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In der Ausstellung über den Münchner Künstler Thomas Buscher ist auch eine Werkstatt zu sehen. Im Hintergrund die Werkstatt mit den Modellen des Hochaltars der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. - Fotos: Friedrich

Auch das zeigt die Ausstellung. Zweimal die Darstellung Gottvaters. Als junger Mann im Dom zu Speyer, als gealterter Gottvater dann in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen.

29.11.07 - RHÖN

Weihbischof BAUER eröffnet Sonntag Buscher-Ausstellung: Hochaltar ist letztes Werk

BAD KÖNIGSHOFEN. Mit einem Gottesdienst am Sonntag um 18 Uhr erinnert die Pfarrgemeinde Bad Königshofen an den Münchner Künstler Thomas Buscher. Sein letztes Werk ist der Hochaltar der Stadtpfarrkirche. Kein Geringerer als der Würzburger Weihbischof Helmut Bauer kommt dazu nach Bad Königshofen. Gerne hat er zugesagt, da er doch über Jahre hinweg als Direktor des Kilianeums in Königshofen war. Nach dem Gottesdienst findet ein Festakt in der Schranne von Bad Königshofen statt. Dort wird Weihbischof Bauer die Ausstellung dann offiziell eröffnen.

Thomas Buscher hat im Auftrag des damaligen Stadtpfarrers Adam Pfeuffer den Hochaltar 1934 für das Gotteshaus konzipiert, jedoch die Fertigstellung nicht mehr erlebt. Aus seiner Hand stammen noch die Engelsfiguren links und rechts des Tabernakels sowie die überlebensgroße Figur von Gottvater. Die Urgroßnichte des Künstlers Charlotte Baumann-Hendriks und die Kunsthistorikerin Adelheid Waschka haben die Ausstellung konzipiert, die derzeit noch in Miltenberg zu sehen ist. Thomas Buscher, ein Münchner Bildhauer lebte von 1860 bis 1937 . Er hatte in Ober- und Unterfranken mehr als 80 Altäre und Heiligenfiguren in den Jahren um 1900 bis 1937 geschaffen. Buschers letztes Werk ist der Hochaltar der Stadtpfarrkirche in Bad Königshofen.

Dort ist auch das letzte Portrait des Münchner Künstlers, das ihn als alten Mann mit einer Brille zeigt, in einem Altarbild zu sehen, das das Pfingstwunder darstellt. Buschers Freund, August Weckbecker, der nach dem Tod von Thomas Buscher die weitere Ausführung des Hochaltares übernahm, hat den Münchner Künstler in Bad Königshofen als Jünger Jesu dargestellt hat. „Das Porträt hing im Haus meines Urgroßonkels“, sagt Charlotte Baumann-Hendriks, die Urgroßnichte, die sich vor zwei Jahren auf die Suche nach Buscher-Altären und Skulpturen machte, und nennt die Darstellung am Hochaltar ein besonderes Vermächtnis an die Pfarrei Bad Königshofen.

Der bekannte Münchner Bildhauer fertigte in Königshofen 1934 lediglich die Altarengel, skizzierte den Hochaltar und erarbeitete ein Modell. Am 7. September wurde eine Ausstellung unter dem Thema "Bayerischer Realismus zwischen Neogotik und Neobarock" im Bürgerhaus in Hallstadt bei Bamberg eröffnet, die dann in Tauberbischofsheim, in Schweinfurt und schließlich im Dezember in Bad Königshofen zu sehen sein wird. Charlotte Baumann-Hendriks war in den vergangenen Monaten mit der Kunsthistorikerin Adelheid Waschka aus Bamberg in ganz Deutschland unterwegs, um nach Buscher-Werken zu suchen. Anlass ist der 70. Todestag des Münchner Künstlers.

Auf den Spuren Buschers wurden mittlerweile mehr als 80 Werke in Franken entdeckt, darunter in der Nagelkapelle im Bamberger Dom, in Hallstadt bei Bamberg, Kleinheubach in Unterfranken, Schweinfurt, Röthlein und Bad Königshofen. Der kunstsinnige Königshofener Stadtpfarrer Adam Pfeuffer ließ den Altar einst aufstellen. Der Altar zeigt in der Mitte den Gnadenstuhl mit Gott Vater und Christus am Kreuz, vier Bildtafeln, die die Erschaffung der Erde, die Geburt Christi, das Abendmahl und das Pfingstwunder darstellen. „Man sieht in Bad Königshofen ganz deutlich seine Handschrift,“ sagt die Urgroßnichte Buschers und verweist auch auf Gott Vater und Christus am Kreuz. Gerade hier ist zu erkennen, dass er dieses Werk zumindest noch selbst begonnen hat. Buscher hat es verstanden, seinen Figuren Leben einzuhauchen, sagt die Baumann-Hendriks und weiß auch, dass er durchaus Menschen in seinen Werken verewigte, die er auf der Straße sah.

Das erkennt man unter anderem bei der Ausstellung, die in zahlreichen Exponaten und Fotografien Einblicke in das Wirken und Schaffen des Münchner Künstlers gibt. Unter anderem sieht man dort auch eine Werkstatt und den Hintergrund, der die Entstehung des Bad Königshofener Hochaltares anhand zweier Modelle zeigt. Zu sehen sind auch die beiden Darstellungen von „Gottvater“, wobei die eine im Dom zu Speyer einen jungen Mann als Gottvater zeigt, in Bad Königshofen ist es dann die Darstellung eins gealterten Gottvaters. Die Ausstellung in Bad Königshofen ist bis Ende Januar 2008 zu den Öffnungszeiten zu sehen. (hf)+++

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