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Orgelbauer Matthias Beckers erläutert Pfarrer Hofmann und dem Kirchenvorstand eine Holzpfeife. - Fotos: Dieter Graulich

Orgelbauer Michael Hoeft beim Stimmen einer Holzpfeife.

26.10.07 - VB

Orgel gereinigt, Blasebalg ausgebessert und Prospektpfeifen erneuert in Feldkrücken

In fast sechswöchiger Arbeit ist jetzt die Orgel der Feldkrücker Kirche (Stadt Ulrichstein, Vogelsbergkreis) mit hohem Kostenaufwand gereinigt und restauriert worden. Durch Renovierungsarbeiten der letzten Jahre in der Kirche selbst, war die Orgel arg in Mitleidenschaft gezogen worden und es musste dringend eine Reinigung erfolgen.

Dabei stellte sich heraus, dass insbesondere der Blasebalg marode war und dieser wieder neu aufgebaut werden musste. Zudem wurden auch neue Prospektpfeifen, die an der Vorderseite der Orgel von der Gemeinde gesehen werden können, eingebaut. Die Kosten für dieses Projekt betragen etwa 18.000 Euro, eine Summe, die in erster Linie von der Kirchengemeinde Feldkrücken aufgebracht werden muss.

Pfarrer Manfred Hofmann informierte sich dieser Tage zusammen mit Mitgliedern des Kirchenvorstandes über den Stand der Arbeiten. Der Ortsgeistliche wies zunächst darauf hin, dass Feldkrücken bereits seit Jahrhunderten eine evangelische Kirche besitzt. So stehe in einem Schreiben vom 8. Juni 1732 (Im Staatsarchiv Darmstadt): „Im Ort steht eine sehr alte, baufällige, den Einfall und gäntzlichen Ruin täglich androhende Kirche.“ Mit dem Schreiben bittet man den Landgrafen um Bewilligung einer Kollekte für den Bau einer neuen Kirche. Diese wird am 27. November genehmigt.

Der Rohbau stand dann Ende Juli 1735. Es dauerte dann noch mehrere Jahre bis die Kirche fertig gestellt wurde, denn aus einem Schriftstück ist zu entnehmen, dass sie im September 1739 nur notdürftig hergerichtet ist.

Die Gemälde in der Kirche werden von dem Maler Johannes Peter Martin aus Romrod im Jahre 1774 gefertigt. Von Hartmann Bernhard aus Romrod stammt die 1834 eingebaute Orgel. August Förster aus Lich baute die Orgel 1901 um. Neben Änderungen an der Balganlage und der Mechanik, sei vor allem der Einbau neuer Metallpfeifen hervor zu heben, führte Pfarrer Hofmann aus.

Das Ergebnis dieses Umbaues sei ein technisch und musikalisch sehr erfreuliches Instrument, das zwar nicht mehr den originalen Stand von 1834 in allen Teilen aufweise, jedoch in der veränderten Form die Auseinandersetzung eines guten Handwerkers der Jahrhundertwende mit einer älteren Orgel dokumentiere.

Bereits 28 Jahre später wurde allerdings eine erneute Renovierung notwendig, da seit dem 1. Weltkrieg die Prospektpfeifen aus Zinn fehlten und nun durch Prospektpfeifen aus Zink ersetzt wurden. Bei der jetzigen Restaurierung, durch die seit 1842 mit dem Orgelbau tätige Firma Förster und Nicolaus aus Lich, hat die Orgel wieder einen Teil Prospektpfeifen aus Zinn erhalten. Insgesamt besitzt die Denkmalsorgel 339 Metall- und 181 Holzpfeifen.

Die beiden Orgelbauer Matthias Beckers und Michael Hoeft, zeigten Hofmann und seinem Kirchenvorstand wie der Blasebalg, der früher oftmals von den Konfirmanden betätigt werden musste, heute aber elektrisch bedient wird, teilweise erneuert wurde und wie die Holz- und Metallpfeifen gestimmt werden. ++gr++


Die neuen sichtbaren Orgelpfeifen aus Zinn...

Das Innere der Orgel mit links dem Blasebalg und rechts den Holz- und Metallpfeifen.

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