Fulda Challenge 2. Tag: Geländewagen-Bedienung & Bergrennen im Schnee

Der erste Wettkampftag der Fulda Challenge verlangte den Teilnehmern bereits alles ab. Mit dem Geländewagenparcours und dem Mountainrun sind die ersten wichtigen Entscheidungen gefallen. Nach einer kalten Nacht im Zelt bei minus 24 Grad, waren die Athleten froh, dass die Wettkämpfe endlich losgehen.

Als erstes stand Geländewagen-Handling auf dem Programm. Isolde Holderried und Strietzel Stuck hatten auf dem Dawson City Flughafengelände einen Parcours abgesteckt, der es in sich hatte. Eisschollen und festgefahrene Schneedecke machten aus dem Handlingskurs eine Schlitterpartie. Doch der Allradantrieb des Toyota RAV4 in Verbindung mit den Winterreifen von Fulda verhinderten, dass es zu größeren Zwischenfällen kam. Trotzdem patzte die Eine oder der Andere beim Hütchenspiel. So war Daniela Martens klar auf Bestzeitkurs, doch dann schoss sie im wahrsten Sinne des Wortes über das Ziel hinaus. Bei der Zielbremsung zum Schluss des Parcours überfuhr sie eine Pylone. Die obligatorischen zehn Strafsekunden und machten aus dem möglichen Sieg einen undankbaren vierten Platz. "Ich könnte mich schwarz ärgern.

Ich kam mir so langsam vor, deswegen dachte ich, ich müsste zum Schluss noch mal Gas geben." konstatierte die Triathlet fassungslos. Geteiltes Leid ist halbes Leid - meinte wohl Teamkollege Frank Busemann. Auch er war auf Bestzeitkurs und auch er warf seine Chancen auf den Sieg durch einen Pylonen-Rempler weg. Damit war der Weg frei für Fredi Bobic, der mit 1,33 Minuten die schnellste Zeit fuhr und damit eine Sekunde vor dem Zweitplazierten Benjamin Hartmann lag. Das Team Bobic feierte sogar einen souveränen Doppelsieg, denn Teamkollegin Kerstin Löffler war mit 1,40 Minuten die schnellste Rennamazone.

Mountain Run: Sieg des "Hessen-Trios"

Danach ging es über den Dempster Highway in die Berge. Denn am Nachmittag stand der schon legendäre "Mountain Run" auf dem Programm. Startpunkt war auf 1.600 Meter Höhe. Auf der 2.5 Kilometer langen Strecke bis zum Gipfel mussten die Teilnehmer 500 Höhenmeter überwinden. Danach ging es wieder steil bergab ins Tal. Mit den unter diesen Bedingungen unverzichtbaren Schneeschuhen kamen nicht alle klar. Fredi Bobic, Sieger am Vormittag, verlor immer wieder die ungewohnten Treter im Tiefschnee. Bei seinem Versuch, ohne sie den Gipfel zu erreichen, sank er immer wieder bis zum Bauchnabel im Schnee ein. Frustriert gab er auf halber Wegstrecke den Kampf gegen die Elemente und Schuhbindungen auf.

Stattdessen zeigten die drei Hessen im Teilnehmerfeld Daniela Martens, Stephan Bunse und Benjamin Hartmann eine souveräne Leistung getreu dem Radfahrermotto "Am Berg muss Du stark sein." Das Trio wechselte sich mit der Führungsarbeit ab und konnte so ihren Vorsprung vor dem restlichen Feld immer weiter ausbauen. Beim Abstieg jedoch brach eine Bindung von Hartmanns Schneeschuh. Ganz sportkameradschaftlich warteten die beiden anderen kurz vor dem Ziel auf ihn, so dass alle drei sechs Punkte kassierten.

Gesamtwertung - aktueller Stand

Aufgrund des Doppelsieges beim Geländewagenparcours liegt in Gesamtwertung weiter das Team Bobic vorne, dicht gefolgt von den Teams Garbrecht-Enfeldt und Busemann. Bei den Frauen startet Kerstin Löffler als Führende in den zweiten Wettkampftag, während bei den Männern der Tagessieg an Benjamin Hartmann ging.

Stimmen zum Wettkampftag:

Benjamin Hartmann: "War sehr überrascht, dass ich bei dem Handlingparcour so weit vorne liege, schließlich habe ich das noch nie gemacht. Der Mountain Run war klasse, obwohl er es wirklich in sich hatte. Beim Aufstieg hat die Wade auch ziemlich gezwickt."

Daniela Martens: "Ich bin immer noch sauer wegen dem Verbremser. Der Frank und ich haben uns nach dem Event gar nicht mehr eingekriegt vor Ärger. Dafür war der Mountain Run schön. Der Benjamin und der Stephan waren mir beim Aufstieg zu langsam. Ich habe dann die Führungsarbeit übernommen, weil ich endlich ankommen wollte."

Monique Garbrecht-Enfeldt: "Das Autofahren war easy - hat total Spaß gemacht. Schade, dass wir nur eine Runde gefahren sind. Beim Mountain Run konnte ich leider die Aussicht nicht wie die anderen genießen. Ich habe mir gedacht: Bloß nicht runter gucken, sonst wird Dir ganz komisch. Teilweise war es so steil, dass wir auf allen vieren krabbelten. Doch beim Abstieg habe ich noch drei überholt."

Dirk Auer: "Beim Autofahren hatte ich keine Probleme, das war einfach nur toll. Beim Mountain Run war ich schon fertig, bevor es überhaupt richtig steil wurde. Doch die Aussicht da oben hat mir noch mal einen extra Schub gegeben. Ich bin nur froh, dass ich nicht auch noch den Biathlonwettbewerb machen muss, sondern mich Giovane Elbér ablöst."

Frank Busemann: "Der Fehler beim Handlingsparcour nagt immer noch an mir. Beim Mountain Run dachte ich schon nach dem ersten Hügel: ´ich packe es nicht mehr.´ Auf dem Gipfel war ich so fertig, da habe ich erstmal Fotos gemacht."

Christine Braun: "Beim Autofahren habe ich mich geärgert, weil ich einmal zurücksetzen musste. Das hat mich im Endeffekt mehr Zeit gekostet, als hätte ich die Pylone umgefahren. Beim Mountain Run war mir auf dem Gipfel die Luft zu kalt. Ich konnte nur schlecht atmen."

Fredi Bobic: "Das Autofahren war klasse. Ich wurde zwar oft auf Fahrertrainings eingeladen, habe aus Zeitgründen bisher noch nie eins gemacht. Beim Mountain Run war ich eigentlich nicht schlecht dabei, doch dann fiel mir immer wieder der Schneeschuh vom Fuß."

Stephan Bunse: "Beim Autofahren war ich zu vorsichtig, weil ich auf keinen Fall riskieren wollte, ein Tor zu verpassen. Der Berglauf war der bisher schönste Wettkampf meines Lebens. Das Panorama ist einfach einzigartig. Trotzdem wurde mir beim Aufstieg die Luft ganz schön knapp!"

Auch unter dem gestrigen Datum findet sich bei Osthessen-News ein Artikel über die Fulda Challenge: Neben vielen Bildern werden dort auch die Spielregeln des Sportereignisses erklärt: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1145360 . +++