Archiv

Helmut Handwerker begeisterte mit Tanzstücken, Volksliedern und mit Werken seines verstorbenen Onkels Albert Handwerker.

Fritz Held moderierte das Programm und bereicherte den Abend mit allerhand "Geschichtlich und Gedichtlich". - Fotos: Eva Wienröder
23.09.07 - Oberfladungen
Große Begeisterung beim 2. Rhöner Sänger- und Musikantentreffen
Bis zum letzten Platz war die Stachushalle in Oberfladungen beim 2. Sänger- und Musikantentreffen am vergangenen Samstagabend besetzt. Die vom Musikverein Heufurt ausgerichtete Veranstaltung unter dem Motto "Musik und Mundart" war ein voller Erfolg. Glücklich darüber schätzte sich auch Fritz Held, der sich nach dem ersten Treffen vor zwei Jahren, das bei den Mitwirkenden wie auch bei den Besuchern große Begeisterung hervorgerufen hatte, für eine Neuauflage stark gemacht hatte. Held hatte wieder eine Schar von Musik- und Mundartfreunden für die Gestaltung eines bunten Abends mit vielfältigen Beiträgen gewinnen können. Zwischen den musikalischen Darbietungen erfreute Held mit Geschichtchen und Gedichten aus der Heimat. Dabei trug er auch Verse des weit über die Rhön hinaus beliebten Heimatdichters Josef Kuhn vor.
Für einen gelungenen Auftakt sorgten die Streutaler Musikanten des Musikvereins Heufurt, die an diesem Abend immer wieder mit alten Volksliedern, wie "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach", und mit Rhöner Weisen erfreuten.
Fritz Held hatte nicht zuviel versprochen, als er mit "Leimtiegel" aus Neubrunn/ Thüringen ein ganz besonderes "Schmankerl" ankündigte. Für die Thüringer war es der erste Auftritt in der fränkischen Rhön, und das obwohl die Gruppe bereits vor 25 Jahren gegründet wurde und die Grenzöffnung nun ja auch schon bald 20 Jahre zurück liegt. Die drei Damen und die beiden Herren von "Leimtiegel" singen in Mundart und auch auf Hochdeutsch. In ihrer Thüringer Heimat sind sie bekannt u.a. mit Liedern nach Vorlage des Meininger Dichters Rudolf Bambach. Auch ihr "neues" Publikum in Oberfladungen wussten sie gleich zu begeistern und so dürften, nachdem das Debüt so lange auf sich warten ließ, nun sicherlich weitere Auftritte im bayerischen Teil der Rhön folgen.
Nach "Leimtiegel" folgten die Rhönklubsänger aus dem Milzgrund. Auch sie gibt es nunmehr seit 26 Jahren. Mit sechs Sängern hatte damals bei einem Heimatabend alles angefangen. Heute ist die Formation, die sich derzeit aus neun sangesfreudigen Wanderfreunden zusammensetzt, über Unterfranken hinaus bekannt und war auch desöfteren im Bayerischen Rundfunk zu hören. Mit "Droben auf dem Dammersfeld" und Lobliedern auf die schöne Rhön rissen sie in der Stachushalle ihre Zuhörer zum begeisterten Mitsingen mit.
Nicht fehlen bei einem Mundartabend mit Musik darf Helmut Handwerker aus Unterelsbach. Handwerker, der sich das Spielen auf der Ziehharmonika selbst beigebracht hat und in bemerkenswerter Art und Weise alle Stücke, ohne die Zuhilfenahme von Noten, frei aus dem Gedächtnis spielt, hatte eine Polka aus seinem diesjährigen Urlaub im Bayerischen Wald "im Gepäck" und brachte noch einiges andere zu Gehör, wie das Lied der Franken und auch Stücke seines verstorbenen Onkels, des bekannten Heimatdichters Albert Handwerker, von dem er unter anderem "Die Rhön ist ein Land der stillen Wege" aufspielte.
Die Streutaler Musikanten, "Leimtiegel", Helmut Handwerker und die Rhönklubsänger gaben sich nach einer kurzen Pause auch im zweiten Teil des Abends noch einmal die Ehre.
Zuguterletzt folgte der Auftritt von "Drommölschloach", alias Hans Räder und Burkhard Zimmer aus Unterelsbach. Mit ihren Gaudinummern "Knoblauch macht einsam" und "A broäd Fraa“ brachten sie dann noch einmal die Stimmung in der Stachushalle auf den Siedepunkt.
Mit dem Gemeinschaftsstück "Kein schöner Land", bei dem das Publikum kräftig mit einstimmte, fand das 2. Rhöner Sänger- und Musikantentreffen einen gelungenen Abschluss.
Nach der enormen Resonanz auf die zweite Auflage des Rhöner Sänger- und Musikantentreffens darf man auf eine Fortsetzung hoffen, vielleicht lässt sich sogar eine feste jährliche Veranstaltung etablieren, so die Anregung von Fritz Held. Besonders würde er sich darüber freuen, wenn es gelänge, das Treffen im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen stattfinden zu lassen. Das besondere Ambiente des Museumsdorfes wäre schließlich ideale Kulisse für "Musik und Mundart", wie Fritz Held meint. (eva) +++

Die thüringische Formation "Leimtiegel" erntete für ihren ersten Auftritt in der fränkischen Rhön jede Menge Applaus.

Die Rhönklubsänger aus dem Milzgrund ließen in ihren Beiträgen die Rhön hochleben.