"Geil und gemütlich", beschreibt Niklas Grasser seinen ersten Eindruck von der neuen Mensa im Hünfelder Schulviertel. Der 12-Jährige besucht die 7. Klasse des Wigbert-Gymnasiums und hat oft Nachmittagsunterricht. "In der Mittagspause habe ich was von Zuhause gegessen oder auch mal einen Döner bestellt. Nun werde ich hier essen", sagt der 12-Jährige. Die neue Mensa hat heute zum Schulanfang ihren Betrieb aufgenommen und ist die erste eigenständige Schulmensa im Landkreis Fulda. Die Mensa war Voraussetzung dafür, dass die Jahnschule eine offizielle Anerkennung als Ganztagsschule erhielt. Jedoch ist die Einrichtung unabhängig und kann von den insgesamt 4.000 Schülern der umliegenden drei Schulen (Wigbert-Gymnasium, Jahnschule und Konrad-Zuse-Schule) genutzt werden. Die Baukosten von 2,3 Millionen Euro übernahmen der Bund (1,7 Mio. Euro) im Rahmen seines Investitionsprogramms "Zukunft Bildung und Betreuung" sowie der Landkreis Fulda (600.000 Euro).

Betrieben wird die Mensa von dem bundesweit tätigen Catering-Unternehmen Scolarest, das die angelieferten Speisen in Hünfeld nach dem Cook-and-Chill-System gart und aufwärmt. Bis zu 150 Schüler können in der neuen Mensa von Hünfeld gleichzeitig verköstigt werden. Der Preis für ein Mittagessen: nur 3,70 Euro. Gezahlt wird mit einer Art Prepaid-Karte, die im Vorfeld durch Banküberweisung oder direkt an einem Automaten mit Bargeld aufgeladen werden kann. „Die Zahlung mit dem bargeldlosen Prepaid-System dient der Sicherheit von Schülern und Eltern“, erklärt Andreas Ehmann, Operations-Leiter des Unternehms Scolarest. Wenn ein Schüler beispielsweise seine Karte verliere oder gestohlen bekomme, könne er sie sperren lassen. Selbst wenn die Karte noch vor Sperrung missbraucht würde, bleibe der finanzielle Schaden niedrig. "Das Tageslimit der Karte beträgt 10 Euro", erklärt Ehmann.

"Einen Zuschuss zum Essen gibt es aus öffentlichen Mitteln nicht", erklärt Berthold Quell, Schulleiter der Jahnschule. Die Mahlzeiten müssten somit die Eltern beziehungsweise die Schüler bezahlen. "Die laufenden Kosten trägt allein das Unternehmen Scolarest.", so Quell weiter. Andreas Ehmann ist jedoch zuversichtlich: "Wir benötigen zwar täglich 150 zahlenden Kunden, aber bei 4.000 Schülern im Einzugsgebiet haben wir gute Chancen schwarze Zahlen zu schreiben".

Referendar Sebastian Herbert hat heute "Spaghetti Bolognese" gegessen und ist zufrieden: "Das Essen ist zweckmäßig und die Portion war gut". Der große Vorteil sei, dass man nichts vorbestellen müsse, sondern einfach vorbeigehen könne, wenn man Hunger habe. Bei der heutigen Premiere hielt sich der Andrang auf das Mittagessen allerdings noch in Grenzen, da viele Schüler am ersten Schultag noch keinen Nachmittagsunterricht hatten.(jd)+++