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25.07.07 - Kirtorf

"Gelebte Nächstenliebe" Bundes-Verdienstmedaille für "Vorbild" Elena MICHEL

"Dieses Vorbild prägt das soziale Antlitz der örtlichen Gemeinschaft." Dies sagte Landrat Rudolf Marx, als er gemeinsam mit Bürgermeister Ulrich Künz die Bundes-Verdienstmedaille an die Kirtorfer Bürgerin Elena Michel (Foto links) überreichte. Frau Michel pflegt seit 23 Jahren ohne äußere Unterstützung ihre beiden schwerbehinderten Kinder. Bürgermeister Künz dankte der Bürgerin für ihr beispielhaftes Verhalten.

„gelebte Nächstenliebe“

Die Qualität des gesellschaftlichen Zusammenlebens werde ganz entscheidend beeinflusst von den Menschen, die in ihrem Verhalten vorbildlich und beispielgebend handeln - Menschen, die in erheblichem Maße bereit sind, persönliche Opfer zu bringen, sich einer Aufgabe ganz und gar zu widmen, die eigenen Wünsche und Interessen ganz weit zurück zu stellen und mit der ganzen Kraft der Herzenswärme ihre Pflicht zu tun, betonte Landrat Marx in seiner Laudatio. In einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen ins Private zurückzögen und die Überzeugung verträten, der Staat sei für alles und jedes allein zuständig, sei es um so wichtiger, solche Menschen öffentlich zu würdigen, die nicht dem Zeitgeist entsprechen. "Frau Michel zeigt uns, was gelebte christliche Nächstenliebe bedeutet", sagte der Landrat.

„Betreuung und stundenweise Geldverdienen“

Elena Michel kam 1991 aus Kasachstan nach Kirtorf. Ihr Mann hatte sie damals nach kurzer Zeit verlassen und war nach Russland zurückgekehrt. Zwei der drei Kinder von Frau Michel sind Zwillinge und wurden 1984 geboren, beide mit der Stoffwechselerkrankung Phenyl-Ket-Unurie (PKU). Diese Krankheit wäre in Westeuropa heilbar gewesen, so aber kamen die beiden Kinder schon mit schweren Symptomen in Deutschland an. Um ihrer kranken Zwilligen betreuen zu können, suchte sich Frau Michel nur eine stundenweise Beschäftigung. Nachdem sie die Brüder-Grimm-Schule (Schule für Praktisch Bildbare) in den Jahren 2003 bzw. 2004 verlassen haben, besucht Marina eine Werkstatt für Behinderte in Alsfeld und Ina eine Sondertagesstätte in Schwalmstadt/Hephata. Eine Unterbringung in einem Wohnheim kommt für Frau Michel zurzeit noch nicht in Frage.

Das aufopfernde Wirken werde jetzt auch öffentlich durch den Bundespräsidenten gewürdigt, so Landrat Marx, nachdem Elena Michel bereits im Jahr 2004 die Pflegemedaille des Landes Hessen aus den Händen der Sozialministerin entgegennehmen konnte.

Landrat Marx dankte Schulleiter Norwig und Bürgermeister Künz, für deren Rolle als "Katalysatoren" im Vorschlagsprozess. "Bis nach Wiesbaden und Berlin ist vorgedrungen, was die Menschen in Kirtorf seit Jahrzehnten so sehen: Ein Vorbild muss öffentlich so genannt werden." +++

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