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16.02.08 - RHÖN

Staatliche Realschule platzt aus allen Nähten: Geplanter Anbau lässt auf sich warten

BAD BRÜCKENAU. Wellen der Entrüstung schlagen hoch, denn die Staatliche Realschule in Bad Brückenau platzt aus allen Nähten. Seit geraumer Zeit liegen Pläne für Anbauten im Landratsamt Bad Kissingen vor, doch eine Realisierung scheint auf den „Nimmerleinstag“ zu warten. Missstände, die Eltern, Kollegium und der Stadtrat nicht länger akzeptieren wollen.

Besonders hart traf es mit Schuljahresbeginn die 8. und 10. Klasse. Die beengte Situation bedeutete für die beiden Klassen Auslagerung. Für die betroffenen Schüler findet nun der Unterricht in Klassenzimmern des nahe liegenden Gymnasiums und der Hauptschule statt. Ein entsprechender Antrag, Räume für die beiden Klassen im Gebäude der Realschule einzurichten, wurde Schulleiter Wolfgang Görner durch den Elternbeirat zugestellt zur Weiterleitung an den Landkreis Bad Kissingen, dem zuständigen Sachaufwandsträger.

Peter Fläschner, Vorsitzender im Städtischen Beirat Kind & CO, brachte es für die Eltern auf den Punkt: „Warum fängt man nicht sofort an zu bauen, wenn der Raumbedarf schon seit längerer Zeit akut ist?“ Anhand der Schülerzahlen untermauerte Direktor Wolfgang Görner die aktuelle Situation: War 1972 mit Aufnahme des Unterrichts im Neubau des Schulzentrums im Bad Brückenauer Stadtteil Römershag die Anlage für 14 Klassen mit bis zu 400 Schülern konzipiert, besuchen aktuell 560 Schüler, aufgeteilt in 21 Klassen, den Realschulunterricht. Zwölf Klassen hatte es für 352 Schüler im Schuljahr 2002/03 für die damals zehnklassige Schule gegeben. Ein Jahr später mussten mit der Einführung der R6 bereits 16 Klassen für 443 Schüler gebildet werden. Angelehnt an die Vorgaben staatlicher Baurichtlinien benötigt eine Klasse mit 22 Schülern 44 Quadratmeter Raumvorgabe. Maße, von denen die Schüler in der Realschule nur träumen können, denn dort zeichnet die Realität ein ganz anderes Bild.

Auch das Sekretariat habe lediglich „Wohnzimmergröße“, so Körber, ganz zu schweigen von einem Krankenraum, zu dessen Zweck eine Abstellkammer ohne Fenster umfunktioniert werden musste. Zwischen Kartons und Akten steht eine Liege für Schüler mit gesundheitlichen Problemen bereit. „Die Realität zeigt eine Situation, die von Zahlen völlig überrollt ist“, so Görner.

Als absolut notwendig sei der Bedarf von Klassenräumen anerkannt worden, kämpft Görner mit dem Sachaufwandsträger um eine schnellere Gangart. Bis zur Wahl passiere nichts, die Entwicklung der Hauptschule zeichne sich als heißes Eisen für die Träger ab, so ein allgemeiner Tenor bei dem Treffen vor Ort. Bei der Realschule in Bad Brückenau brenne das Problem am meisten, stellte sich Ministerialbeauftragter Johann Seitz hinter die Forderung von Eltern und Schule nach zusätzlichen drei bis vier Klassenräumen.

Die R6 habe sich als Erfolgsmodell erwiesen, die Durchfallquote sei von sechs auf drei Prozent gesunken. Vorrang vor einer Fachoberschule im Landkreis – ein Thema der neuen Legislaturperiode – müsse die Realschule haben mit der Möglichkeit der individuellen Förderung durch eine Ganztagsschule. „Der Kreistag weiß, worum es geht, er wird ein Gesamtkonzept erarbeiten und mit der Stadt abstimmen“, verteidigte stellvertretender Landrat Walter Gutmann den Landkreis. Auf einen Zeitraum wollte er sich mit Blick auf die Entwicklung der Hauptschulen jedoch nicht festlegen. (Text und Foto: Rosalinde Schwarz)+++

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