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27.08.07 - VB

Erneuerbare Energien für Schotten - Infofahrt zur Würth Solar-Fabrik in Schwäbisch Hall

SCHOTTEN. In drei Kleinbussen starteten am Freitag frühmorgens vergangener Woche gut 20 potenzielle Investoren, Handwerker aus der Region sowie der Vorstand und Mitglieder des Vereins Erneuerbare Energien für Schotten (EES) nach Schwäbisch Hall, um sich in der Würth Solar-Fabrik CISfab über die Produktion und Anwendungsbreite von CIS-Dünnschicht-Solarmodulen zu informieren. Carsten Sann und Holger Kristek vom Finanzzentrum Vogelsberg-Wetterau mit Sitz in Schotten sowie Dr. Jutta Kneißel, 1. Vorsitzende des EES hatten diesen Besuch initiiert und geplant.

Die hochmoderne Solar-Fabrik im Solpark von Schwäbisch Hall ist seit knapp einem Jahr in Betrieb. Sie beeindruckt bereits durch ihr äußeres Design. Durch drei große runde Öffnungen in Seitenwänden und im Vordach, reflektiert durch knallgelbe Wände strahlt die Sonne ins Foyer. Und eine Außenwand des Verwaltungsgebäudes und zwei Dächer sind mit Solarmodulen ausgerüstet und demonstrieren so bereits von außen, was in der Fabrik produziert wird.

Timo Bauer, Produktmanager bei Würth Solar nannte den Besuchern zunächst einige Zahlen. 45 Millionen Euro investierte die Würth Gruppe (sonst Spezialist für Befestigungs- und Montagematerial) in die Fabrik. In diesem Jahr werden ca. 200.000 Dünnschicht-Module mit einer Gesamtleistung von 14,8 MegaWatt hergestellt. Diese Kapazität soll in 2008 auf 30 MegaWatt ausgebaut werden, ohne dass die Fabrik vergrößert werden muss. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von knapp 7000 Vierpersonen-Haushalten. Würth Solar sei auf dem Gebiet der Dünnschicht-Solartechnologie inzwischen der Marktführer. Begonnen habe es vor 10 Jahren mit der Entwicklung der CIS-Dünnschicht-Technologie im Zentrum für Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart. Würth Solar habe als Partner des ZSW diese Technologie zur Serientauglichkeit entwickelt. Das Kürzel CIS steht für eine chemische Verbindung aus Kupfer, Indium, Selen und Galium und ersetzt als Halbleiterschicht den derzeit teuren und knappen Halbleiter Silizium. In seiner Leistung und Zuverlässigkeit sei die Dünnschicht-Technologie der Silizium-Technologie inzwischen ebenbürtig.

Den Gäste aus Schotten wurden dann in einem Kurzvideo verschiedene Anwendungsbeispiele vorgeführt: CIS-Module auf einem Wohnhaus, als Gestaltungselement moderner Fassaden, als Indachlösung, für den solaren Parkautomaten bis hin zur Doppelfunktion von Teilabschattung und Solarstromproduktion. Fragen gab es zur Leistungsminderung durch Schnee, Schatten und Verschmutzung der Module. Letzteres sei durch den Selbstreini-gungseffekt des Regens kein Problem. Und der Schnee rutsche durch den Gleiteffekt der Module relativ rasch ab. Selbst bei Teilabdeckung würde bereits wieder Strom erzeugt. Das gelte auch für die Teilabschattung durch andere Gebäude, Bäume etc. Weitere Themen waren Verschleißkomponenten wie Wechselrichter – daran dürfe man nicht sparen –, die lichtinduzierte Alterung und damit Leistungsminderung der Module, Garantieleistungen, die spätere Rücknahme ausrangierter Module etc. Alexander Höfer, verantwortlich für das Qualitätsmanagement zeigte den Schottenern dann Teile der Fertigung, nachdem sie vorher ihre Kameras und Fotohandys abgegeben und eine elektronische Schleuse passiert hatten.

Die Fertigung ist vollautomatisiert. In 24 Einzelschritten werden die Glasplatten in Solarmodule verwandelt. Über 100 Einzelmaschinen wurden speziell dafür hergestellt und von eigenen Software-Spezialisten maßgeschneidert programmiert. 1000 Förderbänder von fünf Meter bis zwanzig Zentimeter transportieren die Glasplatten durch die verschiedenen Fertigungsstufen unter Reinraumbedingungen. Die Kernkompetenz von Würth Solar bestehe im Aufdampfen der Halbleiterschicht bei ca. 1300 Grad Celsius, so Alexander Höfer. Dieser Prozess sei hochkomplex und nicht einfach zu beherrschen. Davon war allerdings wenig zu sehen, da dies in einem großen grauen Kasten passiert, dem die vorbereiteten Glasscheiben automatisch zugeführt werden. Deshalb laufe die Anlage 365 Tage im Jahr rund um die Uhr. Immerhin gab es dann doch einige Mitarbeiter in der Endmontage und Verpackung zu sehen. Zur Zeit arbeiten bei Würth Solar 180 Menschen, davon fünf bis sechs in Forschung und Entwicklung.+++

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