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Einsatz für Christoph 28... - Fotos: Hans-Hubertus Braune

...routiniert sind die Rettungsflieger innerhalb kürzester Zeit in der Luft.

22.01.08 - Fulda

1.196 Einsätze für Rettungsflieger Christoph 28 - "Zeitgewinn für Patienten"

"Die Qualität des Leitstellen-Disponenten und des Notrufes sind wichtig, damit wir keine wertvollen Minuten verlieren", sagte Joachim Schrimpf heute Vormittag während einer Pressekonferenz des Automobilclubs ADAC im neuen Rettungszentrum am Fuldaer Klinikum. Während der Mann der ersten Stunde am 1984 eröffneteten Rettungshubschrauber-Stützpunkt die Journalisten über die Arbeitsläufe informierte, piepsten plötzlich die Melder der Retter. "Einsatz für Christoph 28". Die diensthabende Besatzung mit Pilot Peter Reinisch, Rettungsassistent Joachim Schrimpf sowie Notarzt Wolfram Beres sind innerhalb von zwei Minuten in der Luft, während die Pressevertreter wesentlich aufgeregter wirken.

Sie beobachten in der Fahrzeughalle gespannt den routinierten Einsatz. Während der Hubschrauber, der im vergangenen Jahr 2007 zu 1.196 Starts gerufen wurde, Richtung Rhön am Horizont entschwindet, gehen die ADAC-Vetreter sowie Peter Münstedt, Leitender Notarzt am Klinikum Fulda und Pilot Klaus Mader mit den Medienleuten wieder in die gemütliche Wohnküche der Flieger.

Die gelben Engel zogen am heutigen Dienstag ihre Jahresbilanz und wählten dafür den erneuerten Standort in der Domstadt aus. Deutschlandweit sind die Einsätze im Jahr 2007 um 6,8 Prozent auf 42.206 gestiegen. Spitzenreiter ist Christoph 31 aus Berlin mit 2.990 Starts. Der heimische Rettungshubschrauber liegt im Mittelfeld. "Der milde Winter und die warmen Temperaturen im Frühjahr sorgten relativ frühzeitig im Jahr zu einer erhöhten Anzahl an Freizeitunfällen. In den Monaten März bis Mai lag die Steigerung sogar bei durchschnittlich 20,5 Prozent", sagte Christine Bauer vom ADAC.

Wer dachte, dass schreckliche Unfälle ob im privaten Bereich, am Arbeitsplatz oder auf der Straße die häufigste Ursache für die Alarmierung der Rettungshubschrauber sind, täuscht. Bei über der Hälfte aller Einsätze (58 Prozent) handelte es sich um internistische Notfälle wie akute Herzerkrankungen oder Schlaganfälle. Hier sei es besonders wichtig, dass die Patienten möglichst schnell versorgt werden können, sagte Münstedt. Folgeschäden könnten verringert und so auch die Kosten für einen ansonsten längeren Krankenhausaufenthalt gesenkt werden. Die Kosten für Rettungseinsätze aus der Luft übernehmen übrigens die Krankenkassen. Sie werden über die Flugminuten abgerechnet.

Die Einsätze werden von den Leitstellen-Disponenten von Rettungsdienst und Feuerwehr entschieden und koordiniert. "Bei Nebel unter 800 Meter Sicht, Wolkenuntergrenze von 150 Meter, Eisregen oder Gewitter können die Hubschrauber nicht fliegen", sagte Mader. Dies gilt auch in der Nacht, da eine Landung im freien Gelände zu gefährlich wäre. "Stromleitungen können im Dunkeln nicht erkannt werden".

Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang sind die drei Piloten, acht Rettungsassistenten und rund 40 Notärzte des benachbarten Klinikums im Wechselschichtdienst bereit, um den Menschen in Osthessen und dem angrenzenden Thüringen zu helfen. "Die Arbeit und das Engagement von Ersthelfern ist jedoch besonders wichtig. Hier kann ansonsten wertvolle Zeit verloren gehen, die auch wir nicht mehr aufholen können", sagte Schrimpf und appelliert an die Menschen, Erste Hilfe-Kurse zu besuchen und im Ernstfall auch zu helfen.

Schrimpf, der sich noch genau an seinen ersten Einsatz während der Einweihungsfeier erinnern kann, hat bereits rund 3.600 Rettungsflüge hinter sich. Der Einsatz während des Pressetermins führte ihn und seine Kollegen in Richtung Tann. Eine schwangere Frau war im Rettungswagen auf dem Weg in ein Krankenhaus als die Wehen in immer kürzeren Abständen einsetzten. Die Bodenbesatzung entschied sich, einen Notarzt anzufordern. Innerhalb weniger Minuten flog Reinisch seine Kollegen Schrimpf und Beres zu der Frau. Sie kam ins Klinikum. Der Mutter und ihrem Baby gehe es gut, erfuhr osthessen-news später aus dem Klinikum. Darüber freuen sich natürlich auch die Rettungsflieger.

Die Männer und Frauen vom ADAC-Luftrettungsteam können im Notfall über die Notrufnummer 112 alarmiert werden. Um den Leitstellen-Mitarbeitern möglichst genaue Informationen liefern zu können, geben die Rettungsorganisationen Tipps für das Absetzen eines Notrufes:

- Wo geschah es?

- Was geschah?

- Wie viele Personen sind betroffen?

- Welche Art der Erkrankung/Verletzung liegt vor?

- Weitere Gefahren?

- Warten auf Rückfragen!

Der Anrufer sollte erst auflegen, wenn die angerufene Leitstelle keine Fragen mehr hat und das Gespräch beendet. (Hans-Hubertus Braune) +++


Rettungsassistent Joachim Schrimpf ist gleichzeitig auch für die Technik zuständig.








Vor dem Einsatz sprachen Peter Reinisch (Zweiter von links), Dr. Wolfram Beres (Dritter von links) und Dr. Peter Münstedt (rechts) mit den Pressevertretern.

Mann der ersten Stunde bei den Fuldaer Rettungsfliegern: Rettungsassistent Joachim Schrimpf.


Pilot Peter Reinisch.

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