Fördergelder für Investitionen bei 2 Landwirtsfamilien in Groß-Felda und Wahlen

„Das Hessische Einzelbetriebliche Förderprogramm Landwirtschaft dient einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen, umweltschonenden, tiergerechten und multifunktionalen Landwirtschaft“, erklärte der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Karl-Winfried Seif, anlässlich der Übergabe von Förderbescheiden im Vogelsbergkreis gestern Nachmittag. Nach dem Einzelbetrieblichen Förderprogramm Landwirtschaft gingen Förderungen an die Familie Zaumsegel in Feldatal-Groß-Felda sowie an die Familie Schäfer in Kirtorf-Wahlen.

Die einzelbetriebliche Förderung sei eine der Hauptsäulen zur Entwicklung des ländlichen Raumes, erklärte der Staatssekretär. Durch die Investitionen der landwirtschaftlichen Betriebe werde die Wertschöpfung des ländlichen Raumes maßgeblich beeinflusst. Mit dem Programm könnten investive Maßnahmen in landwirtschaftlichen Unternehmen gefördert werden, die insbesondere zur Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen, Rationalisierung und Senkung der Produktionskosten und Erhöhung der betrieblichen Wertschöpfung beitragen.

Durch die Umsetzung des Einzelbetrieblichen Förderprogramms im Vogelsbergkreis seien in den letzten fünf Jahren 85 Bewilligungen übergeben worden. „Dadurch wurden ca. 20,3 Millionen Euro investiert, und es flossen 4,8 Millionen Euro an Fördermitteln in den Vogelsbergkreis“, betonte Seif.

Mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides an die GbR Karl, Doris und Joachim Zaumsegel in Feldatal-Groß-Felda sollen Investitionen für einen modernen Boxenlaufstall für Milchkühe gedeckt werden. Die GbR Zaumsegel bewirtschaftet bereits heute fast 190 ha landwirtschaftliche Fläche mit cirka 110 Milchkühen und rund 130 weiblichen Nachzuchten.

Die Familie Marco Schäfer aus Kirtorf-Wahlen erhielt den Förderbescheid, um den im Jahr 2000 ausgesiedelten Milchviehstall in der Gemarkung Gleimenhain mit der geplanten Baumaßnahme entsprechend zu erweitern. Herr Schäfer bewirtschaftet zurzeit rund 120 ha landwirtschaftliche Fläche bei knapp 100 Milchkühen, 30 Mastbullen und zahlreichen weiblichen Nachzuchten.

Karl Zaumsegel dankte für die Überreichung des Förderbescheides und informierte den Staatssekretär bei einem Rundgang über das geplante Projekt. An einem aufgerollten Heuballen informierte er Seif aber auch über eines der größten Probleme der letzten Jahre: Die Schwarzwildplage. So seien auf unzähligen Wiesen Silage- und Heuernte nur sehr schwer möglich. Kritik übte Zaumsegel an der schlechten Bejagung durch Hessen-Forst.

Die Schwarzwildplage war auch ein Problem beim zweiten Vogelsberger Betrieb von Marco Schäfer im Kirtorfer Ortsteil Wahlen. Schwerpunkt sei gerade jetzt die Milchlieferung, betonte Schäfer bei einem Rundgang. Leider sei die Milchquote etwas knapp und er überliefere derzeit etwa um zehn Prozent. Aber auch die Färsenaufzucht laufe zurzeit recht gut.

Der Staatssekretär wurde bei der Bescheidübergabe vom Kreislandwirt Norbert Reinhardt (Haarhausen), Amtsleiter Karl-Peter Mütze vom Amt für den ländlichen Raum beim Vogelsbergkreis sowie den zuständigen Bearbeitern Gerold Rausch und Eva Stein begleitet.

„Für die Erhaltung und Attraktivität ländlicher Räume ist eine leistungsfähige Landwirtschaft zwingend notwendig, die auch unter zukünftig verschärften Wettbewerbsbedingungen bestehen kann“, führte der Staatssekretär Seif aus. Mit diesen Fördermaßnahmen würden wieder zwei zukunftsorientierte Betriebe zum Wohle des ländlichen Raumes weiterentwickelt. (dg) +++