"Heute haben die Großen nichts zu sagen, denn sie hatten ihren Spaß in den vergangenen Tagen", verkündigte Prinz Cedric, "der famose Fußballvirtuose" am heutigen Dienstagnachmittag vor den Hilderser Narren. Der 10-Jährige führte heute den traditionellen Kinderumzug durch die Straßen der Rhöngemeinde. Trotz Nieselregens und winterlichen Temperaturen um die 3°C wurden die 100 jungen Narren von etwa 150 Zuschauern umjubelt. Zwar musste der Regent in diesem Jahr auf eine Prinzessin verzichten, jedoch wurde er von den zwei 8-jährigen Prinzenmariechen Lara und Sabrina begleitet. Der Umzug endete im Hilderser Ulstersaal, wo die kleinen Narren Erfrischungen, Stärkung und weiteres Programm erwartete.

Die Kostüme der Kinder reichten von "Pippi Langstrumpf" über Tiere wie Kängurus bis hin zu Piraten. Für die musikalische Begleitung des Umzuges sorgte die närrisch verkleidete Blaskapelle Hilders. Der "große" Prinz Klaus, "das Montage-Ass mit Taucherspaß", spielte heute nur eine Nebenrolle. Traditionell gibt es bei dem Umzug keine Fahrzeuge oder Motivwagen.

Tobias Geier, 2. Vorsitzender des Hilderser Fastnachtsgesellschaft (HFG) erklärte, dass der Kinderumzug und die Fastnacht in der Hohen Rhön eine lange Tradition habe. Die frühesten Überlieferungen aus dem 13. Jahrhundert berichteten von regelmäßigem "Mummenschanz", der damals aus Verkleidung, Maskentragen, Tanz und Hausfeiern, bestand. Zwischen 1840 und 1940 habe es zur Fastnacht die Aufführung eigens einstudierter "Fastnachtsspiele" gegen. Einen Kinderprinz gibt es in der Rhöner Marktgemeinde seit etwa 50 Jahren. (jd) +++