„Rhöner Wiesenmeister“ lässt fast 100 verschiedene Kräuter und Gräser blühen

REGION. Sie blühen herrlich bunt und brechen mit ihrer Artenvielfalt alle Rekorde, die Rhöner Blumenwiesen. Um Landwirten und Grundstücksbesitzern noch mehr Ansporn zu liefern, ihre Grünflächen in ein Blütenmeer zu verwandeln, hatte das Biosphärenreservat Rhön erstmals in diesem Jahr mit Unterstützung von Rhön Park Hotel und Staatlicher Kurverwaltung Bad Brückenau zum Wettbewerb „Wer wird Rhöner Wiesenmeister?“ ausgerufen. Ende Juni stand das Ergebnis fest und die Titel konnten vergeben werden. Zum Rhöner Wiesenmeister 2007 kürte die Jury Reiner Göpfert aus Ginolfs; auf Platz 2 landete Wolfgang Nenninger aus Aubstadt und auf Platz 3 Alfred Arnold aus Langenleiten. Als Dankeschön winkten ein Wellness-Wochenende im Rhön Park Hotel, ein Segelrundflug und ein Schlemmergutschein in einem Restaurant mit Rhöner Qualitätssiegel.

Die Jury hatte die Qual der Wahl unter acht Bewerbern, die die strengen Vorgaben erfüllten. Zu den Kriterien zählten neben Farbenpracht und Schönheit auch Artenvielfalt und Mindestgröße. Zudem begutachtete die Jury die Wiesen zu drei verschiedenen Vegetationszeiten im Frühjahr, im Frühsommer und jetzt im Hochsommer.

Eine wahre Augenweide ist die Bergwiese des ersten Preisträgers, Reiner Göpferts, in Ginolfs: Fast 100 Kräuter und Gräser blühten hier bereits Anfang Juni um die Wette. Der Bogen spannt sich vom weißen Wiesenkerbel, gelben Wiesen-Schlüsselblumen, Wiesen-Pippau und Scharfem Hahnenfuß über lila Akelei und rosa Wiesenflockenblumen bis zur weißen Margerite und Ährigen Teufelskralle und blauen Rundblättrigen Glockenblumen. Sogar vier gefährdete Arten der "Roten Liste" sind darunter, unterstrich die Jury.

Die Wiese des zweiten Preisträgers, Wolfgang Nenningers, ist eine Streuobstwiese im Grabfeld, die sich aus der umgebenden Agrarlandschaft als Besonderheit abhebt: Sie bildet mit ihren weißen Margeriten einen Blütenteppich, der von rosa Wiesenflockenblume, weißer Schafgarbe, gelbem Hornklee und der blau blühenden Wiesenglockenblume und vielen anderen Arten bereits seit Anfang Mai ergänzt wird. 54 Pflanzenarten trägt die artenreiche Fläche, davon eine Art von der Roten Liste. Besonders zu erwähnen ist der schöne Obstbaumbestand.

Die Fläche des dritten Preisträgers, Alfred Arnolds, ist eine typische Bergwiese, mit 670 Metern über NN am höchsten gelegen, die im Spätsommer ihre volle Schönheit entwickeln wird. Gelbe Trollblume mit weißem Wiesenschaumkraut wird im Frühsommer abgelöst von weißer Großer Bibernelle, lila Kugeliger Teufelskralle, gelbem Wiesenpippau und vielen anderen Arten. Mit 62 Arten (davon zwei Arten von der roten Liste) ist diese Fläche sehr artenreich.

Ein ausdrücklicher Dank ging auch an alle weiteren Bewerber um den "Rhöner Wiesenmeister/in 2007", nämlich Monika Bug, Burkardroth (Streuobstwiese, 67 Arten), Gerd Frickel, Ostheim (Trockenrasen in Unsleben, 59 Arten, davon 7 Arten der Roten Liste), Wolfgang Nenninger (mit seiner zweiten eingereichten Feuchtwiese; für die trockenere Wiese erhielt er den 2. Preis) (49 Arten), Wolfgang Omert, Oberelsbach (Bergwiese) (82 Arten, davon 2 Arten der Roten Liste), sowie Klaus Spitzl, Oberelsbach (Wieseneinsaat auf ehem. Ackerfläche im 4. Jahr) (60 Arten, davon 6 Arten der Roten Liste). Weitere Infos unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de oder www.rhoen-park-hotel.de.+++