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24.10.07 - Großenlüder

Übung mit "anspruchsvoller Schadenslage" - Gefahrgutunfall ZKW Otterbein

Eine Gefahrgutübung beim ZKW Otterbein mit allen G-ABC Einsatzkräften der Großgemeinde Großenlüder sowie Bad Salzschlirf fand am vergangenen Wochenende in Müs statt. Um 15.55 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Müs zu einem vermeintlichen Gefahrgutunfall mit zwei eingeklemmten Personen auf dem Betriebsgelände des Zement- und Kalkwerkes Otterbein alarmiert. Folgende angenommene Lage wurde vorgefunden: Bei Rangierarbeiten zwischen der betriebseigenen Tankstelle und der LKW-Werkstatt hatte ein LKW das Silo mit Kohlenstaub umgestoßen, dieses Beschädigte einen 1000 Liter Tank mit hochkonzentriertem Herbizid für die Unkrautbekämpfung. Bei diesem Unfall wurden zwei Mitarbeiter verletzt und eingeklemmt. Über die Notrufnummer 112 alarmierte ein weiterer Mitarbeiter sofort die Feuerwehr.

Bereits bei der ersten Lagemeldung auf Sicht alarmierte Zugführer Markus Bien über die Leitfunkstelle Fulda alle Gefahrguteinsatzkräfte der Großgemeinde Großenlüder sowie Bad Salzschlirf über die speziell eingerichtete Gefahrgutschleife. Die Freiwillige Feuerwehr Müs führte die Erstmaßnahmen, wie Menschenrettung unter schwerem Atemschutz, Absperrung der Einsatzstelle und Spezialkräfte nachfordern, durch. Sofort nach Eintreffen des Gerätewagen Gefahrgut II, TLF 16/25 und Rüstwagen 1 der Freiwilligen Feuerwehr Großenlüder wurde unverzüglich mit der Gefahrstoffanalyse sowie Ausrüstung der anwesenden GABC Einsatzkräfte mit Chemieschutzanzügen (CSA ) begonnen.

Bei der weiteren Erkundung wurden die vorhandenen Gefahrstoffe, wie z.B. Benzin, Diesel, Flüssiggas, Vinylacetat und Kohlenstaub detailliert mit der Gefahrnummer und Kemmlerzahl per Funk an die Übungsleitung übermittelt. Als Übungsleitung fungierten Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt, der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Rolf Post sowie der Gemeindejugend-feuerwehrwart Torsten Schnell. Frau Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand, Ortsvorsteher Herr Bernhard Keller, Herr Josef Schaab und Herr Anton Kreis als Brandschutzbeauftragter des Betriebes sowie einige Zuschauer machten sich als Übungsbeobachter ein Bild von der Leistungsfähigkeit der örtlichen Feuerwehren. Alle zeigten sich über die modernen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ihrer örtlichen Feuerwehren sehr beeindruckt.

Zugführer Markus Bien diente jetzt als Abschnittsleiter Menschenrettung. Daniel Schröder von der Freiwilligen Feuerwehr Müs diente in Zusammenarbeit mit Marco Odenwald von der Freiwilligen Feuerwehr Großenlüder als Abschnittsleiter Gefahrgut. Unter großem Zeitdruck musste die zweite eingeklemmte Person mit der Mannschaft des Rüstwagen 1 und des TLF 16/25 unter schwerem Atemschutz und Einsatz der Hebekissen aus dem Gefahrenbereich gerettet werden. Nach der Notdekontaminier-ung wurden die zwei verletzten Personen dem MHD Blankenau/Hainzell zur weiteren Betreuung übergeben.

Die Freiwillige Feuerwehr Bimbach bekam beim Eintreffen an die Einsatzstelle die Aufgabe, Absperrung der Kanaleinläufe sowie Auffangen des Gefahrstoffes Herbizid ( Gefahrnummer 336 und Kemmlerzahl 3021). Zeitgleich hatten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Salzschlirf den Dekontaminierungsplatz eingerichtet und betrieben. Nach ca. 20 Minuten schwerstem Einsatz in den Chemieschutzanzügen (CSA) , wurden die Bimbacher Einsatzkräfte auf dem Dekontaminierungsplatz gesäubert. Der nächste CSA Trupp führte nun die begonnene Arbeit weiter. Nachdem die Gefahrstoffe von Marco Odenwald mit Hilfe der Einsatzliteratur im GWG II analysiert war, gab die Übungsleitung Befehl, den ausgelaufenen Gefahrstoff mit Mittelschaum abzudecken, um so die Gefahr einer Entzündung bzw. Explosion zu vermeiden.

Weitere Gefahren wurden von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Uffhausen und Kleinlüder, nachdem sie die Wasserversorgung hergestellt hatten, bekämpft. Sie schirmten einen Flüssiggastank ab und schlugen die aufsteigenden Dämpfe mit einem Wassersprühstrahl nieder. Als vierter CSA-Trupp gingen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kleinlüder vor. Hier war die Aufgabe, in der begrenzten Einsatzzeit ( 20 Minuten ) den Gefahrstoff mittels einer Fasspumpe aus dem beschädigten Behälter umzupumpen.

Nach ca. 75 Minuten wurde die Übung beendet. Direkt an Ort und Stelle wurde die Übungsbesprechung durchgeführt. Alle teilnehmenden Kräfte konnten sich ein Bild über das Einsatzszenarium machen. Jeder eingesetzter Gruppen-, Zugführer, Abschnittsleiter berichtete über seine Aufgabe und zeigte am praktischen Beispiel, was gut war und das nächste Mal besser gemacht werden müsste. Angesichts des Schaumteppichs wurde auch über vorhandene Möglichkeiten der Löschwasserrückhaltung gesprochen.

Nachdem alle Geräte in den Fahrzeugen wieder verladen und die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit waren, bedankte sich Josef Schaab bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren. Nach der Einweisung des Wehrführerausschusses der Gemeinde mit allen Feuerwehrführungskräfte im Frühjahr war die große Gefahrgutübung mit 69 Einsatzkräften aus der Großgemeinde in Verbindung mit der Feuerwehr Bad Salzschlirf eine positive Maßnahme zum vorbeugenden Brandschutz. Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand und Ortsvorsteher Bernhard Keller zeigten sich sehr beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der örtlichen Feuerwehren. Herr Keller freute sich über das niedrige Durchschnittsalter und das große Interesse der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner für den Dienst am Nächsten. +++
















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