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21.04.07 - Termine
Johnny Friedlaender-Ausstellung - Autorin Ursula Neeb liest - Erzählcafé zur Musik
Ausstellung über "Stadt-Sohn" Johnny Friedlaender ab Sonntag
BAD HERSFELD. Nach zahlreichen Versuchen ist es der Kreisstadt Bad Hersfeld nun endlich gelungen, eine Johnny Friedlaender-Ausstellung mit 80 Leihgaben der renommierten Braunschweiger Galerie Schmücking im Museum Stadt Bad Hersfeld zu präsentieren. Friedlaender, ein Künstler des vergangenen Jahrhunderts, wurde 1912 in Pleß in Oberschlesien geboren. Der Vater, Besitzer einer der beiden Apotheken am Ort, zählte zu den Honoratioren der Stadt.
Der Lebensweg Friedlaenders ist - wie bei vielen Künstlern der jüngeren deutschen Geschichte - geprägt durch Emigration und Flucht. Erst nach dem 2. Weltkrieg war es ihm möglich, ausschließlich seinen schöpferischen Vorstellungen und Zielen nachzugehen. Seit den 60er Jahren ist sein Werk, insbesondere das graphische, weltweit hochgeschätzt und durch zahlreiche Ausstellungen einem breiten Publikum bekannt geworden.
Er entwickelte die Technik der Farbradierung zu einem Höhepunkt und gilt deshalb als einer der großen Erfinder der farbigen Druckgraphik. Seine erste Arbeit nach dem Krieg als Radierer war das Mappenwerk „Images du Malheur“, das sich mit der Judenvernichtung auseinandersetzt. Danach wurde die Mappe „Rêves cosmiques“, in Paris verlegt. Es folgte die wichtige große Ausstellung in der Galerie La Hune im Jahre 1948, mit der Friedlaenders Arbeiten erstmals Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregten.
Dr. Berthold Roland, Direktor des Landesmuseums in Mainz, schrieb: „Das Faszinierende an den Arbeiten des Johnny Friedlaender ist, die Freiheit seiner Auffassung von einem bildkünstlerischen Werk, seine äußerste Sensibilität in dem, was er auf die Bildfläche bringt, diese unverwechselbare Handschrift bei seiner unerschöpflich erscheinenden Phantasie in der Bildwelt >zwischen Natur und Erfindung<."
In Deutschland fand die erste große Retrospektive von Friedlaender 1960 im städtischen Museum Braunschweig in Zusammenarbeit mit der Galerie Schmücking statt. Aber erst Ende der sechziger Jahre gelang ihm in den Vereinigten Staaten der Durchbruch. Seitdem sind Friedlaenders Radierungen zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Graphik als künstlerisches Ausdrucksmittel des letzten Jahrhunderts geworden. Seine Technik hat sich so vervollständigt, dass er die Farbradierungen zu einer nicht für möglich gehaltenen Perfektion gebracht hat.
Die Auswahl seiner Themen, nie weit gespannt, wurde Anfang der siebziger Jahre nochmals reduziert. Landschaften wechseln mit abstrakten Kompositionen. Neu hinzu kam die Auseinandersetzung mit Musik, die sich schon Ende der sechziger Jahre abzeichnete. In seinen Arbeiten als Hommage für interpretierende Künstler versuchte er seine musikalischen Erlebnisse mit Radiernadel und Farbe nachzuvollziehen. Johnny Friedlaender starb 1992 in seiner Wahlheimat Paris.
Diese einzigartige Ausstellung ist im Kapitelsaal und Dachgeschoss Museum Stadt Bad Hersfeld vom 22. April bis zum 3. Juni 2007 zu bewundern.
Autorenlesung mit Ursula Neeb
ERLENSEE. Die Gemeindebücherei Erlensee veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Buchladen Michler & Weber am Montag, 23. April 2007, um 20 Uhr eine Autorenlesung zum „Welttag des Buches“. Die Frankfurter Autorin Ursula Neeb wird aus ihrem historischen Roman „Die Siechmagd“ lesen.
Im Zentrum des Geschehens steht die junge Magd Maria, genannt Mäu, die als Tochter des Abdeckers im ständisch geprägten Frankfurt des Jahres 1506 dem untersten Stand angehört und dazu verdammt ist, im Viertel der Unreinen zu leben. Als sie dann auch noch auf dem geächteten Gutleuthof, wo die Leprakranken zum Sterben hingehen, Magd werden soll, beschließt Mäu, ihrem Schicksal zu entfliehen.
„Die Siechenmagd“ ist das Romandebüt der aus Bad Nauheim stammenden studierten Kulturwissenschaftlerin Ursula Neeb. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit, mit der Autorin ins Gespräch zu kommen und auch das Buch zu kaufen und signieren zu lassen. Der Eintritt beträgt 3 Euro.
Erzählcafé „rund um die Musik“ im Olof-Palme-Haus
HANAU. Das nächste Erzählcafé des Seniorenbüros der Stadt Hanau im Olof-Palme-Haus findet am kommenden Dienstag, 24. April, von 15 bis 16.30 Uhr statt - wie gewohnt im ersten Stock des Olof-Palme-Haus an der Philippsruher Allee. Bärbel Beisiegel, Elke Reinstorf und Christine Werner, die ehrenamtlichen Organisatorinnen, begrüßen dann die Gäste mit Kaffee und Kuchen. Diesmal geht es um das Thema "Musik", darum, welche Gefühle und Erinnerungen die Besucherinnen und Besucher dazu haben.
Hans-Joachim Kuhnert, selbst aktiver Teilnehmer des Erzählcafés, wird diesmal den Nachmittag moderieren. Er sagt: "Wir wollen uns einmal über unsere Lieblingsmusik, Musikrichtungen oder auch Filmmusik und was wir persönlich damit verbinden, unterhalten. Über die tollen Erinnerungen und was wir gerne hören". Eingeladen sind alle Interessierten, regelmäßige Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen ihren Besuch nicht vorher ankündigen, aber neue Gäste werden gebeten, sich zuvor bei Elke Reinstorf unter der Telefonnummer Hanau 82236 anzumelden. +++