Archiv
16.10.07 - Alsfeld
Erste große Gesamt-Ausstellung eines "vergessenen Malers": Georg BONN
Eine Gedenkausstellung anlässlich des 90. Geburtstags des Künstlers Das Regionalmuseum Alsfeld zeigt vom 21. Oktober bis 18. November 2007 (an Stelle der wegen einer Erkrankung von Karl Sümmerer nicht stattfindenden Ausstellung "Zeitlos") eine Auswahl der künstlerischen Hinterlassenschaft des in Leusel am 3. Juli 1917 geborenen Malers Georg Bonn.
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Bonn musste sich als Arbeiter in der Hutfabrik Rockel und in der Möbelfabrik seinen Lebensunterhalt verdienen, so dass er sich nur in seiner Freizeit mit der Malerei beschäftigen konnte. Erst während des 2. Weltkrieges war es ihm dann möglich, drei Jahre an der Städelschen Kunsthochschule zu studieren, um sein Hobby auch zum Beruf zu machen. In den schweren Jahren nach dem Krieg schloss er sich der 1947 in Lauterbach gegründeten „Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler Alsfeld - Lauterbach - Willingshausen" an. Zu dieser Gruppe gehörten auch so namhafte Maler wie Ernes Heidersdorf, Friedrich Kunitzer - das Regionalmuseum zeigte anlässlich dessen 100. Geburtstages im August eine Werkschau - und Robert Müller an. In den ersten Ausstellungen dieser Arbeitsgemeinschaft 1947 und 1948 zeigte auch Bonn erstmals seine Gemälde.
Der Verkauf vieler seiner Bilder in der Nachkriegszeit geschah selten gegen Geld, sondern Naturalien, die zum täglichen Leben notwendig waren. Seine Bilder zeigte Bonn jedoch nur noch selten in Ausstellungen, und mit der Gründung des Kunstvereins 1972, dem er nicht beitrat, hörte sie ganz auf, so dass er als Maler immer mehr in Vergessenheit geriet. Am 26. November 1994 starb er in Hopfgarten.Die erste allein Georg Bonn gewidmete Ausstellung - fast alle der über 40 gezeigten Exponate stammen aus Privatbesitz - wird am Sonntag, dem 21. Oktober 2007, um 11 Uhr im Regionalmuseum eröffnet.+++