Wohnungsbrand in Kilianstädten: Ehepaar mittels "Fluchthaube" gerettet

"Glück im Unglück" - so die Polizeipressestelle Offenbach - hatten Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Schöneck-Kilianstädten (Main-Kinzig-Kreis) gestern Mittag bei einem Wohnungsbrand: trotz starker Verqualmung wurde niemand verletzt. Die Freiwillige Feuerwehr Schöneck hatte das Feuer, das in einem Appartement durch einen defekten Fernseher ausgelöst worden war, auch schnell unter Kontrolle.

Nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Schöneck-Kilianstädten waren die Einsatzkräfte am Freitagmittag um 12:47 Uhr zu einem Wohnungsbrand in die Kurt-Schumacher-Straße gerufen worden. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle sei starker Brandrauch auf der Rückseite des Hauses aus 2 Fenstern im 2. Obergeschoss gedrungen und der Treppenraum ebenfalls stark verqualmt gewesen. Auch aus dem Dachstuhl habe man eine deutliche Rauchentwicklung erkannt. Aufgrund dieser Erkenntnisse sei sofort Vollalarm für die Feuerwehr Schöneck ausgelöst worden, berichtete Wehrführer Frank Ditzel.

In seiner Schilderung des Einsatzes heißt es weiter: "In der - dem Brandherd - benachbarten Wohnung befand sich ein älteres Ehepaar. Diese hielten sich beim Eintreffen der Feuerwehr am Fenster auf. Aufgrund der Gebäudegröße wurde parallel zu dem Angriff durch den Treppenraum auch auf der Rückseite des Gebäudes eine Schiebleiter in Stellung gebracht. Da der Brandrauch immer mehr in die Wohnung des Ehepaares zog und die Drehleiter zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Einsatzstelle war, wurde das gehbehinderte Ehepaar mittels Fluchthauben durch den verqualmten Treppenraum ins Freie gebracht und an den Rettungsdienst übergeben.

Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde das gesamte Haus belüftet. Die nicht vom Brand betroffenen Wohnungen wurden danach mittels Messgerät kontrolliert und wieder freigegeben. Die Brandwohnung wurde stromlos geschaltet und verschlossen. Über die Drehleiter der Feuerwehr Hanau wurde der Dachstuhl kontrolliert. 6 Trupps mit 12 umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, 2 Großraumlüfter sowie eine Wärmebildkamera wurden eingesetzt, außerdem setzte die Feuerwehr 2 C-Rohre unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ein."

Insgesamt im Einsatz waren 39 Feuerwehrmänner (SB) aus Schöneck, 2 Feuerwehrmänner aus Hanau mit der Drehleiter sowie 2 Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug. Die Polizei Maintal war mit 2 Streifenwagen vor Ort.

Laut Polizeibericht aus Offenbach war das Mehrfamilienhaus zunächst wegen der starken Rauchentwicklung geräumt worden und die Bewohner wurden vorsorglich ärztlich untersucht. Die Brandwohnung - deren Bewohner unverletzt geblieben seien - wurde stark beschädigt. Den entstandenen Schaden gab die Polizei mit mehreren tausend Euro an. +++