Kindertanzgruppe Unterelsbach in neuer Tracht: 794 Arbeitsstunden für Stickarbeiten

OBERELSBACH-UNTERELSBACH. Eine Erfolgsgeschichte hat die Kindertanzgruppe des Rhönklubs Unterelsbach hinter sich. Sieben Jahre besteht die Tanzgruppe nun und ist seitdem auf stolze 36 Kinder und Jugendliche angewachsen. Dafür bedarf es eines großen Trachtenbestand, der nun dank vieler ehrenamtlicher Helfer kräftig aufgestockt wurde. Im Rahmen einer größeren Feierstunde in der Rhönhalle Unterelsbach wurden die neuen Kindertrachten der Öffentlichkeit vorgestellt. Sowohl die jüngere als auch die mittlere und größere Tanzgruppe stellten mit neuer Tracht dem Publikum ihr Können unter Beweis. Viele Dankesworte und ein detaillierter Rückblick über die Entstehung der neuen Kindertrachten ergänzten das Programm.

Im Frühjahr 2001 wurde die Kindertanzgruppe Unterelsbach gegründet, hat seitdem ständig zugenommen und der Kindertrachtenbestand reichte schnell nicht mehr aus. Zur Verfügung standen gerade noch sieben Vereinskindertrachten und neun Kinder- und Erwachsenentrachten. So wurde im Januar 2006 entschieden, neue Vereinskindertrachten zu beschaffen. Nach Abzug der voraussichtlich gewährten Zuschüsse wurde mit einem Eigenanteil von rund 2.000 Euro kalkuliert. Bevor im November 2006 ein Antrag an den Bezirk Unterfranken auf Bezuschussung von zwölf Mädchentrachten und drei Bubentrachten gestellt werden konnte, waren einige Vorarbeiten notwendig, die Jugend- und Familienwartin Susanne Klemm in die Hand nahm.

Aufwendige Stickarbeiten

Nach Aussuchen des benötigten Materials konnten die Schneiderarbeiten Mitte Dezember endlich beginnen. Die Fertigstellung von acht Mädchentrachten war bis Mai 2007 geplant. Ab Februar trafen sich sechs Frauen zum regelmäßigen Perlensticken der Mädchenmieder. „Von Woche zu Woche konnte man zu sehen, wie die einzelnen Kunstwerke wuchsen“, so Susanne Klemm. Doch bei der Zeit für die Stickarbeiten habe man sich restlos verschätzt. „Für eine Blüte brauchten wir ja schon drei bis vier Stunden“, so die Jugend- und Familienwartin.

4.040 Euro Materialkosten, 794 Arbeitsstunden

Nichtsdestotrotz konnten tatsächlich im April 2007 die ersten Mädchentrachten pünktlich zu den Heimat- und Kulturtagen in Oberelsbach fertig gestellt werden. Ende September war die Maßnahme weitgehend abgeschlossen und man ging daran, alle Nachweise und Belege dem Bezirk vorzulegen. Die tatsächlich angefallenen Material- und Nähkosten beliefen sich auf 4.040 Euro. Die Eigenleistung in Form der erbrachten Stickarbeiten belief sich auf insgesamt 794 Stunden.

Zuschüsse von Bezirk und Landkreis,

Vom Bezirk Unterfranken erhielt der Verein schließlich einen Zuschuss in Höhe von 1.920 Euro, von der Gemeinde kam die gleiche Summe und vom Landkreis ging ein Betrag in Höhe von 720 Euro ein, womit alle Kosten für die Trachten gedeckt waren. Die Feierstunde nahm Susanne Klemm zum Anlass, sich bei allen Frauen zu bedanken, die bei der Trachtenanfertigung mitgeholfen haben. An erster Stelle sei da Schneiderin Doris Magaljuk zu nennen, die mit viel Geduld und Fachwissen ihr Können unter Beweis gestellt hat. Hinzu kommen acht fleißige Stickfrauen, die zusammengefasst 794 Stunden lang „Perlen aufgefädelt, vernäht und mit liebevoller Geduld kleine Kunstwerke geschaffen haben“, brachte Susanne Klemm ihren Dank zum Ausdruck. Dies waren Gabriele Meissner, Sabine Klemm, Sabine Sparrer, Irene Friedrich, Edeltraud Hein, Adina Schraut, Kerstin Steinke und Brigitte Büchs.

"Kinder tragen ihre Tracht mit Stolz"

Dankesworte für die wichtigste Person in Sachen der neuen Kindertrachten, Susanne Klemm, hatte jedoch der zweite Vorsitzende Helmut Sparrer parat. Klemm habe lange die Beschaffung vorbereitet, da es nicht einfach damit getan sei, mal eben so einen Antrag auf Zuschüsse zu stellen. Sie habe eine Schneiderin und vor allem ehrenamtliche Helferinnen gewonnen, die in mühevoller Kleinarbeit mitgewirkt haben, Stoffe mussten ausgesucht, Material musste beschafft sowie Stickarbeiten und Materialzulieferung koordiniert werden. „Es ist gar nicht möglich, die Stunden festzuhalten, die du investiert hast“, so der zweite Vorsitzende.

Bürgermeisterin Birgit Erb dankte dem Rhönklub Unterelsbach für das große Engagement, Heimat, Brauchtum und Kultur aktiv aufrecht zu erhalten. "Die Kinder und Jugendliche tragen ihre Tracht mit Stolz“, so die Bürgermeisterin.

Die Kindertanzgruppe

Die Feierstunde und Vorstellung der neuen Trachten in der Rhönhalle nahm Jugend- und Familienwartin Susanne Klemm zum Anlass auf die Erfolgsgeschichte der Kindertanzgruppe in Unterelsbach zurückzublicken und sich bei betreffenden Personen für ihren Einsatz zu bedanken. Bei der Umsetzung der Idee, die im Jahr 2000 geboren wurde, half zunächst Sabine Sparrer als zweite Jugendwartin tatkräftig mit, gerade in den Anfängen die Kindergruppe zu organisieren und stetig voranzubringen. Besonders am Anfang war der Zweigverein Nordheim/Rother Kuppe, allen voran Irmgard Seifert, zwecks Musik und Tanzbeschreibungen sehr hilfreich. Mittlerweile zählt die Kindertanzgruppe Unterelsbach 36 Tanzkinder im Alter von 4 – 17 Jahren. Seit dem Jahr 2000 hat der Rhönklubzweigverein 40 jugendliche Mitglieder hinzu gewonnen, so dass die Zahl auf 72 angewachsen ist. Um diese Menge von Kindern unter einen Hut zu bekommen, war von 2005 bis Ende 2007 zusammen mit Susanne Klemm Bettina Handwerker aktiv. Musikalisch unterstützt wird die Gruppe bei den Auftritten von Beginn an von Helmut Handwerker.

Gute Vereinszusammenarbeit in der Großgemeinde

Seit über drei Jahren erhält Susanne Klemm, wie sie berichtete, auch Unterstützung aus Oberelsbach. Auf Initiative von Manfred Sitzmann, aktives Mitglied im Trachtenverein Oberelsbach und stellvertretender Vorsitzender des Trachtenverbandes Unterfranken, halten die Kindertanzgruppe Oberelsbach und die Kindertanzgruppe Unterelsbach gemeinsame Tanzübungsstunden ab. "Nicht nur die Tanzfortschritte kann man beobachten, sondern auch das Zusammenwachsen der Kinder innerhalb der Großgemeinde", erklärt Susanne Klemm stolz. „Es ist schön zu sehen, dass sich Vereine in der Großgemeinde nicht im Wege stehen, sondern zusammen arbeiten“, so auch der zweite Vorsitzende Helmut Sparrer.(me)+++