicht einmal Gewerbesteuer zahlen“, meinte Bürgermeister Bernhard Ziegler am Donnerstagnachmittag beim 75-jährigen Jubiläum der Schreinerei Heuser. In seinen Ausführungen zeigte das Stadtoberhaupt dann die rasante Entwicklung der Technik in diesem Zeitraum auf. So sei bei der Gründung des Unternehmens 1932 fast alles noch rein handwerklich gefertigt worden. Beim 50-jährigen Jubiläum 1982 seien schon viele Arbeiten mit elektrisch betriebenen Maschinen erledigt worden und heute beim 75-jährigen Jubiläum habe die Computertechnik einen Großteil der Arbeiten übernommen. Trotzdem sei aber heute immer noch handwerkliche Tätigkeit gefordert, denn man könne sich zum Beispiel eine Haustür genau nach eigenen Wünschen anfertigen lassen.

Als eine "gigantische Leistung" bezeichnete Bernhard Mundschenk, Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, das 75-jährige Jubiläum. Drei Generationen hätten den Betrieb erfolgreich durch schwierige Zeiten manövriert. Unter den rund 23.500 Mitgliedsbetrieben seien 75-jährige Jubiläen immer seltener. Mundschenk bedauerte, dass der erlernte Beruf in der heutigen Zeit nicht mehr oft als Berufung, sondern nur noch als "Job" gesehen werde. Für die Familie Heuser sei es jedoch noch Berufung, denn sieben Generationen und die Einbindung der jetzigen Nachkommen in das Geschäft sprächen ein deutliches Zeugnis. Dank sagte der Geschäftsführer für die Ausbildung von Lehrlingen, denn ein Handwerk könne nur weiter bestehen, wenn junge Leute ausgebildet würden.

Für die Händler und Lieferanten sprach Karl Kipping (Alsfeld) die Glückwünsche zum Jubiläum aus und betonte, dass das mittelständische Unternehmen Heuser keine Kompromisse an die Qualität eingehe. Mit einem „Glück auf - dem ehrbaren Handwerk“ schloss er seine Grußworte. Seitens der Belegschaft gratulierte Erich Brosch und dankte für die gute Zusammenarbeit.

Zu Beginn der kleinen Feierstunde im Betrieb hatte Dieter Heuser den Werdegang des Unternehmens vorgestellt. Sein Großvater, Joseph Engelbert Heuser habe sich im Jahre 1932 bestimmt nicht vorstellen können, in welchen Räumen man nach 75 Jahren den Schreinerberuf ausüben werde. Schon mindestens drei bis vier Generationen vor Joseph Heuser sei der Schreinerberuf, damals noch Wagner oder Stellmacher bezeichnet, in einem kleinen Raum im Wohnhaus ausgeübt worden. Sein Vater, Franz Heuser, habe 1962 die Schreinerei übernommen und im Ortskern von Herbstein über den Erwerb von Nachbargrundstücken, den Betrieb viermal erweitert.

1988 legte Dieter Heuser die Meisterprüfung ab und die Schreinerei wurde als GbR geführt. In den folgenden Jahren wurde eine Auslagerung mit großer Produktionshalle in das Industriegebiet „Am Schlirfer Weg“ geplant und 1990 mit dem Bau begonnen. Durch einen Großbrand am 13. März 1991 in der alten Schreinerei erlitt der Betrieb einen herben Rückschlag, denn alle bereits fertigen Fenster für die neue Halle wurden ein Raub der Flammen. Dank der großzügigen Unterstützung der Schreinereien Hautzenröder, Schmidt und Stier habe man die Fenster und andere Aufträge selbst abwickeln und im gleichen Jahr noch die Produktion in der neuen Halle beginnen können.

Bisher sind 20 Lehrlinge ausgebildet worden. Die Gesellschaftsform wurde in 2002 von der GbR in eine GmbH & Co.KG mit Dieter Heuser als Geschäftsführer, umgewandelt. Dank sagte Dieter Heuser seinen Eltern Franz und Elfriede Heuser sowie seiner Ehefrau Claudia, die alle unermüdlich im Betrieb tätig seien. Bei dringenden Terminarbeiten erhalte er außerdem Unterstützung von Bruder und Schwester sowie seinen Kindern.

Die Zahl der Beschäftigten habe sich in den letzten Jahren auf sechs Gesellen gefestigt. Zu deren Betätigungsfeld zählten die Fertigung von Holz- und Alu-Fenster, Innenausbau, Innen- und Haustüren sowie Treppenbau. Die selbst gefertigten Teile wie Fensterrohlinge, Haustüren und Treppen, würde auch vielfach von Schreinerkollegen im Umkreis in Anspruch genommen. Dank sagte er abschließend der Belegschaft, dass es für sie kein Problem sei, bei Montagearbeiten oftmals auch nach 20 Uhr noch zu arbeiten. (gr) +++


Bürgermeister Berhard Ziegler (rechts) gratuliert Dieter und Claudia Heuser

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