Sonderausstellung im Kunstsalon anlässlich 10. Todestag von Beate HÜBNER

WÄCHTERSBACH. „Beli – ich kannte sie bereits aus meiner Zeit als Bürgermeister der Gemeinde Flörsbachtal, wo ich mit ihr gemeinsam die Kulturwerkstatt Flörsbachtal aufbaute, die 1987 in der Alten Schule in Lohrhaupten eröffnet wurde“, so Bürgermeister Krätschmer erinnernd. „Ich habe sehr gerne auf ihre fachmännische Hilfe zurückgegriffen. Seit Oktober 1992 war sie zeitweise und von 1995 bis Oktober 1997 vollzeitig als Kulturbeauftragte der Stadt Wächtersbach tätig. Sie war verwurzelt in der Kunst- und Kulturwelt der hiesigen Region. Ihre Künstler und ihr künstlerisches Schaffen standen für sie im Vordergrund“, so der Wächtersbacher Rathauschef.

Beate Hübner wurde im November 1944 in Breslau geboren und lebte lange Jahre in Aschaffenburg, studierte ab 1962 an der Werkkunstschule in Offenbach Typographie und Druckgestaltung. Der Tod ihres Vaters ein Jahr vor ihrem Examen zwang sie 1966 zur Aufgabe des Studiums. Von 1967 bis 1969 arbeitete sie als Pressezeichnerin und Plakatmalerin in einem Aschaffenburger Kaufhaus, bevor sie sich 1970 als freischaffende Künstlerin niederließ. Ihre Bilder und Werke wurden in vielen deutschen Städten, unter anderem in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln und Würzburg ausgestellt. Sie beteiligte sich an internationalen Ausstellungen in Holland, Belgien, Italien, Kanada und Japan.

„Mit Beate Hübner initiierten wir in Flörsbachtal das erste Kulturwochenende, bei dem sich 15 Künstler im Gasthaus „Adler“ im Pfarrsaal und in örtlichen Ateliers präsentierten. In der Lohrhauptener Schule wurde eine Wohnung für asylsuchende Künstler eingerichtet. Helfen stand für sie im Vordergrund, nicht das überlegen und nachdenken, wann, ob und überhaupt, sondern Handeln“, so Bürgermeister Krätschmer erzählend über das Leben und Wirken von Beate Hübner.

1987 wurde sie mit dem Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises geehrt. Anlässlich ihres 50. Geburtstages gab es eine große Retrospektive im Landratsamt Gelnhausen.

„Ich begrüße es außerordentlich, dass der Kleinkunstkreis „Märzwind“ im Rahmen seines diesjährigen 19. Wächtersbacher Kunstsalons mit Bildern und Werken anlässlich ihres 10. Todestages an unsere Künstlerin und Freundin „Beli“ erinnert. Bereits heute sind alle zum diesjährigen Kunstsalon vom 27. Oktober bis 04. November im Kulturhaus Aufenau herzlich eingeladen“, so Bürgermeister Krätschmer. Zur Erinnerung finden Lesungen mit noch nicht veröffentlichten Texten und Geschichten von Beate Hübner statt. Die Lesungen werden durchgeführt von Ilse Werder, Gudrun Schäfer und Ingrid Kuhls am 04. November ab 11.00 Uhr in der Ausstellung im Kulturhaus Aufenau.

Neben dieser Gedächtnisausstellung mit Bildern und Werken von Beate Hübner werden auch Werke anderer Künstler präsentiert, mit dabei Jörg Eifert (diesjähriger Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises aus Hanau), aus dem Jossgrund kommend Ingrid Sonntag-Ramirez (beide aus dem Gebiet der Malerei), mit dabei aus Schlüchtern Barbara von Monkiewitsch und Sabine Eichenauer-Stemmler aus Wächtersbach mit Fotographien. Zu sehen sein werden auch Plastiken von Helmut Kunkel und Evelyn Müller angelehnt an die Werke von Beate Hübner. Zur Eröffnung spielt das Wiener Musik- und Maskentheater aus Schlüchtern.

„Beate Hübner hat gezeigt, dass man mit wenig Aufwand kulturell Vieles in einer Gemeinde wie Flörsbachtal oder in unserer Stadt Wächtersbach bewegen kann. Aufbauend auf ihr Lebenswerk gilt es, dieses künstlerische Wirken und Arbeiten in unseren Städten und Gemeinden weiterhin zu fördern und zu unterstützen“, so Bürgermeister Krätschmer resümierend. +++