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Selbst das Stopfen der Weihnachtsgans wird zum besonderen Spektakel. - Fotos: Hans Schmidt

Nicht zu glauben, Theo und Martha, die sonst spinnefeindlichen Nachbarn, wollen zum Schluss auch noch heiraten.

24.11.07 - VB

„Ach, du fröhliche ...“ - Schauspieler der Theaterbühne Hutzdorf überzeugten erneut

HUTZDORF. Eine Schießerei im Wildpark, eine Leiche im Keller, eine räuberisch abgesägte Edeltanne in Nachbars Garten - wie reimt sich das alles zusammen? Eine weiß es, doch sie verrät vorerst nichts. Mit dem vorweihnachtlichen Schwank in drei Akten, von Bernd Gombold, dem 40-jährigen Bürgermeister aus dem Baden-Württmbergischen Inzighofen, konnte die Hutzdorfer Laienspielschar erneut unter Beweis stellen, dass sie auch auf einer großen Theaterbühne bestehen könnte. Gestern Abend gingen im Hutzdorfer Dorfgemeinschaftshaus die diesjährigen Aufführungen zu Ende, in denen sich die Laienspieler von den Beifallsstürmen eines jeweils dankbaren Publikums zu schauspielerischen Höchstleistungen anspornen ließen. In vielen Übungssunden haben sie den umfangreichen Text des Autors nicht nur gut erlernen, sondern auch dessen Ideen perfekt umsetzen können.

Die mit viel gutem Geschmack umgestaltete Bühne des Dorfgemeinschaftshauses zum gemütlichen Wohnzimmer der Familie Maier bildete den Rahmen für die acht KünstlerInnen, die gekonnt rüber brachten, wie sich eine feucht-fröhliche Vereinsfeier auf das Gedächtnis auswirken kann. Auch mit „Ach, du fröhliche …“ haben alle Mitwirkenden, wie in all den Jahren zuvor, unterstrichen, dass sie sich sehr gut mit ihren Rollen identifizieren konnten. Der Berichterstatter hält es deshalb auch in keiner Weise für angebracht, die schauspielerische Leistung einer Person des gesamten Ensembles besonders hervorzuheben, er könnte leicht Gefahr laufen, die einer anderen zu schmälern.

Bei Familie Maier hängt an „Heiligen Abend“ der Haussegen schief, denn die Weihnachtsfeier des Sportvereins am Vorabend hat Vater Anton(alias Frank Lachmann) und Sohn Markus(Wingolf Jennert) ganz schön zugesetzt. Die beiden Herren erwachen mit schwerem Kopf und großen Erinnerungslücken von den Vorgängen der letzten Nacht. Mutter Rita (Gaby Walde) ist alles andere als erfreut, denn Anton hat auch noch vergessen, den Weihnachtsbaum zu besorgen.

Die Chefin des Hauses erlebt den Alptraum einer jeden Hausfrau: Weihnachten steht vor der Tür und weder die Weihnachtsgans noch das Gästezimmer für den Weihnachtsbesuch sind vorbereitet. Rita kann von ihren beiden Männern nach durchzechter Nacht keine Hilfe erwarten – Laut der neugierigen und schwatzhaften Nachbarin Martha Strecker(Sonja Nowraty), die überall ihre Nase hineinsteckt, müssen sich in der letzten Nacht auch noch höchst seltsame Dinge zugetragen haben: Ein schrecklicher Verkehrsunfall mit Fahrerflucht, ein angeblich im Garten verscharrtes Unfallopfer, eine Leiche in einem schwarzen Plastiksack im Keller und eine wilde Schießerei im Wildpark. Mehrere Indizien sprechen dafür, dass Anton und Markus damit etwas zu tun haben. Mitten in dieses Chaos platzen auch noch Antons Schwager Karl-Otto (Frank Döring) samt Ehefrau Agathe (Kerstin Pflanz). Auch sie sind hell empört, denn in ihr Juweliergeschäft wurde vergangene Nacht eingebrochen. Auch hierbei haben Anton und Markus wohl bedauerlicherweise ihre Finger im Spiel. Zu allem Überfluss ist noch Nachbar Theo (Holger Hofmann) erzürnt, weil ihm jemand in besagter Nacht seine schöne Weißtanne – das Prunkstück seines Gartens – abgesägt hat. Die neugierige Martha ist sich sicher, hierbei Anton und Markus als Täter beobachtet zu haben.

Tatsächlich – die schöne Weißtanne befindet sich im Haus der Familie Maier und muss immer wieder versteckt werden, wenn Nachbar Theo kommt. Stattdessen stellen die Maiers kurzerhand einen kitschigen Plastikbaum auf – aber auch dieser kann nicht stehen bleiben, da sonst Mutter Rita endgültig ihre Koffer packt und auszieht. Somit geraten Anton und Markus in immer größere Schwierigkeiten und wissen bald keinen Ausweg mehr. Licht ins Dunkel bringt erst Sabine (Anne Schubert), die Freundin von Markus, die alles wusste, weil sie mit den beiden Herren auf ihrer nächtlichen Zechtour unterwegs war. Aber weder Markus noch Anton können sich daran erinnern und so lässt Sabine die beiden "Nachtschwärmer" erst einmal genüsslich zappeln.

Erst zum Schluss stellt sich der angeblich so schreckliche Unfall als Wildunfall heraus, die Leiche im Plastiksack im Keller entpuppt sich als das überfahrene Reh und der angenommene Diebstahl im Juweliergeschäft war nichts anderes als der nächtliche "Einkauf" von Weihnachtsgeschenken durch die angetrunkenen Männer zu vorgerückter Stunde. Der gefällte Weihnachtsbaum aus Theos Garten war kein Diebstahl, sondern seine eigene Idee. Schließlich stellte sich heraus, dass auch Theo an der nächtlichen Zechtour beteiligt war und ebenso wenig wusste wie seine Kumpane. Zum Schluss, als sich alles in Wohlgefallen auflöst, wollen sich die normalerweise spinnefeindlichen Nachbarn Martha und Theo auch noch in den sicheren Hafen der Ehe begeben.(hs) +++


Erst zum Schluss klärte Sabine, Anne Schubert, alle Geschehnisse der vergangenen Nacht auf, schließlich war sie völlig nüchtern mit von der Partie gewesen. Nicht schlecht staunten dabei:Martha Strecker, Sonja Nowraty; Rita, Gaby Walde; Aghata, Kerstin Pflanz: Karl-Otto, Frank Döring; Theo, Holger Hofmann; Anton, Frank Lachmann, und Markus, Wingolf Jennert, Bild von links.

Ohne die Vor- oder Einsagerin oder Souffleuse Kathrin Turba, die Tontechniker, Klaus Konheiser, Foto, Christof Nowraty und Uwe Höbler und die Maskenbildnerin Doris Rietzrau, wären die Aufführungen der LaienspielerInnen sicherlich erheblich weniger reizvoll. Foto von links.

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