Hilfsgüter auf dem Weg nach Burkina Faso: Sogar ein Auto im Container

23 Fahrräder, 16 Nähmaschinen, ein Auto, Büro- und Schulmaterialien, Verstärker und Boxen für Schulen, Schuhe und Bekleidung sowie viele gute Wünsche befinden sich auf dem Weg nach Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Burkina Faso. Der Container, der mit all diesen Dingen gefüllt wurde, war Ergebnis einer Aktion des Hosenfelder Vereines Burkina Faso macht Schule, kurz „Bufamaschu“.

Obwohl der Verein erst seit Juli 2007 existiert, konnte die Planung, Organisation und Abwicklung eines Containertransportes in Kooperation mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (gtz) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (bmz) gemeistert werden. „Die Übernahme eines Großteils der Transportkosten durch gtz und bmz war für uns ausschlaggebend, um die Sammlung und letztendlich den Versand der vielen gespendeten Dinge durchzuführen.“, so Anja Listmann, erste Vorsitzende von Bufamaschu.

Bufamaschu arbeitet eng mit dem Partnerverein „Un enfant une education“ in Burkina Faso zusammen und beide Vereine haben sich zum Ziel gesetzt, Kindern durch die Vermittlung von Patenschaften einen Schulbesuch zu ermöglichen.

„Eine Anfrage bei der gtz über Bezuschussung der Containerverschiffung“, so Anja Listmann weiter, „ergab, dass wir Dank unseres Status der Gemeinnützigkeit förderungswürdig waren und die Organisation in diesem Jahr noch Gelder für Förderprogramme bewilligte. Wir informierten alle unsere Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins, die dann in erster Linie Fahrräder und Nähmaschinen, aber auch Schul- und Büromaterial zusammentrugen.“ Gesammelt wurden die Dinge in Hosenfeld-Pfaffenrod, dem Vereinssitz und Wohnort der Vereinsvorsitzenden.

„Es ist schön zu sehen, wie positiv viele Menschen auf die Arbeit unseres Vereins reagiert haben und mit wie viel Engagement und Freude viele unserer Vereinsmitglieder, aber auch Familie und Freunde bei dem Beladen des Containers geholfen haben.“ Ein ganz besonderer Dank, so Listmann, gelte dem Autohaus Scheller aus Fulda, das einen VW Golf gespendet hatte. Und der Geschäftsinhaber Hans Scheller ließ es sich nicht nehmen, bei der Beladung des Transportes dabei zu sein.

Allein vier der Nähmaschinen stammten von der Firma Otto Diel aus Künzell, die neben den Maschinen noch eine Reihe von Zubehörartikeln lieferte. Ein großer Container im kleinen 130-Seelen-Dorf Pfaffenrod – das war ein ungewohntes Bild im Ort und bei der Beladung griffen viele kleine Rädchen ineinander und komplettierten die Planung und Organisation des Hilfstransportes.

Um das Auto in den Container zu fahren, hatte sich die Kfz-Werkstatt Laimer aus Jossa die Mühe gemacht, den Golf auf einen Anhänger zu fahren und von dort über Holzbohlen in den Container zu verfrachten – keine alltägliche Arbeit für Horst Laimer und Frank Helwig, die jedoch mit Ruhe und Knowhow das Auto in der hintersten Ecke des Containers versenkten.

Nach der zweistündigen Beladung und Verzurrung der vielen Dinge waren alle Helfer froh, als der LKW mit den Ladepapieren Pfaffenrod verließ und in Richtung Frankfurt davon fuhr. Von dort wird der Container dann auf dem Wasserweg zunächst nach Antwerpen verfrachtet, von wo es dann am 25. Dezember 2007 auf einem Containerschiff nach Abidjan an der Elfenbeinküste geht. Die 1000 km auf dem Landweg in die Hauptstadt Burkina Fasos sind schließlich die letzte Etappe auf dem langen Weg Pfaffenrod – Ouagadougou. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte dies bereits Mitte Januar der Fall sein.

„Es ist für uns unvorstellbar“, so Listmann, „wenn Kinder keine Schuhe, nicht ausreichend Essen und Bekleidung haben und der Besuch einer Schule nur einem geringen Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen vorbehalten bleibt.“ Dies und eine persönliche Verbindung zum Land Burkina Faso waren für Anja Listmann und ihren Mann Klaus Beweggründe, den Verein „Bufamaschu“ zu gründen und sich für Bildung und Kinder in dem westafrikanischen Land einzusetzen.

„Das nächste Ziel ist ein besonders großes“ verrät Anja Listmann, denn wir planen gemeinsam mit unserem Partnerverein den Bau eines Mädcheninternates in Tintilou, einer Gemeinde 35 Kilometer südwestlich der Hauptstadt. Und hierfür muss zunächst das Geld für eine Brunnenbohrung aufgebracht werden, um die Infrastruktur für die Schule und die Bevölkerung vor Ort zu optimieren.

Weitere Informationen zur Vereinsarbeit und den Projekten von Bufamaschu sind auf der Homepage http://www.bufamaschu.de zu finden. Wer dem gemeinnützigen Verein helfen möchte: Burkina Faso macht Schule, Konto 203 500 039, Raiffeisenbank Großenlüder, Bankleitzahl 530 620 35 . +++