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Winzerin Nicole Roth aus Wiesbaden ... - Fotos: Julian Dern

... Christian Witte, Domänenverwalter von Schloss Johannisberg, Oecotrophologin Dr. Ute Michalsky, Weinhändler Wolfgang Behrens, ...
21.08.07 - Fulda
"Wein, Weib und Wurst" - 8. Riesling-Spätlese-Reiterpokal im Stadtschloss
Ein ungewöhnliches Bild im Kaisersaal des Fuldaer Stadtschlosses: 165 Flaschen Wein wurden geöffnet, es roch nach frischer Fleischwurst und ein jeder schmatzte. Und das alles unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Gerhard Möller. Skandal? Kein Skandal, denn niemand war betrunken, die Gesellschaft war gesittet und das Schmatzen gehörte zur Arbeit einer zehnköpfigen Jury. Diese verköstigte unter Vorsitz des Weinpublizisten Rudolf Knoll am heutigen Montag 165 Flaschen Riesling-Spätlese im Rahmen des 8. Deutschen Riesling Spätlese Wettbewerbs. Insgesamt 165 Weingüter aus ganz Deutschland reichten 105 Weine der Kategorie "Spätlese trocken" und 60 Weine "Spätlese fruchtig" ein. Die besten werden am 25. November mit dem Riesling-Spätlesereiter-Pokal prämiert.
Wolfgang Wehner: "Die Königin der Rebsorten"
"Der Riesling ist einfach die Königin der Rebsorten", schwärmt Organisator Wolfgang Wehner, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda. "Wein durchzieht die Fuldaer Kulturgeschichte. Bereits im Jahre 777 schenkte Karl der Große der aufstrebenden Abtei Johannisberg das Königsweingut Hammelburg", erklärt Wehner die Beziehung Fuldas zu Wein. Auch der Begriff Spätlese sei eng mit der Barockstadt verbunden: "Ein Reiter, der mit reifen Trauben nach Fulda ritt, um die notwendige Leseerlaubnis für Johannisberg zu erhalten, verspätete sich. Zurück im Rheingau, befanden sich die Trauben dort bereits im einem Zustand der Edelfäule. Geerntet ergaben die Trauben überraschenderweise einen exzellenten Wein. So ging das Jahr 1775 als Entdeckungsjahr der Spätlese in die Annalen ein", erzählt Wehner.
"Das besondere am Riesling ist die enorme geschmackliche Bandbreite der Rebsorte", sagt Weinpublizist Rudolf Knoll. Die Rebe gebe auch immer den Boden wieder. Wein von Muschelkalk-Boden schmecke anders als der Schieferböden. "Im Gegensatz zu anderen Weinen ist der Riesling sehr anregend. Man kann gut dabei schreiben", so Knoll weiter. Der beste Riesling komme aus Deutschland, da hier das Klima optimal sei. "Erst das Wechselspiel zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten macht den Riesling besonders", fügt Jurymitglied und Sommelier Cormac Clancy hinzu. Bei den Weinen in Ländern wie Südafrika oder Neuseeland fehle dies. Bewertet werden die Weine mit einem Punktesystem mit maximal 20 Punkte. "Alles was unter 12 Punkten ist gilt als fehlerhaft, ab 15 Punkten ist der Wein überdurchschnittlich und wird an Herr Knoll weitergereicht", erläutert Winzerin Nicole Roth das System.
Was einen guten Riesling ausmacht
"Riesling sollte eine Trinktemperatur von etwa 10 bis 12 Grad haben", erläutert Jurymitglied Edgar Auer. Um diese zu erreichen, sollte der Wein immer zwei Grad kühler - also bei 8 bis 10°C - gelagert werden. Der deutsche Riesling ist auch international sehr beliebt. Weingeschäftsleiterin Gisela Pöhler erzählt etwa von dem Besuch einer amerikanischen Freundin: "Sie hat einen edelsüßen Riesling probiert und schwärmte: 'Dies ist der Nektar Gottes'". Was macht nun konkret einen guten Riesling aus? "Der Riesling sollte wenig Säure haben und fruchtig schmecken", erklärt Experte Knoll. "Ob trocken oder nicht ist letztendlich Geschmacksache."
Bereits zum achten Mal veranstaltete das Regionale Standortmarketing den Deutschen Riesling-Spätlese-Wettbewerb um den Spätlesereiterpokal. Wie in den vergangen Jahren werden zu diesem Wettbewerb die Mitglieder des Verbandes der Deutschen Prädikatsweingüter (VdP) sowie alle interessierten Kellereien eingeladen, ihre besten Riesling-Spätlesen trocken beziehungsweise mit Restsüße einzureichen. Vorantwortlich für die begleitende Logistik bei der Weinprobe sind Angelika und Gerhard Raab, und Birgit und Thorsten Mehler. (jd) +++

... Bernward Keiper, Kellermeister des Weingutes "Reichsgraf von Kesselstatt", Oenolge Hans-Günter Schwarz, ...

... der preisgekrönte Sommelier Cormac Clancy, Weinfachgeschäfts-Leiterin Gisela Pöhler und Edgar Auer ...

... bilden unter Leitung von Weinpublizist Rudolf Knoll ...

165 Flaschen Riesling Spätlese wurden heute im ...

... die zehnköpfige Jury des 8. Deutschen Riesling-Spätlesewettbewerbes.

... Kaisersaal im Stadtschloss verkostet.

Juryvorstand Knoll bekommt nach einer Vorauswahl der Jury nur die besten Weine zur Degustation.

Die Flasche sind neutral verpackt und lediglich durch Nummern zu unterscheiden.

Ablauf der Weinverkostung: Knoll gießt den zu testenden Wein in ein spezielles Degustierglas ...

... riecht zunächst intensiv an der Probe ...

... nimmt einen großen Schluck ...


... und bewertet den Wein solange er noch im Mund ist ...

... und spuckt die Probe wieder gründlich aus.